51. Kapitel

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Das Einzige, was ich noch tun konnte, war es mich an ihm festzukrallen und zu hoffen nicht vom Motorrad herunterzufallen.

„Angelo?", rief ich über den lauten Fahrtwind, der über meine nackte Haut streifte und mir einen Schauer über den Rücken jagte.
„Wohin fahren wir?"

Aber diese Frage konnte ich mir schon selbst beantworten, denn wenige Sekunden später konnte ich bereits sehen, wie die ersten Schiffe des Hafens in Sicht kamen sowie ein Teil der riesigen Plätze, die zur Altstadt führten.

Warum fuhren wir denn hierhin zurück?
Die Schüsse waren doch höchstwahrscheinlich genau von dort gekommen.

Und unrecht hatte ich mit dieser Theorie nicht, denn ich konnte schon sehen wie die ersten Menschen Panik machend durch die enge Gassen liefen und alle Menschen aufwühlte.

Wenn wir hier nicht bald rauskommen würden, dann konnten wir uns darauf gefasst machen von einer Massenpanik überrumpelt zu werden.

„Angelo!", rief ich wieder, als ich merkte wie er mit den Motorrad in die Fußgängerzone abbog in der es eigentlich verboten war zu fahren.

Doch meine Rufe sowie die Schilder hinderten ihn nicht daran das Motorrad mit ziemlicher Geschwindigkeit durch die engen Gasse zu steuern, die eigentlich nur für Fußgänger ausgelegt war.

Erst wenige Sekunden später kapierte ich, dass er dies machte, um zurück zum Auto zu kommen, denn wenn wir flüchten wollten oder besser gesagt mussten, war diese besser als ein einfaches Motorrad, welches gerade mal zwei Menschen transportieren konnte.

Ich merkte wie die Menschen, um uns herum, wie wild brüllten und die kleinen Läden an uns in Windeseile vorbeizogen.

Es dauerte nicht lange, da hatten wir das Ende der Gasse erreicht und ich merkte wie das Motorrad einen kleinen Satz machte, als es über den Bordstein fuhr.

Wie eine Wilde klammerte ich mich an Angelos Shirt, welches nach dieser Fahrt bestimmt ausgeleiert war.

Von weitem konnte ich schon den schwarzen Wagen erkennen, denn wir vor ein paar Stunden noch seelenruhig am Straßenrand abgestellt hatten. 
Sobald wir diesem näher kamen verlangsamte sich das Motorrad, sodass wir schließlich genau davor stehen blieben.

So schnell ich konnte sprang ich von den Sitz  und hechtet dann hinter Angelo her zum Auto.
Dieser erreichte es als erstes und riss die Beifahrertür auf.

Im nächsten Moment wurde ich auch schon von ihm gepackt und mit ziemlich beim Schwung auf den Sitz befördert.
Anschließend fiel die Autotür auch schon mit einem dumpfen Schlag ins Schloss.

Ich ließ dich Luft aus meinen Lungen entweichen und beobachtete Angelo dabei wie er einmal um das Auto sprintete und sich anschließend neben mir auf den Fahrersitz fallen ließ.

Auch er atmetet kurz durch bevor er den Schlüssel ins Zündloch steckte und diesen anschließend herumdrehte, worauf der Motor ein lautes Heulen von sich gab.

Anschließend brauste der Wagen auch schon los, wobei die Reifen laut auf quietschten, als sie eine scharfe Rechtskurve machten.

Langsam ließ ich mich in meinen Sitz sinken und starrte gerade aus auf die Straße und die anderen Autos, die wir immer mehr hinter uns zurückließen.

Erst als wir auf der Landstraße ankamen, welche uns zu unserem Haus führen sollte, fand ich meine Worte wieder.

„Ich hab doch gesagt, dass etwas passieren wird", murmelte ich nur und behielt meinen Blick dabei starr auf der Straße.

Ich konnte hören wie Angelo seufzte und den Druck auf dem Gaspedal verschärfte, sodass der Wagen immer schneller wurde.
„Ja, ich weiß, dass du das gesagt hast, aber jetzt kann man es auch nicht mehr ändern"

Kylie | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt