15) Unser Lieblings Casket-Girl

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Als ich am nächsten Morgen aufstand zog mir etwas von den Sachen an die Rebekah und ich vor einigen Tagen gekauft hatten und machte mich dann auf dem Weg zu Klaus' Villa. Normalerweise wäre das auch kein Problem gewesen, doch durch das Casket-Girls Festival waren viel zu viele Menschen auf den Straßen unterwegs. Ging es nur mir so oder hatte New Orleans zu viele Feste. Doch natürlich liebten die Menschen jede Gelegenheit sich zu betrinken und ich konnte verstehen, dass man die Befreiung von französischen Damen feiern wollte. Als wichtiger Teil des Festes verkleideten sich die Mädchen und Frauen wie eben diese armen Damen. Und als ich mich umguckte konnte ich Rebekah auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Kleid aussuchen sehen. Sie war quasi für dieses Fest verantwortlich also war es verständlich, dass sie entsprechend aussehen wollte.

Ich ging weiter und gerade als ich bei der Villa ankommen konnte ich Klaus telefonieren hören. ,,Wir haben ein kleines Problem, ich fürchte das Vögelchen hat sein Nest verlassen." Klaus schien nicht gerade begeistert, was ich vollkommen verstehen, konnte. Wenn ich meine einzige Waffe gegen die Hexen verloren hätte würde ich auch alles zusammen schreien. Und dann gerade bei so einem Fest, ein Wunder wenn sie heute noch jemand findet.

Klaus hatte mich dann anscheinend auch entdeckt, denn bevor ich irgendetwas sagen konnte hatte ich schon eine Hand am Hals und die Wand im Rücken.

,,Hi." sagte ich dann also erst mal ohne nachzudenken und hoffte er würde nicht das Zittern in meiner Stimme hören. Ich wusste, dass dies eine bedrohliche Situation sein sollte, doch konnte ich meinen Körper nicht wirklich dazu bringen es als solche zu erkennen. Alles was ich noch wusste war, dass sein warmer Körper sich gegen meinen drückte und dass ich es liebte. Wofür ich mich hasste. ,,Kannst du mir vielleicht sagen wohin die kleine Hexe gegangen ist?" in seiner Stimme klang unterdrückte Wut mit.

Es dauerte einen Moment bevor ich es schaffte langsam meinen Kopf zu schütteln. Vielleicht hätte ich ihm die Wahrheit sagen sollen, denn ich hatte gehört wo Davina hin wollte. Aber sie war immer noch meine Freundin und selbst nachdem sie mich alleine gelassen hatte wollte ich ihr zeigen, dass sie mir trauen konnte. Wenn ich mich zwischen ihr und einem kein bisschen vertrauenswürdigen Vampir entscheiden müsste würde ich mich immer für Davina entscheiden. Zumindest im Moment noch.

Er war mir einfach viel zu nahe und es schien als konnte ich keinen vollständigen Gedanken bilden. Trotzdem hatte ich keine Ahnung wohin sie gegangen war und ich hoffe, dass er mir glaubte. Einen Moment hielt er mich noch fest obwohl er seine Antwort ja schon hatte. Mir wurde bewusst, dass er mit seinem Körper meinen hielt, besonders mit der unteren Hälfte. Mein Herz raste und durch das Grinsen, das sich auf seinem Gesicht bildete wusste ich, dass er es auch hörte...und es mochte. Wieder wurde mir bewusst was für besondere Augen er hatte; Alt und Blau und voller Schmerz. Ich hätte in diesem Moment alles dafür gegeben ihm helfen zu können, dass es ihm leichter fiel, ihm besser ging.

Doch als Marcel hineinkam ließ er mich wieder los, schleppte mich aber mit sich und Marcel mit. Wieder konnte ich die Wärme durch meine Hand in seiner spüren und ich hasste wie sehr es mich beeinflusste.

In dem Raum standen mehrere Stühle und ich setzte mich erst mal hin und schnappte nach Luft während Marcel und Klaus sich unterhielten. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass mich die Situation so sehr mitgenommen hatte.

,,Man muss nicht Sherlock Holmes sein um zusehen was hier los ist, unsere Geheimwaffe ist geflüchtet." meinte Klaus und ich nickte leicht. Ja, sie war geflüchtet und das ohne mich.

,,Sie würde nicht einfach so verschwinden, sie weiß die Hexen wollen sie haben." Wollte Marcel sofort entkräften. Solche Idioten.

„Natürlich ist sie abgehauen. Hättest du sie nicht belogen" Ich zeigte auf Marcel bevor ich mich in Niklaus Richtung drehte. „Und die sie nicht so mies behandelt wäre sie nie gegangen. Sie hat von Agnes erfahren." mischte ich mich nochmal ein. Dann setzte ich mich auf den Sessel links von Klaus.

„Jasmine hat recht, die Geige ist nicht mehr da. Es war wohl doch ihr Wunsch zu gehen." sagte dann auch noch Elijah dazu. als er den Raum betrat.

Als Marcel Elijah hörte drehte er sich sofort zu ihm um und ging mit wütenden Schritten auf ihn zu. Das konnte ja nur schlimm enden. „Was hast du ihr auf dem Dachboden gesagt? Sie hat mich angelogen um da zu bleiben. Angeblich wolltest du ihr helfen ihre Magie zu kontrollieren. Vielleicht hast du sie ja entführt." Marcels Anschuldigung empfand ich dann schon als eher dämlich und undurchdacht. Was hätte Elijah davon Davina zu entführen?

„Ich weiß nicht wo sie steckt und wieso sie wegelaufen ist." Während Marcel voller Wut gesprochen hatte war Elijah die Ruhe selbst, keine Ahnung wie er das Schaffte. Aus reiner Nettigkeit entschied ich mich also ihnen eine Lösung für die Frage nach dem Warum zu geben. Vielleicht würde Marcel sich dann beruhigen.

„Weil ihr sie angelogen habt. Hättest du ihr einfach gesagt, dass der Ältesten..." warf ich ein, doch dieses Mal wurde ich nicht nur ignoriert, sondern auch noch unterbrochen. Man sollte meinen nach 1000 Jahren hätte Elijah bessere Manieren.

„Es ist nicht gut wenn du mir zu nahe kommst." Marcel sah ihn einmal abfällig an, bevor er wieder Abstand zwischen die beiden brachte und in Klaus' Richtung ging. Ich hatte das Gefühl, die beiden hatten eine etwas längere Geschichte. „Ich verspreche dir Marcel, ich will, dass dieses Kind auf gar keinen Fall in Gefahr gerät, sie hat durch das Ernte Ritual schon genug gelitten."

„Ich auch, danke für eure sorge." Und wieder wurde ich ignoriert. Ich fühlte mich unglaublich geliebt

„Dieses Kind, wie du Davina so liebevoll nennst ist die Mächtigste Hexe in New Orleans." Danke. „Wenn sie geflohen ist, was hält sie davon ab uns zu zerstören?"

„Nichts." Niklaus sendete mir den -Ich-töte-dich-wenn-du-nicht-die-Klappe-hälst-Blick. „Was? Dumme Frage, dumme Antwort." Trotzdem fuhr er mit seiner Rede fort. „Vielleicht sogar all das wofür wir gearbeitet haben. Nein, wenn sie keine Freundin von unserer Familie ist, dann ist sie unsere Feindin. Das gilt auch für dich, kleine Hexe." Ohh, ich würde ihm ganz brav helfen.

„Sie ist unsere Freundin, Klaus." Sagte Marcel energisch. Auch wenn er viel Scheiße gebaut hatte wusste ich genau, wie sehr er sie liebte. Wie eine Tochter und ich bewunderte, dass er ihr immer noch helfen wollte, obwohl sie ihm entwichen war. Wie ein echter Vater eben.

Nun das wollen wir hoffen. Zum Glück weiß ich wie wir sie zurückholen." Er ging Richtung Ausgang bevor er sagte „Kommt mit." Ehh, nee.

The Killing Game (The Originals)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt