21. Kapitel

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Gelangweilt kickte ich einen Stein über den Parkplatz und lehnte mich an mein Auto.

Ich hatte mittlerweile schon Unterrichtsschluss und war ziemlich froh, dass ich den Tag lebend überstanden hatte.
Und dass sogar obwohl wir heute Chemie hatten.

Nun stand ich gelangweilt vor meinem Auto und wartetet darauf, dass Angelo oder Scarlett ebenfalls Schluss hatten, damit ich nicht alleine nach Hause fahren musste.

Lange musste ich nicht warten, denn nach ungefähr fünf Minuten kam Scarlett die Treppen des Schulgebäudes herunter und auf mich zu gehechtet.
„So bin da!", rief sie von weitem und blieb dann keuchend neben meinem Auto stehen, worauf ich leicht schmunzeln musste.

„Hat dein Lehrer wieder überzogen?", fragte ich und zog etwas die Augenbrauen hoch.
„Aber sowas von. Der alte Knacker schafft es auch nie pünktlich Schluss zu machen"

Wieder musste ich etwas schmunzeln und holte anschließend den Autoschlüssel aus meiner Hosentasche, damit ich den Wagen aufschließen konnte.

„Weißt du wo Angelo ist?", fragte ich Scarlett, nachdem ich meine Tasche auf die Rückbank geworfen hatte und die Tür mit einem Knall zuschlug.

„Ja, er wollte noch zusammen mit Aiden einkaufen gehen. Die beiden haben irgendwas von Videospielabend heute gelabert", erklärte sie und öffnete die Beifahrertür meines Autos.

„Ahhh, das übliche also", murmelte ich und stieg dann ebenfalls ein.
„Weißt du wann sie zurück kommen wollen?"

„Nein, aber lange werden sie bestimmt nicht brauchen. Außerdem könnten wir bei euch zu Hause schon mal dafür sorgen, dass die Vorratsschränke abgeschlossen sind, denn wie ich die Jungs kenne haben sie das gekaufte Zeug in Sekunden aufgegessen"

Ich lachte leicht und steckte dann den Schlüssel ins Zündloch.
Anschließend drehte ich ihn herum, sodass der Motor ansprang und der Wagen einmal aufheulte.

„Ich glaube abschließen bringt da nicht sonderlich viel. Wenn die Hunger haben, dann haben sie Hunger und dagegen kann man nichts machen"

„Naja, du musst es ja wissen. Schließlich hast du ja zwei Mähdrescher als Blutsverwandte", entgegnete Scarlett darauf.

Ich schmunzelte nur etwas und trat dann einmal aufs Gaspedal, sodass der Wagen einen Satz machte und ich ihn schließlich vom Schulparkplatz herunter fahren konnte.




Wir brauchten nicht sonderlich lange bis wir bei mir zu Hause ankamen.
Unteranderem, da der New Yorker Verkehr heute komischerweise sehr ruhig war und wir wenige rote Ampeln erwischten.

Nachdem ich die Haustür aufgeschlossen hatte, zogen Scarlett und ich uns unsere Schuhe aus und liefen ins Wohnzimmer.
Dort ließen wir uns auf die Couch fallen und entspannten uns etwas, bevor sie spätestens in einer Stunde von den Jungen zum Zocken eingenommen wurde.

Meine Eltern hatten den kaputten Fernseher nämlich bemerkt, was ja auch schwer zu vermeiden war.
Mein Dad kam darauf ein paar Tage später nach der Arbeit mit einem Neuen wieder, denn er auf dem Rückweg noch irgendwo gekauft hatte.

Das Ding war nicht nur neu, sondern technisch gesehen auch noch besser als der Alte und wurde so erst mal von meinen Brüdern blockiert.

Aber spätestens in einer Woche wurde ihnen es bestimmt zu langweilig und sie mussten sich ein neues Spielzeug suchen.

„Sind deine Eltern überhaupt mal zu Hause oder lebt ihr hier durchgängig alleine und sie sind in ein Hotel ausgewandert?", riss Scarlett mich irgendwann aus den Gedanken.
Ich drehte meinen Kopf leicht, sodass ich nun in ihre braunen Augen schauen konnte, die mich fragend musterten.

Kylie | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt