Rot, wie die Liebe

Feitans Ende Teil 1 (35)

Ich versuche mich etwas zu beruhigen. Das gelingt mir auch etwas. Ich möchte gerade zu etwas ansetzen, als-

,,Die Zeit ist um!"

,,Was?!" entweicht mir gerade noch, da stürmt Feitan auch schon mit seinem Regenschirm los. Ich sehe ihn kaum, so schnell ist er. Auf einmal steht er schon hinter mir und hält die Spitze des Schirms auf mich gerichtet.

,,Du hast deine Chance vertan..." Mit diesen Worten drückt er den Knopf am Griff des Schirms und eine Kugel wird auf mich abgefeuert.

Ganz knapp kann ich sie mithilfe meines von Change entworfenem Schild abwehren. Mit zwei großen Sprüngen entferne ich mich von meinem Feind. Mit aller Kraft ramme ich meine andere Waffe in den Boden. ,,Electricity Change!"

Feitan setzt allerdings gleichzeitig einen Angriff an, sodass er den Boden dann nicht berührt, als er voller Strom ist. Seinen Schirm lässt er fallen und sein Jian, die zweischneidige Klinge, erscheint.

Es ist soweit nur ein einseitiger Kampf. Ich kann seinen Attacken nur ganz knapp ausweichen. Sobald ich versuche einen Gegenangriff zu starten, werde ich direkt abgewürgt. Er hat zu viele Nen-Strategien auf Lager.

Er ist Typ der Transmutation, hat aber auch Materialisation und Emission erlernt. Ich bin zwar der spezifische Typ, allerdings falle ich hinter ihm zurück solange ich nicht im rage mode bin.

Das Schlimme ist, dass Feitan dies wahrscheinlich weiß und deshalb nie weiter geht, als so zu zu schlagen, dass ich nur innere Schäden abbekomme.

Solange nicht einer von uns blutet oder ich wütend werde, sieht es so aus, als würde verlieren. Langsam und qualvoll.

Auf einmal bleibt Feitan stehen. Ich nutze die Chance um durchzuatmen. Als er eine lange Zeit nicht angreift, schaue ich hoffnungsvoll auf. Wird er mir jetzt zuhören?

Doch meine Hoffnung verschwindet direkt wieder. Denn ich spüre mehrere Auren auf uns zu kommen. Es sind die anderen. Wir haben wahrscheinlich schon zu lange gebraucht.

,,FEITAN!" Phinks kommt als erster an. Wutentbrannt starrt er mich an. ,,Du Schlampe! Wieso bekämpfst du deinen Sensei?!" Shalnark mischt sich ein: ,,Sie wird ihre Gründe haben. Hiyori wird sowieso verlieren. Komm schon Feitan, beeil dich, wir müssen weiter."

Genervt blafft Feitan ihn an: ,,Nerv nicht, ich mach ja schon! RISING SUN!" Nun steht er in seiner Samurai-Rüstung da. Nun wird es eng. Ich versuche mir Zeit zu verschaffen, damit ich einen Ausweg finde.

,,Warum muss es so enden? Gibt es keine friedliche Lösung? Ich kam in eure Welt, weil ihr mich ausgesucht habt... Warum bekriegen wir uns dann? Ich will einfach, dass niemand Schaden abbekommt. Ich will einfach nach Hause... Bitte..."

,,Wovon redet sie Feitan?" ,,Das ist nun egal..." Seine Sonne erstrahlt über ihn. ,,Meine Sonne ist zwar nicht so stark, da sie von Schmerz getrieben wird und ich kaum einen Kratzer abbekommen habe, aber sei es drum. Sie wird sterben."

,,Tsk." Ich beiße meine Zähne aufeinander. Das wird jetzt gleich ein wenig schmerzhaft. Ich habe passende Vorbereitungen getroffen, während Feitan kurz nicht auf mich konzentriert war.

Ich spüre, wie es immer wärmer wird. Die Sonne glüht. Sie ist zwar nicht einmal halb so groß, wie vorher bei Zazan, allerdings würde ich sterben, würde ich hier stehen bleiben. Ich murmle unmerklich die benötigten Worte. Die anderen gehen wieder aus dem "Raum".

Kein Moment zu früh, denn sobald sie weg sind, strahlt die Sonne auch schon am höchsten Punkt und es gibt eine riesige Explosion.

Mein erstes Messer hatte ich in eine Art bungee-gum-ähnlichen Zustand gewechselt. So ziehe ich mich aus der Gefahrenzone. Meine Schuhe erwischt es jedoch. ,,Ouch!" jaule ich auf. Meine Füße schmerzen.

Aber ich muss mich weiterhin auf Feitan konzentrieren, der noch nicht mitbekommen hat, dass ich noch lebe.

Meine Bungee Gum Waffe verwandle ich in eine kleine Kanone, die ich mit ,,Electricity Change" festgelegt habe. Es wird zwar nicht reichen um ihn zu verletzen, aber seine Rüstung wird davon mindestens minimal kaputt gehen.

Ich feuere die Kanone aus dem nichts ab, erkenne an einem Fluchen, dass ich nicht verfehlt habe und verwandle meine Kanone in das normale Nen-Messer.

Von hinten stürme ich auf ihn zu. Perplex reagiert er zu spät. Ich kann ihn trotzdem nur ganz leicht mit dem Messer streichen. Aber das reicht mir schon. Ich nehme einen großen Abstand von Feitan und verstecke mich im Rauch. Dann verwandle ich mein Messer wiederholten Males.

Der Rauch lichtet sich. Erstaunt steht Feitan vor mir. ,,Wie hast du... das überlebt?" Zwischendurch spuckt er Blut. Dann kippt er um.

Hisoka PoV:

Ich bin immer wieder am hin und her überlegen, ob ich jetzt einfach gehen soll oder nicht. Einerseits; wo bleibt der Spaß, wenn ich sie einfach verlasse? Andererseits; wo bleibt der Spaß, wenn ich das nicht täte? Sie würde mir hinterherjagen.

Wenn ich mich für die Logik entscheide, entscheide ich mich zu gehen. In wenigen Minuten wären wir so oder so gegangen und ich sagte ihr, ich würde nicht auf sie warten.

Aber irgendwas hält mich auf zu gehen. Zwingt mich einfach auf der Couch zu verweilen und dort auf sie zu warten.

Selbst, als ich länger als die geplante Zeit hier sitze, mache ich mich nicht auf. Ich habe es im Gespür, dass sie gleich überglücklich hier hinein spazieren wird.

Tatsächlich öffnet sich die Tür. Allerdings tritt keine glückliche Hiyori ein. Ganz im Gegenteil. Ihr Blick ist düster. Sie hat dem Anschein nach geweint. Ihre Auge, nein ihre gesamte Körperhaltung sieht müde aus. Sie ist schlapp, das merke ich deutlich.

Lange Zeit starrt sie in meine Richtung, ohne mich auch nur überhaupt anzusehen. Als würde sie durch mich durchsehen. Dann kippt sie einfach um.