62. Kapitel

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Nachdenklich stopfte ich die Klamotten in den kleinen Rucksack und schloss anschließend die Schnallen, worauf ein leises Klicken ertönte.

Nachdem wir die Sache mit der Costa Nostra erfahren hatten, hatte ich sofort angefangen unsere Tasche zu packen, wohingegen Angelo immer noch in dem Büro zusammen mit meinen Großvater saß und den Plan weiter austüftelte.

Meine Brüder waren ab und zu reingekommen und hatten ein paar Fragen gestellt, wegen des Gepäcks, aber mehr war auch nicht passiert.

Nachdenklich ließ ich mich auf das Bett fallen und starrte an die Decke.
Auch wenn man eigentlich denken könnte, dass das Packen mich nicht viel Zeit gekostete haben mag, zeigte der kleine Wecker auf dem Nachtisch bereits schon halb fünf an.

Schließlich waren wir auch ziemlich spät aufgestanden.
Mit einem Seufzen drehte ich mich etwas auf dem Bett bis ich von draußen auf einmal Stimmen hören konnte.

Sofort saß ich kerzengerade im Bett und war in den nächsten Sekunden auch schon aufgesprungen und hatte die Tür einen Spalt geöffnet.
Etwas weiter hinten am Ende des Flurs standen Angelo und Leonardo und unterhielten sich lautstark auch wenn man es eher streiten nennen konnte.

Aber das war man ja mittlerweile von den beiden Brüdern gewöhnt.
Vorsichtig lauschte ich dem Gespräch der Beiden ohne, dass sie mich sehen konnten.

„Leonardo", vernahm ich Angelos genervte Stimme und ich konnte das Blitzen in seinen Augen, was er immer hatte, wenn er kurz davor war wütend zu werden, bereits vor mir sehen.
„Es geht nicht wir können sie nicht mitnehmen und du weißt auch ganz genau warum"

„Das hast nicht du zu entscheiden", knurrte sein Bruder darauf nur wütend.
„Nein, aber ich rate dir, das es besser wäre", konterte Angelo nur.

„Auf deine Tipps kann ich gerne verzichten, die haben abgesehen von dir selber noch niemandem geholfen. Außerdem wird Eira auch mitkommen, also sehen ich dadrin kein Problem"

„Du kannst Eira und Alessia nicht miteinander vergleichen", zischte Angelo nur.
„Das man sowas mal von dir hört", spottete Leonardo darauf nur, worauf man im nächsten Moment auch schon einem dumpfen Schlag vernahm.

Anscheinend hatte Angelo gerade zugeschlagen.
Worüber stritten die Beiden denn jetzt schon wieder?
Mit einem Ruck stieß ich meine Zimmertür richtig auf, sodass ich nun im Flur stand und die beste Sicht auf die sich zwei prügelnden Brüder hatte.

Mittlerweile lagen sie schon am Boden und ich konnte sehen wie Leonardo Angelo mitten ins Gesicht schlug.
Dieser ließ sich das aber nicht gefallen und verpasste ihm darauf ebenfalls Eine.

„Versetzte dich doch mal in meine Lage. Ich darf immer mit anschauen, wie du eine nach der Anderen abschleppst, aber wenn ich mal jemanden finde, drehst du sofort durch", fuhr Leonardo seinen Bruder an.

„Ich dreh nicht sofort durch. Ich hindere dich nur daran sie in den Tod zu reißen"

Nun bildeten sich auf Leonardos Miene noch mehr Falten der Wut aus und ich konnte sehen, wie er seinem Bruder erneut Eine verpassen wollte.
Jedoch hielt ihm im nächsten Moment Adam davon ab.
In Sekundenschnelle war ich ebenfalls auf die Beiden zu gelaufen und hatte noch gerade so Angelo am Arm packen können, sodass er sich nicht noch auf Leonardo stürzen konnte.

Beide währten sich etwas und warfen sich gegenseitig wütenden Blicke zu, sodass Adam und ich sie ziemlich festhalten mussten, damit wir eine weitere Prügelei verhindern konnten.

„Ich glaube es wäre gut, wenn wir euch erstmal trennen", murmelte Adam und nickt mir einmal zu.
Ich nickte ebenfalls zurück und zog dann Angelo hinter mir her.
Zumindest probierte ich es.

Es dauerte nicht lange und da waren wir wieder in dem Zimmer, wo wir die letzten Nächte geschlafen hatten.
„Warum müsst ihr euch eigentlich immer prügeln und was war bitte dieses Mal das Problem?", fuhr ich ihn etwas schroff an, nachdem er sich auf das Bett sinken gelassen hatte.

Ich konnte sehen wir er mir nur einen etwas mürrischen Blick zu warf und sich dann von dem Bett erhob und sich ein Handtuch schnappte, um sich etwas das Blut von der Nase zu wischen.

„Willst du mir meine Frage auch noch beantworten?"

Ich konnte darauf sehen wie er das Handtuch beiseite legte und seine Augen langsam auf mich richtete.
„Es ging nur darum, ob Alessia mitkommen kann"

„Alessia?", fragte ich nur verwirrt und hob eine Augenbraue an.
„Wer ist das?"

„Das Mädchen mit dem mein geliebter Bruder etwas am Laufen hatte und sich jetzt auch noch Hals über Kopf in sie verguckt hat"

„Mhm", murmelte ich nur nachdenklich und betrachtetet etwas das Fenster, dessen Scheiben schon einen leicht milchigen Ton hatten und von einem Fliegenschutz bedeckt waren.
„Und er will jetzt wirklich das sie mitkommt?"

„Ja", antwortete Angelo darauf nur und ich konnte hören wie er sich wieder auf das Bett sinken ließ.
„Aber wie will er das denn machen? Wir kennen sie doch gar nicht und er kann sie auch nicht von heute auf morgen in die Geschäfte der Mafia einweihen. Dein Onkel würde ausflippen"

„Das habe ich ihm auch gesagt, aber er hat es ignoriert"

„Und was sollen wir jetzt machen?", fragte ich weiter und lehnte mich nachdenklich etwas an die Wand.
„Gar nichts", murmelte Angelo nur.

„Es ist schließlich Leonardos Sache und nicht unsere. Also muss auch er damit klarkommen. Ich hab bereits mein Bestes probiert und man hat ja gesehen was bei rausgekommen ist", sagte er und deutet etwas auf die aufgeplatzte Lippe, die er besaß.

Anschließend erhob er sich auch schon wieder von seinem Bett und öffnete die Zimmertür.
„Und was ist jetzt mit Eira?", schoss mir auf einmal die Frage durch den Kopf, worauf Angelo sich abermals zu mir umdrehte.

„Was soll mit ihr sein?", entgegnete er nur verwirrt.
„Naja, ihr hatte vorhin auch über sie gesprochen. Kommt sie nun auch mit?"

Ich konnte sehen wie er darauf nickte, aber sein Gesichtsausdruck weiterhin grimmig blieb.
„Sie ist eine ausgebildete Mafiosi", vernahm ich noch seine Stimme, dann ertönte auch schon das quietschen, der sich öffnenden Tür.

„Aber trotzdem wäre es mir lieber, wenn auch sie hier bleiben würde", hörte ich ihn noch hinterher schieben, dann viel die Tür auch schon mit einem dumpfen Schlag ins Schloss.

~ • ~
Sry, dass so lange nichts kam. Ich hab mal wieder vergessen was hochzuladen.
*ups
Naja, wir näheren uns jeden falls dem Ende. Countdown zählen ist schon angesagt

Kylie | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt