33. Kapitel

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Angelos POV:

Genervt streifte ich mir das Shirt vom Körper und schaltet das Wasser der Dusche ein.
Es war Samstag und so wie an jedem Samstag hatte ich mich erst gegen Mittag aus dem Bett gequält und zum Frühstück geschleppt.

Nun stand ich unter der Dusche und ließ das warme Wasser auf meinem Rücken prasseln.
Wieder kamen mir die Gedanken hoch, als Kylie vor ein paar Monaten plötzlich hinter mir gestanden und mich aus ihren dunkelblauen Augen angeschaut hatte.

Auch wenn wir uns gestern gesehen hatte, fühlte es sich an als lägen tausend Jahre dazwischen.
Mein Gott, was machte dieses Mädchen bloß mit mir?

Ich wurde ja fast verrückt durch sie.
Ständig musste ich an sie denken und wollte, dass sie bei mir war.

Leider war das manchmal leichter gesagt als getan.
Ich strich mir die nassen Haare aus dem Gesicht, die mir mittlerweile in die Stirn hingen und drehte den Duschhahn dann zu.

Anschließend öffnete ich die Türen und stieg heraus.
Es hatte keinen Sinn jetzt lange duschen zu gehen, dass würde nichts besser machen außer das vielleicht unsere Wasserkosten darunter litten.

Ich schnappte mir das Handtuch vom Halter und schlang es mir um die Hüften anschließend trocknete ich mit einem zweiten mein Gesicht sowie Haare ab.

Dabei fiel mein Blick auf die Uhr, welche ganz oben an der Wand angebracht war.
Sie zeigte bereits halb zwei an, also konnte ich mir ja gleich was zum Mittagessen machen.

Ich schlendert anschließend zurück in mein Zimmer und holte mir Sporthose aus dem Schrank heraus.
Das Shirt ließ ich weg, da es mir dafür zu warm war. Außerdem war ohne Shirt herumrennen eh viel angenehmer.

Nachdem ich mich umgezogen hatte schüttelte ich meine etwas feuchten Haare einmal und riss dann die Tür meines Zimmers auf.

Langsam schlurfte ich die Treppe runter ins Wohnzimmer, wo ich auf Leonardo traf, der es sich zusammen mit einem Pizzakarton auf der Couch gemütlich gemacht hatte.

Anscheinend verlief sein Samstag auch nicht gerade anders.
Gerade als ich in der Küche verschwinden wollte, hielt mich aber seine Stimme davon ab.

„Angelo!", rief er, worauf ich mich mit einem genervten Stöhnen umdrehte und die Augenbrauen anhob.

Ich wusste, dass diese Reaktion nicht gerade nett gegenüber ihm war, aber meinen Samstagmorgen oder besser gesagt Mittag, wollte ich lieber in Ruhe verbringen und das am besten alleine ohne nervige Familienmitglieder.

Die Einzige, die ich gerne da haben wollte war Kylie, aber sowie ich sie kannte, hatte sie wahrscheinlich gerade besseres zu tun, als sich auf den Weg zu mir zu machen.

„Martina wartet unten in den Trainingsräumen", murmelte er nur und nahm dann einen Bissen von seiner Pizza.
„Martina?", fragte ich verwundert und zog die Augenbrauen hoch.

Was machte die denn hier schon wieder? Hatte sie gestern etwas nicht kapiert, dass ich keine Lust auf sie hatte?
Anscheinend müsste ich ihr das heute nochmal verklickern.

„Ja, da du gestern ja nicht bei ihrem Training erschiene bist, soll das heute nach geholt werden", antwortete mein Bruder nur darauf und wandte seinen Blick wieder dem Fernseher zu.

„Dann geh du sie bitte beschäftigen. Ich hab besseres zu tun", murmelte ich nur.
„Auf keinen Fall", bekam ich von meinem Bruder zurück und durfte kurz darauf in sein wütendes Gesicht schauen.

„Drück deine Arbeit nicht immer auf mich ab. Außerdem hast du eh nichts bessere zu tun außer den Pizzaservice anzurufen, also hab dich nicht so. Sie beißt ja nicht"

Ich rollte nur einmal mit den Augen, aber gab mich dann geschlagen.
Es hatte keinen Zwecke er würde nicht einlenken.
Zumindest konnte ich Martinas Training heute dann so hart machen, dass sie mich alleine deswegen hasste.
Hoffentlich.



Langsam schlenderte ich die Treppen runter in den Keller und stieß dann die große Tür, die zu einem der Trainingsräume führte auf, sodass sie mit einem Krachen gegen die Wand donnerte.

Dahinter konnte ich Martina entdecken, die sich auf eine der Matten gesetzt hatte und nun aufsprang.
„Da bist du ja endlich. Wie lange willst du mich eigentlich noch warten lassen?", fing sie auch schon an zu meckern und ich konnte sehen wie sie ihre Hände in die Hüften stemmte.

„So lange wie ich will", gab ich nur genervt von mir und wandte ihr dann den Rücken zu.
Dann öffnete ich die Schränke mit dem Trainingsgeräten und holte ein paar Boxhandschuhe heraus.

„Hier", rief ich und warf sie ihr zu, worauf sie diese auffing.

„Wir werden heute Boxen und Gnade werde ich nicht walten lassen", schob ich noch hinterher, was sie aber nicht verstand, da sie damit beschäftigt war sich die Boxhandschuhe anzuziehen.

Nur leider bekam sie das nicht hin oder sie tat nur so, als würde sie es nicht schaffen.

„Kannst du mir helfen?", fragte sie schließlich und hielt mir ihre Hand mit dem Handschuh hin.
Ich rollte nur einmal mit den Augen und klemmte mir meine Handschuhe dann unter den Arm.

„Warum schaffst du denn nicht mal das?", murmelte ich genervt und half ihr dann die Handschuhe anzuziehen.
Dabei merkte ich wie sie mir ein Stückchen näher kam und ich ihr viel zu stark aufgetragenes Parfum riechen konnte.

Ich verzog etwas die Nase und schloss anschließend schnell den Klettverschluss der Handschuhe.

Danach streifte ich mir meine über und stellte mich ihr gegenüber.
Im nächsten Moment ließ ich auch schon den Boxhandschuhe über sie sausen, sodass sie sich noch rechtzeitig ducken konnte, sonst hätte es sich schlimmer erwischt.

„Was soll das? Hättest du mir nicht wenigstens Bescheid sagen können wann es losgeht?", keifte sie schon und starrte mich mit einem wütenden Gesichtsausdruck an.

„Wenn du in echt angegriffen werden würdet, gibt dir dein Gegner vorher auch nicht bescheid", knurrte ich nur.
„Also hör auf zu meckern und mach das, was ich sage, sonst kannst du dir das Training in Zukunft an den Nagel hängen"

Ich konnte sehen wie sich ihre Miene etwas verdunkelte sie aber nichts mehr erwidert, sondern wieder in Kampfstellung ging.

Wir trainierten noch ein bisschen weiter, wobei sie an sich nicht sonderlich schlecht war.
Jedoch traf ich sie mit meinem letzten Schlag etwas zu doll, sodass sie taumelte und auf den Boden fiel.

Ich zog mir nur den einen Boxhandschuh aus und reichte ihr die Hand.
Sie ergriff diese und ließ sich dann von mir aufhelfen.

Dabei zog entweder ich sie zu stark hoch oder sie drückte sich zu sehr vom Boden ab, wobei ich eher auf das Letzterer tippen würde.

Letztendlich knallte sie gehen meine Brust, worauf ich sie etwas verwundert an den Armen festhielt und sie eigentlich von mir wegdrücken wollte.

Jedoch war sie schneller gewesen und ich spürte wie sie auf die Zehnspitzen stellte und sich zu mir vorbeugte.

Dann legte sie auch schon ihre Lippen auf meine und küsste mich

In Sekundenschnelle hatte ich realisiert, was hier passierte und drückte sie empört von mir weg, um sie dann mit einem wütenden Blick zu fixieren.
Was fiel ihr bitte ein?

Mein wütender Blick blieb jedoch nicht sonderlich lange auf meinem Gesicht, da meine Augen im nächsten Moment ein bisschen hinter sie wanderten und dort auf die Tür fielen, wo niemand anderes stand als Kylie.

Sie starrte uns beide nur mit aufgerissen Augen an und ich konnte sehen wie ihr die Kinnlade herunterklappte.

Scheiße!

~ • ~
Drama has entered the chat

Und dieses Mal sogar aus einer anderen Sicht heheh
Aber glaubt mir es wird noch spannend
Erst ab Geil drei kommen ja die richtigen Probleme hehehe

Kylie | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt