65. Kapitel

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„Kylie, komm jetzt, sonst ist das warme Wasser weg", vernahm ich Angelos Stimme aus dem Whirlpool.
Ich rollte darauf nur einmal mit den Augen und zog das Handtuch aus dem kleinen Schrank im Bad heraus, bevor ich zurück ins Zimmer lief.

„Ich denke nicht, dass das warme Wasser hier so schnell leer wird. Zumindest sieht es hier nicht so aus, als würden wir mitten in der Pampa auf dem Dorf wohnen, wo man nur draußen auf Toilette gehen kann"

„Ich wollte nur, dass du dich beeilst", entgegnete Angelo darauf mit einem Grinsen und ich spürte wie seine Augen mich dabei beobachteten, wie ich die Handtücher auf einen Stuhl legte und anschließend auf ihn zu gelaufen kam.

Vorsichtig setzte ich mich an den Rand des Whirlpools und ließ meine Beine in das warme Wasser gleiten, dass langsam an meinen Waden hochkroch.

Angelo, der die ganze Sache beobachtete, gefiel es anscheinend nicht, dass ich mir dabei so viele Zeit ließ, denn im nächsten Moment stand er vor mir und ich konnte spüren wie sich seine Hände an meine Hüften legten.

Anschließend zog er mich auch schon zu sich ins Wasser, worauf ich nur etwas erschrocken die Luft ausstieß auch wenn das Wasser eigentlich total warm war.
Nun saß ich auf Angelos Schoß und hatte meine Arme um seinen Hals geschlungen.

Meine Haare waren geöffnet und bereits schon zu Hälfte durchnässt.
Trotzdem hingen mir noch ein paar Strähnen ins Gesicht.
Angelo ließ es sich darauf nicht nehmen diese hinter mein Ohr zu streichen und mich dabei etwas nass zu machen.

„Hey", entgegnete ich etwas empört und rutschte von seinem Schoß runter, wobei ich ebenfalls etwas Wasser auf ihn spritzte.
Das Grinsen, was dabei auf meinen Lippen lag, verschwand für keine Sekunde.

Auch Angelos Mundwinkel hatten sich etwas hochgezogen und ich konnte sehen wie er sich ein kleines Stückchen auf mich zu bewegte, worauf ich ebenfalls im Wasser etwas zurück schwamm.
„Was wird das?", fragte ich unsicher und musterte ihn, um herauszubekommen, was er vor hatte.

Jedoch hatte er mich im nächsten Moment schon gepackt und uns beide unter Wasser gedrückt.
Schnell tauchte ich wieder auf und strich mir meine Haare, die mir dabei ins Gesicht gekommen waren und nun dort klebten, hinters Ohr.

„Wenigstens sind wir jetzt Beide nasse", murmelte ich belustigt und ließ mich anschließend auch schon wieder von ihm auf seinen Schoß ziehen.
Nun konnte ich ihm direkt ins Gesicht schauen und beinahe kleine Sommersprossen auf seinen Wangen sehen.

Seine dunklen Augen dagegen aber wanderten über mein Gesicht und ich konnte die Sorge in ihnen deutlich erkennen.
„Kylie", hörte ich ihn leise wispern, wobei sein Atem meine Wangen streifte.

„Ja?", fragte ich leise und schaute ihm weiter aufmerksam in seine schwarzen Augen.
Irgendwie hatten sie etwas hypnotisierendes an sich. Etwas, was mich dazu brachte sie nicht loszulassen und wie gebannt in sie zu starren.

„Versprichst du mir was?",vernahm ich wieder seine tiefe Stimme, worauf ich nur nickte.
Irgendwie brauchte ich gar nicht wissen, was er sagen wollte. Wahrscheinlich würde ich es ihm so oder so versprechen egal was es war.

Ich konnte sehen wie er einmal schluckte und spürte unter Wasser wie sich seine eine Hand etwas von meiner Hüfte löste und über mein Bein strich, was dadurch nur so von Gänsehaut geziert wurde.

„Versprichst du mir, dass du sobald wir im Versteck der Cosa Nostra sind genau das machen wirst, was ich sagen werde?"

Etwas verdutzt blickte ich ihn an und nickte dann langsam.
„Klar, werde ich"
Warum sollte ich es auch nicht tun. Schließlich war es eine brenzliche Situation und dort den Kaspar zu machen, wäre ziemlich schlecht für uns.

„Gut, weil ich bezweifle, dass dir die Sachen gefallen werden, die wir tun müssen", entgegnete er, worauf ich etwas verwundert die Augenbrauen zusammen kniff.

„Was werden wir denn...", wollte ich ansetzten, aber wurde Bereich von ihm unterbrochen.
„Kann ich dir jetzt noch nicht sagen. Du wirst es noch mitbekommen"

Immer noch etwas verwirrt musterte ich ihn.
Warum wollte er es mir denn nicht sagen? Ich musste doch ganze das Gleiche in ein paar Stunden durchmachen wie er. Außerdem zählte es doch wahrscheinlich zum Plan und es wäre schlau, wenn ich den in der nächsten Zeit vielleicht auch mal erfahren würde.

„Sei mir nicht böse, ich will einfach nur nicht, dass du in Lebensgefahr gerätst", erklärte er sich, worauf ich einmal aufseufzte.
„So gesehen ist der ganze Trip für uns eine tödliche Fahrt in die Hölle", murmelte ich und meinte zu sehen wie sich auf seinen Lippen ein kleines Lächeln ausbreitete.

Jedoch als ich wieder hinschaute, war das Lächeln verschwunden.
„Versprich es mir einfach, okay?"

Ich nickte darauf nur und spielte etwas mit der Kette, die an seinem Hals lag.
„Mach ich", antwortete ich und strich vorsichtig mit meinen Fingern über das Metall des Anhängers an dem Band.

Es herrschte kurz Stille zwischen uns in der man nur das Plätschern des Wassers hören sowie ich Angelos Blick auf mir spüren konnte.
„Hier", vernahm ich im nächsten Moment seine Stimme an meinem Ohr und merkte wie sich seine Hände von meinen Beinen lösten.

Verwundert schaute ich auf und konnte sehen wie er sich die Kette vom Hals machte.
„Nimm sie, falls etwas passieren sollte, hast du eine Erinnerung", hörte ich ihn murmeln.

„Angelo", seufzte ich nur seinen Namen und spürte wie mich die Trauer und die Angst etwas überkamen.
„Bitte, rede nicht so davon, als würde etwas passieren. Das wird es schon nicht"

Ich konnte sehen wie seine schwarzen Augen mich darauf musterten und spürte wie er meine Handfläche etwas öffnete, sodass ein paar Sekunden später das bereits warme Metall meine Haut berührte.

„Ich will nur vorsorgen. Ich denke auch nicht, dass etwas passieren wird, aber trotzdem will ich auf Nummer sicher gehen", erklärte er sich und drückte meine Finger darauf zu, sodass sie die Kette in meiner Faust einschlossen.

„Außerdem wollte ich sie dir sowieso schenken", schob er noch hinterher.
„Und jetzt ist der beste Zeitpunkt dazu"

Ich musste leicht lächeln und verschränkte meine Arme in seinem Nacken.
„Ich würde dir ja auch was geben, aber momentan hab ich kaum was außer meine Kleidung", murmelte ich und merkte wie Angelo mir mit seinem Gesicht etwas näher kam, sodass sich unsere Nasenspitzen berührten.

„Du musst mir nichts geben", antwortete er darauf leise, wobei seine tiefe Stimme mir dabei einen Schauer über den Rücken jagte.
„Außer vielleicht einen Kuss"

Anschließend beugte er sich auch schon ruckartig zu mir vor, sodass er mich küssen konnte.
Ich blickte ihn zuerst etwas verdutzt an, aber erwiderte den Kuss anschließend, wobei ich spüren konnte wie er mich noch näher zu sich heranzog.
„Ich liebe dich", hörte ich ihn leise raunen und merkte wie bei diesen Worten die Schmetterlinge in mir verrückt spielten.

„Ich liebe dich auch"

~ • ~
And another peace of romantic
Plottet ihr eigentlich beim Schreiben eines Buches?

Ich ja, weil meine ganzen Ideen sonst durcheinander geraten und ich so einen bessern Überblick habe

Kylie | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt