12) Lang ist es her

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Der Weg war nicht allzu lang und so dauerte es nicht lange bis ich zur Kirche kam. Doch bevor ich auf den Dachboden gehen konnte musste ich an dem unten stattfindenden Meeting vorbei, was mit einem einfachen Tarn Zauber wirklich nicht schwer war. Als ich oben angekommen war konnte ich die Stimmen von Niklaus, Marcel und Davina hören. Sah so aus als ob da noch ein zweites Meeting stattfand. Trotzdem nahm ich den Zauber von mir, mir war es wirklich egal ob sie mich sahen oder nicht, jetzt da Davina auch zu Klaus gehörte war mein Leben sowieso überflüssig. Falls er mich töten wollte konnte er das jeder Zeit tun. Ich trat nicht ganz ein sondern lehnte mich gegen den Türrahmen und folgte dem Gespräch.

Ich konnte gerade Klaus' wunder... Klaus Stimme hören. „Ich wäre gerne Zeuge deiner vielen Talente." Bin ich die einzige die das super zweideutig fand. Vielleicht war ich ein bisschen Eifersüchtig, dass er Davina mir vorzog, aber okay...

„War das seine Idee?" Ich konnte ihr ansehen, dass sie ihn nicht mochte, wahrscheinlich sogar hasste, genauso wie sie enttäuscht von Marcel war. Klaus hingegen schien wieder sein überhebliches, nervendes selbst zu sein. Er machte es einem auch nicht leicht ihn zu mögen. „Davina, bitte! Ich weiß du bist Marcel gegenüber treu ergeben. Aber Marcel ist mir gegenüber auch treu ergeben. Ich nehme an du willst nur das Beste für uns alle."

Die Beiden starrten sich kurz an und ich konnte sehen wie sehr sie Klaus hasste, es war mehr als nur "nicht mögen" es war echter tiefgehender Hass, den ich noch nie gesehen hatte. Und da war es mir bestätigt, dass sie sich verändert hatte, dass sie nicht mehr ein liebes, nettes Mädchen war. Sondern voller Hass und Abscheu. Genauso wie sie hasste war sie aber auch Selbstbewusst, so wie sie dastand, ohne Angst. Sie konnte ihm einfach so in die Augen sehen und ich wusste genau, vor 5 Monaten hätte sie, hätten wir das nie gemacht. Wir hätten vor Angst gezittert, den Mund nicht aufbekommen. Und in dem Moment hasste ich die Hexen, für das was sie uns angetan hatten, weil es uns so sehr verändert hatte. Ich hasste es, mehr als alles andere.

Dann drehte sich Klaus zu Marcel „Unten ist jetzt das Meeting, wir werden erwartet"als Klaus sich zu gehen wandte legten sich seine Augen auf mich. Einmal von oben nach unten und wider hoch, bis seine Augen meine fanden, sah er mich an und ich fühlte einen Schauer über meinen Rücken laufen. Doch leider musste ich zugeben, dass dieser nicht durch Hass entstand. „Du weißt doch, dass es unfreundlich ist fremde Unterhaltungen zu belauschen, oder?" fragte er mich ernst, genervt, vielleicht sogar wütend. Ich wurde aus ihm einfach nicht schlau.

„Ich denke nicht, dass du die Richtige Person bist mich so etwas zu lehren." ein Lächeln legte sich über meine Lippen, es war nicht ehrlich nein, es sollte nur die Unsicherheit aus meinem Gesicht verbannen. Ich wollte ihm nicht zeigen, dass ich doch Angst vor ihm hatte.

Er nickte nur und fing dann an wissend zu grinsen. Er wusste ganz genau dass ich Angst hatte, nah toll. "Du ziehst auch um, Jasmine. Vielleicht wird das Davina den Umzug erleichtern" Dann erhob er seine Stimme, machte auf sich aufmerksam und meinte an alle gerichtet "Als kleines Friedensgeschenk." Als er an mir vorbei ging streichte er meine Schulter und ich konnte die Gänsehaut auf meinem Arm spüren. Ich fühlte eine Mischung aus Angst und Lust und ich hasste es, weil ich genau wusste, dass ich für ihn nur ein Mittel zum Zweck war. Dann ging auch Marcel, doch ich sagte nicht bis ich beide auf der Treppe hören konnte. Während ich gegenüber Niklaus gemischte Gefühle hatte fühlte ich nur Gleichgültigkeit gegenüber Marcel, trauen tat ich beiden trotzdem nicht.

"Jasmine." sagte Davina nur und rannte auf mich zu, schloss mich in ihre arme und drückte fest zu, genauso wie ich es tat.

Ich hatte sie vermisst, egal wie sehr sie sich verändert hatte. Endlich hatte ich meine beste Freundin wieder, die einzige, die mich immer perfekt verstanden hatte, neben meiner toten Cousine Monique. Wir waren Freunde seit...unglaublich lange und wir hatten uns seit mehr als 4 Monaten nicht mehr gesehen. Die Zeit in der wir uns am meisten gebraucht hatten waren wir getrennt gewesen und das bereute ich. Jetzt hatten wir viel aufzuholen, doch das erste was sie nach der Umarmung tat war mich zu schlagen, zwar nur leicht auf den Arm, doch trotzdem hatte sie es getan. "Wie kannst du es wagen dich umbringen zu wollen. Marcel wollte dich töten lassen. Weißt du, was ich mir für Sorgen gemacht habe?" schrie sie mich fast an und ein paar kleine Gegenstände, die anfingen zu wackeln verrieten mir wie aufgebracht sie wirklich war.

,,Es tut mir leid." sagte ich ehrlich und schaute ihr direkt in die Augen. "Aber ich wollte nicht, dass sie die Ernte vervollständigen können."

"Wie meinst du das?" fragte sie mich verwirrt und ich fing wieder an zu lächeln. "Du hast es immer noch nicht raus gefunden?"

"Was?" entgegnete sie jedoch nur verwirrt.

Also nahmen wir uns die nächsten Stunden Zeit um durch alle Ergebnisse der letzten Monate zu wandern. Auf meiner und auf ihrer Seite, egal wie unerfreulich einige Ereignisse gewesen waren oder wie peinlich mir manches war. Davina war meine beste Freundin, bei ihr sollte es solche Probleme nicht geben. Und doch sagte eine Stimme irgendwo in meinem Kopf, dass wir uns beide zu sehr verändert hatten, dass ich ihr nicht vollkommen trauen konnte. Und so ließ ich meine Gefühle für Klaus und die anderen Urvampire raus.

Mal sehen ob die Stimme wirklich rechtbehielt. Ich war sicher ich würde es bald erfahren.

The Killing Game (The Originals)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt