➷ 𝟶𝟿. 𝙽𝚘𝚟𝚎𝚖𝚋𝚎𝚛 𝟸𝟶𝟷𝟺
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𝐓𝐬𝐮𝐤𝐢𝐬𝐡𝐢𝐦𝐚 𝐊𝐞𝐢 」✁- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Es ist todlangweilig. Ich würde fast sagen, es ist ätzend. Trotzdem bewege ich mich nicht von diesem Fenster weg, vor welchem ich sitze und still nach draußen schaue. Ich brauche ein wenig Zeit. Nein, so stimmt das auch nicht. Ich brauche viel, viel Zeit. Ich muss nachdenken und ich hasse es, dass ich das muss. Es ist erst zweieinhalb Monate her, seit Tadashi und ich den Tag am Bach verbracht haben. Nicht nur, dass dieser Tag ein irgendwie besonderer Tag für mich ist, weil es einer der wenigen Tage ist, an denen ich mal gute Laune hatte, ich wirklich einen schönen Tag hatte, trotz der damaligen Hitze. Denn dieser Tag war außerdem der Letzte, an dem er gelächelt hat. Ja, denn seit diesem Ereignis unten am Bach ist wieder irgendwas falsch. Es muss etwas passiert sein, aber ich weiß nicht, was. Er bekommt wieder mal, genauso wenig wie ich, den Mund nicht auf und ich habe das Gefühl, dass unsere Freundschaft darunter leidet. Natürlich tut sie das, wenn er ein scheinbar sehr schwerwiegendes Problem hat und er dazu aber nichts sagt. Ich sage ja nicht, dass das Problem nur bei ihm liegt. Ich frage ja auch nicht danach, also lebt er vielleicht mit dem Gewissen, dass ich nichts merke oder es mich nicht kümmert. Aber natürlich merke ich das! Und es macht mich wütend, weil ich wirklich ratlos bin. Es ist ungewohnt, weil es sonst immer eine Antwort gibt. Was soll ich denn machen? Natürlich, es gibt nur zwei Wege. Ich warte, bis er was sagt und wenn nicht, dann halt nicht. Also so wie beim letzten Mal, schließlich hat es da auch geklappt und es hat sich alles wieder eingekriegt. Aber andererseits kann es auch kein Dauerzustand sein, dass mal alles gut ist und mal nicht und er alles für sich behält. Also bleibt mir nur der zweite Weg, und das wäre, mit ihm darüber zu reden. Ihn von mir aus anzusprechen und zu fragen, ob alles in Ordnung ist. Mittlerweile würde ich es auch vorziehen, diese Methode zu nehmen. Dann springe ich halt über meinen Schatten und dann ist halt alles wieder gut und wenn nicht, muss ich halt eben Beihilfe leisten. Der Unterschied zu dem Mal von vor zwei Jahren ist, dass ich langsam immer mehr begreife, wie wichtig es ist, dass Yamaguchi bei mir ist und dass ich ihn als Freund habe. Es wird mir immer wichtiger, dass es ihm gut geht und all das hat mir nur die Zeit bewiesen, die wir miteinander verbracht haben. Ist ja auch klar, dass man sich näher kommt, je länger man sich kennt. Er ist mein bester Freund, er weiß alles über mich und hätte niemals solche Beklemmungen gehabt, mich zu fragen, ob es mir auch wirklich so gut geht, wie ich vorgebe. Ich vertraue ihm blind. Er ist der einzige Mensch, der nicht zu meiner Familie gehört, den ich wirklich leiden kann und ich schaffe es nicht, dass er offen mit mir spricht, dass er mir sein scheinbar größtes Geheimnis nicht anvertrauen mag, obwohl er all meine kennt. Natürlich würde ich ihm nichts von dem auch ins Gesicht sagen, geschweigedenn es laut sagen oder deswegen emotional werden. Aber es wäre ein Anfang, wenn er zumindest mal weiß, dass er gefälligst den Mund aufmachen soll, statt alles in sich reinzufressen und dicht zu machen. Und deshalb überlege ich, wie ich das anstellen soll. Es ist Sonntag, etwa siebzehn Uhr, für heute waren wir nicht verabredet. Generell haben wir uns verhältnismäßig wenig gesehen. Mein Geburtstag dürfte das letzte Mal gewesen sein, dass wir uns außerhalb der Schule oder des Trainings gesehen haben. Klar, wir sind immer noch in den Pausen zusammen und gehen auch gemeinsam nach Hause. Aber trotzdem treffen wir uns nach der Schule nicht mehr. Nicht, um für die letzten Prüfungen zu lernen, da er behauptet hat, er kann alles. Das ist auch wahr, er ist fast so gut wie ich geworden. Also habe ich da Nachsicht gehabt. Aber wir haben uns auch nicht mehr so getroffen, immer hatte er irgendwas zu tun. Entweder waren es die neuen Songs, die noch nicht fertig waren oder Probleme mit der Geldüberweisung oder er musste sich um sonst was kümmern. Aber jetzt reicht mir das langsam. Es sind alles Ausreden und Lügen. Ich weiß, dass es schon ein wenig spät ist, aber das ist mir egal. Langsam muss ich was tun und ich will nicht warten, bis er morgen nach der Schule wieder eine neue Ausrede hat. Außerdem hat er ja morgen sowieso Geburtstag, da wäre auch keine Zeit dazu. Dann muss es noch heute passieren. Ich bewege mich nun das erste Mal seit einer Stunde und hole mein Handy zu mir. Ich suche seinen Kontakt und wähle ihn an, dann schreibe ich ihm eine Nachricht.
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IVORY KEYS - [tsukkiyama]
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