58. Kapitel

4.7K 209 64
                                    

Nachdenklich musterte ich den Klamottenstapel auf dem Bett von Eira.
Sie dagegen kniete nur vor ihrem Schrank und warf immer wieder etwas aus diesem heraus, sodass es auf dem Bett landete.

Angelo und ich hatten uns irgendwann von einander losgerissen und waren wieder aus der Grotte geschwommen.
Der nach Hause weg, welchen wir mit klebender Haut sowie nassen Haaren laufen durften, war nicht ganz so angenehm gewesen wie das Schwimmen in der Grotte.

Sobald wir wieder bei meinem Großeltern angekommen waren, hatte ich mir das Salz von der Haut gewaschen und mich anschließend zusammen mit Angelo über den restlichen Auflauf hergemacht, welcher noch im Kühlschrank gestanden hatte.

Nun war es bereits zwanzig Uhr und Eira hatte mir angeboten etwas von ihren Klamotten zu leihen, da sie ihrer Meinung nach viel zu viel davon hatte und ich gerne etwas haben konnte.

Jedoch saß sie jetzt schon seit einer halben Stunde vor ihrem Schrank und schleuderte immer wieder ein paar Kleidungsstücke heraus, welche mal das Bett trafen oder daneben landeten.

„Ich glaube das war alles", hörte ich sie schließlich murmeln und konnte sehen wie sie sich vom Boden erhob.
Nachdenklich betrachtete ich den Haufen vor mir bei dem ab und zu immer mal wieder etwas glitzerndes hervorschaute.

„Wow, du hast ja echt noch viel mehr als ich. Wie hast du das denn alles hierher bekommen?"

Ich konnte sehen wie sie den Stapel etwas durchwühlte und ein Kleid heraus angelte.
„Ich hab das alles hier gekauft. Meine Shoppingsucht ist echt nicht mehr heilbar", entgegnete sie, worauf ich leicht lachen musste.

„Glaub mir, dass ist mir all zu bekannt", sagte ich darauf und wandte mich anschließend auch dem Stapel zu, um etwas passendes zum Anziehen zu finden.

„Wie findest du das hier", fragte ich sie, nachdem ich ein bisschen herumgewühlt hatte und schließlich einen engen schwarzen Rock zusammen mit einem Top herausgeholt hatte sowie hohe Stiefel.

Ich konnte sehen wie Eira die Kleidungstücke musterst und anschließend weiter in dem Stapel wühlte bis sie das gefunden hatte, was sie suchte.
„Ich glaube das ist besser", murmelte sie mit einem leichten Grinsen auf den Lippen und richte mir ein schwarzes Top, was deutlich mehr Ausschnitt hatte als das Erste.

„Dein Freund braucht doch auch was zum Gucken", schob sie hinterher, worauf ihr kein Augenrollen erspart blieb.
„Glaub mir, wenn es nachdem ging, würden wir wahrscheinlich hier bleiben und das Bett zerstören oder besser gesagt er", murmelte ich nur und konnte hören wie Eira leicht auflachte.

„Also ich finde ihr passt echt perfekt zusammen"

„Du und Aiden würden aber auch ganz süß sein", entgegnete ich darauf mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen und konnte automatisch sehen wie sich ihre Miene verdunkelte.

Zwar war ich mir immer noch nicht ganz sicher ob Aiden die ganze Sache überhaupt ernst nahm, aber es war schon ganz süß wie er immer wieder probierte Eiras Aufmerksamkeit zu bekommen.

„Bitte nicht", hörte ich sie nur murmeln, worauf ich lachte.
„Warum denn? Ist er etwa so schlimm?"

„Naja, er ist glaube ich einfach sehr anstrengend und ich weiß nicht ob ich sowas auf Dauer aushalten kann", entgegnete sie nur und legte ihren Blick wieder auf die Kleider.

„Also, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, kannst du dir eine Beziehung mit ihm vorstellen?", hakte ich genauer nach, worauf sie verwirrt hochschaute und ich eine leichte Röte erkennen konnte, als sie realisierte, was sie da gerade gesagt hatte.

Kylie | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt