Machi, Feitan und Chrollo. Diese drei muss ich noch besiegen, bis ich Mika gegenüber stehe. Und dann, ja dann werde ich endlich nach Hause zurückkehren.
,,Also werden wir uns jetzt mit der Phantomtroupe treffen? Damit du dich wegen des Nenentferners informieren kannst?"
Hisoka, der bis jetzt noch gar nichts gesagt hat, nickt. Wir werden morgen direkt aufbrechen. An einem Lagerfeuer haben wir es uns bequem gemacht. Seit Tagen hatten wir keine Pause. Ich wette, wir hätten uns jetzt noch nicht ausgeruht, wenn ich nicht die ganze Zeit rumgenörgelt hätte.
Gedankenverloren starre ich in die Flammen vor mir. Das Knistern der Holzstücke beruhigt meinen Geist und ich merke, wie meine Sicht verschwimmt und meine Augenlider zufallen. Mein Körper wird schwerer.
,,Du kannst dich ausruhen, ich halte Wache..." versichert mir Hisoka. ,,Danke, wie aufmerksam von dir..." murmle ich scherzhaft, bevor ich einem traumlosen Schlaf verfalle.
Morgens wache ich durch einen Nieser auf, da die ersten Sonnenstrahlen durch die Blätter der Bäume hindurchgleiten. Die Vögel zwitschern. Ich komme mir vor wie in einer Parallelwelt, in der alles perfekt scheint.
,,Warte, was tue ich in einem Wald?!" Erschrocken setze ich mich auf. ,,Ach ja, ich bin gar nicht mehr zu Hause. Schon lange nicht mehr. Was Mama und Papa jetzt wohl machen... Und meine Geschwister..." Ich rede noch ein bisschen länger mit mir, bis mir einfällt, dass ich eigentlich gar nicht alleine bin.
,,Hisoka?" Ich bekomme keine Antwort. Meinte er nicht eigentlich, dass er Wache hält? Ich stehe auf. Beobachtend stehe ich einfach still auf einer Stelle. Das Feuer ist natürlich bereits ausgegangen.
Ich kann nirgendwo Fußabdrücke erkennen, das liegt daran, dass der Boden staubtrocken ist. Aber an einer Stelle sind die Äste total eingeknickt. Also ist Hisoka da lang gegangen.
Ich gucke, dass ich alle Sachen beisammen habe und mache mich auf den Weg. Ich kann nur vermuten, was er gerade ausheckt. Wahrscheinlich trifft er sich, wohlgemerkt ohne mich, mit der Phantomtroupe. Einfach nur um mich zu ärgern.
Oder weil er Angst hat, dass sich sein Ziel durch die Tode der Phantomtroupe-Mitglieder nur noch weiter entfernen würde. Aber das ist mir egal. Soll er doch noch länger warten.
Tatsächlich sehe ich irgendwann Killuas jüngeren Bruder Kalluto, der sich vor den anderen versteckt, vor mir. Aus der Serie weiß ich, dass Machi nicht mit den anderen zusammen ist. Also kann ich sie so fertig machen. Ich drehe auf der Stelle um und mache mich auf die Suche.
,,Ich bin so dumm, ich weiß doch nicht einmal, wo ich anfangen sollte zu suchen. Und jetzt habe ich mich hoffnungslos verlaufen..." Ich trete immer in solche Fettnäpfchen. Und wäre das nicht schon schlimm genug, bin ich jetzt auch noch in so komische Spinnenfäden rein gelaufen.
,,Na, wen haben wir denn da?" Die Fäden um meinen Bauch werden strammer. ,,Machi...!"
Nicht gerade unauffällig sitzt sie auf einem hervorgehobenen Stein. Ihre Beine sind überkreuzt und mit der einen Hand steuert sie die Nenfäden.
,,Hier bist du also... Ich habe dich schon gesucht." Mein Körper spannt sich unmerklich an. ,,Warum? Wolltest du mich fragen, wo dein geliebter Clown ist? Ausnahmsweise weiß ich das nicht. Er hat mir dieses Mal nicht Bescheid gegeben wohin er geht."
,,Was heißt hier "ausnahmsweise"?" ,,Sagen wir so, ich weiß immer wo er ist. Schließlich sind wir so," sie kreuzt ihre Finger, ,,auch wenn ich das in seiner Gegenwart ungern zugebe."
Ich schaue sie angeekelt an. ,,Was? Eifersüchtig?" Und wie ich eifersüchtig bin... Aber sie bringt mich extra dazu. Ich darf nicht in meine Mordlust verfallen, sonst wissen alle, wo wir uns befinden. Und ich will nicht mehr Opfer hervorbringen, als nötig.
,,Als wenn... Auf so jemandem wie dich brauche ich nicht eifersüchtig sein. Mädchen, da bevorzugt er sogar zwölfjährige..." Nun schaut Machi angewidert. ,,Du kennst ihn ja nicht mal so lange wie ich."
Ich muss lachen: ,,Sag mal, wie dumm bist du eigentlich... Ich weiß alles über euch. Das habe ich doch schon gesagt. Oder bist du so vergesslich wie Shizuku? Aber das ist mir alles egal... Kannst du jetzt aufhören, mich zu langweilen?"
,,Change Elecitry!"
Ich lasse mein Messer fallen. Es bleibt im Boden stecken. Ohne verlorene Zeit spüre ich, wie sich die Nenfäden um mich herum lockern. Machi ist ohnmächtig geworden und fällt von dem Stein. Das lässt mich auflachen.
Eigentlich ist Machi wunderschön. Sie hat auch eine schöne Persönlichkeit. Sie hat den selben Humor wie ich. Das fällt mir jetzt auf, wo sie schlafend vor mir liegt. Es ist wirklich schade sie umbringen zu müssen. Warum verabscheue ich sie eigentlich?
Machi regt sich und öffnet langsam ihre Augen. Erst schimmern ihre lila Augen so schön. Dann verwandelt sich ihr müder Ausdruck in einen panischen. ,,Was hast du gemacht? Wieso kann ich mich nicht bewegen?" ,,Du bist wahrscheinlich noch ein wenig elektrisiert. Aber hauptsächlich habe ich dich gefesselt."
Sie schaut mich wütend an und ich kann es ihr nicht einmal verübeln. ,,Hör mal, ich weiß nicht, warum wir uns die ganze Zeit angeschissen haben. Eigentlich kann ich dich wirklich leiden. Deshalb tut es mir leid, dir sagen zu müssen, dass du einen echt langweiligen Tod sterben musst," erkläre ich ihr. Ich sage es ihr so, wie ich es auch Franklin vorgetragen habe.
Auf einmal kichert Machi. Es ist ein fieses Kichern. Ich weiß nicht warum, bis mir auffällt, dass sie aus ihrem Mund blutet. ,,Du hast dir auf die Zunge gebissen, damit ich in Blutlust verfalle?! Machi! Nein... Ich... Ich - kann nicht - anders, als zu lachen... Pahahaha, hast du ernsthaft gedacht, dass das klappt?!"
Ich drücke sie an der Kehle auf den Boden. ,,Hast du ernsthaft gedacht, dass bisschen Blut bringt mich in Wallung, haha, du bist noch dümmer, als ich dachte. Weißt du, erst dachte ich, dass ich dich eigentlich mag. Aber "eigentlich" ist ein wirklich gefährliches Wort, wusstest du das?"
Ich lache. Dann drücke ich ihr, ohne mit der Wimper zu zucken, meine vergiftete Nadel in ihre Hand. Soll sie noch ein bisschen leiden.
Da das Gift in ihrer Hand erst einmal den gesamten Körper durchfließen muss, dauert es noch, bis sie stirbt. Solange erleidet sie unglaubliche Krämpfe. Ich bin nicht weiter gegangen, weil ich mich doch eh verlaufen hatte.
Durch ein Rascheln gewinnt mein Geist wieder an Bewusstsein. Es ist nicht Machi, die noch immer an schlimmen Krämpfen leidet. Hisoka erscheint aus einem Busch und bleibt stehen, sobald er mich und Machi sieht.
,,Wo warst du? Ich habe mich wegen dir verlaufen..." Desinteressiert starrt er die mittlerweile leichenblasse Machi an. ,,Ach das, ja, das war ich. War keine Herausforderung. Das hätte dir sicher keinen Spaß bereitet."
Ich stehe auf und ziehe Hisoka mit mir. ,,So, es wird jetzt eine Weile dauern, bis ich Feitan erledige. Lass uns irgendwas Tolles machen."
Und so stapfen wir wieder ziellos durch die Gegend.
,,Weißt du Hisoka, ich liebe eure Welt. Hier kann man sein, wer man will, ohne bestraft zu werden. Hier habe ich unendlich viele Freunde gefunden. Bei mir zu Hause, hatte ich nur Mika. Eigentlich will ich hier noch weiterleben."
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Rot, wie die Liebe
Adventure(Natürlich sind Spoiler in den Kapiteln vorhanden)Hiyori Hiota wünscht sich nichts sehnlicher als endlich dieser grausamen Welt zu entschwinden. Am besten in eine Animewelt zum Beispiel Fairy tail, HunterxHunter oder Boku no hero academia. So sitzt...