2. Kapitel

10.5K 432 266
                                    

„Jemand da?", brüllte Aiden durchs Haus, nachdem wir aus dem Auto ausgestiegen und durch die Haustür getreten waren.

Zwar war meine Laune nachdem Friedhofsbesuch nicht gerade super, aber sie wurde schlagartig besser, als mir auf einmal der Geruch von Spaghetti Bolognese in die Nase stieg.

Aiden hatte diesen anscheinend auch bemerkt und hechtete nun zusammen mit mir in die Küche.
Dort standen Adam und Selina zusammen am Herd und bereiteten gerade das Abendessen zu.

„Uhh das sieht aber lecker aus", ertönte es von Aiden und ich konnte ein paar Sekunden später sehen wie er sich eine gekochte Nudel aus dem Topf klaute.

Selina warf ihm darauf nur einen grimmigen Blick zu und verpasste ihm eine mit dem Kochlöffel.
„Aua", entfuhr es Aiden und man konnte sehen wie er mit einem Schmerz verzogenen Gesicht seine Hand zurück zog.

„Adam kannst du deine Freundin bitte unter Kontrolle halten?"

Sein Bruder grinste darauf nur einmal auf.
„Verpass ihm ruhig noch eine", richtetet er sich dann an Selina.
„Das hat er verdient"

Ich schaute mir deren Gezanke noch eine Weile an bis mich das Klingeln meines Handys aus den Gedanken riss.

Wie automatisch griffen meine Hände in Sekundenschnelle in meine Hosentasche und fischten das Telefon heraus.

Jedoch wurde ich abermals enttäuscht, als ich nicht Angelos Namen auf dem Display lesen durfte, sondern den von Scarlett.
Zwar freute ich mich das sie mich anrief, aber irgendwie war ich trotzdem etwas enttäuscht, dass es nicht Angelo war.

„Ja?", fragte ich in den Hörer, als ich schließlich den Anruf entgegen genommen hatte und sofort Scarletts aufgeregte Stimme am anderen Ende hören konnte

„Hi Kylie, ich komm nachher nochmal vorbei", flötete sie.
„Mit einer Überraschung!"

„Einer Überraschung?", fragte ich verwundert und zog die Augenbraue hoch.
„Ja einer Überraschung und glaub mir es wird lustig"

Für einen paar Sekunden herrschte Stille bis ich wieder das Wort ergriff.
„Gut, ich freu mich, aber beeil dich, wenn du pünktlich bist bekommst du vielleicht noch was vom Essen ab. Ich werde es nämlich nicht auf ewig schaffen Aiden und Adam davon abzuhalten ihre inneren Mähdrescher heraus zu lassen"

„Wird gemacht", entgegnete sie darauf und ich konnte ihr Grinsen schon beinahe vor mir sehen.
„Bis gleich", ertönte es nur noch aus dem Hörer und dann hatte sie wieder aufgelegt.

Ich steckte mein Handy wieder weg und half anschließend Selina die Töpfe rüber zu tragen.

„Habt ihr beiden eigentlich schon überlegt, was ihr an eurem Geburtstag machen wollt?", fragte Selina Aiden und Adam, nachdem wir alle am Tisch saßen und die Spaghetti verspeisten.

Meine Eltern waren wahrscheinlich immer noch im Büro, weswegen wir mit dem Essen nicht auf sie warteten.

Sofort schossen die beiden Köpfe der Zwillinge in die Höh und ich konnte sehen wie sie grinsten.
Ihr Geburtstag stand nämlich diesen Freitag an und wie jedes Jahr schmissen die beiden eine riesige Party.
Sie wurden zwar erst neunzehn und nicht zwanzig, aber bei den beiden durfte das Feiern im Leben nun mal nicht zu kurz kommen, weswegen jedes Jahr an ihrem Geburtstag die größte Party aller Zeiten geschmissen wurde.

„Wir machen es so wie jedes Jahr", antwortete Aiden schließlich und auf seinem Gesicht zeichneten sich ein gehässiges Grinsen ab.
„Feiern bis das Haus nicht mehr steht und man im Krankenhaus liegt", beendete ich seinen Satz, worauf Selina verständlich nickte.

Kylie | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt