Sechs

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Ich hatte mich dafür entschieden euch ein weiteres Kapitel zu geben, da das letzte doch recht kurz war. Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel. Das nächste kommt dann wieder am Samstag.  



Eren Pov

"Was machst du denn bitte hier?" fragte ich ihn fassungslos.

"Eren ich möchte mit dir reden. Wir kennen uns jetzt schon seit drei Monaten und immer zu streiten wir nur. Und wenn ich ehrlich bin, möchte ich das nicht. Ich will dich kennenlernen, richtig kennenlernen. Ich will mich mit dir anfreunden. Denn ich kann mir vorstellen das du ein guter Klassenkamerad und Freund sein könntest, wenn wir uns nicht ständig streiten würden. Aber auch das, was ich dir heute gesagt habe, meinte ich sehr ernst. Lass dich nicht verarschen Eren. Du bist so viel mehr Wert. Du musst dich nicht so ausnutzen lassen. Du hast definitiv etwas Besseres verdient" begann er und ich musste mich anfangs echt zurückhalten, um ihn ausreden zu lassen. Dabei sah ich ihn nur stumm an. Als er dann seinen letzten Satz beendet hatte, platzte es aus mir heraus.

"Ich habe also was besseres Verdient? Und wer oder was soll das bitte sein? Du vielleicht?" sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Es klang härter, als ich es beabsichtigt hatte.

"Ja...nein... ich... ehm entschuldige" stotterte er und senkte seinen Kopf. Er war aber nicht schnell genug, um sein Gesicht vor mir zu verstecken und so konnte ich seine roten Wangen sehen.

Und irgendwie fühlte es sich so komisch richtig an. Was in mir vorging konnte ich nicht in Worte fassen, aber das Herzklopfen konnte und wollte ich aus irgendeinem Grund nicht ignorieren.

"S-Sollen wir vielleicht in das Café dort hinten?" fragte ich schüchtern und er erhob für einen winzigen Augenblick den Kopf, bevor er ihn wieder wegdrehte und leicht nickte. Das kleine Lächeln das seine Lippen zierte entging mir dennoch nicht. Gemeinsam liefen wir auf das Café zu und setzten uns in eine ruhige Ecke.

Wir schwiegen uns lange an. Erst als dann unsere Bestellung kam, brachten wir ein danke über die Lippen und sahen dem Anderen in die Augen und verloren uns darin. Blaugrün traf auf Stahlgrau.

"Ich weiß nicht was es ist und warum, aber seit dem ersten Tag hast du mein Interesse geweckt und..."

"Du wolltest meine Aufmerksamkeit? Warum das denn? Bist du irgendwie krank oder so?" unterbrach ich ihn und er schüttelte den Kopf.

"Nein nur...." begann er und machte eine kurze Pause bevor er weitersprach. "Mich interessiert dein wahres Ich, das hinter deiner Maske ist. Ich will den echten Eren kennen lernen. Kennst du das? Du lernst jemanden kennen und hast gleich das Gefühl, ihr würdet euch schon ewig kennen?" redete er weiter und das was er sagte löste in mir ein angenehmes Kribbeln aus.

"Und ich soll dieser jemand sein oder was? Versteh mich bitte nicht falsch, aber was willst du wirklich von mir?" fragte ich ihn, weil ich wirklich nicht wusste auf was er gerade hinaus wollte.

Genervt Atmete er aus. "Bist du so blöd oder tust du nur so?" fauchte er leise. "Ich versuche hier eine Freundschaft zu dir aufzubauen und erzähle dir meine Gedanken und du schmetterst es voll ab. Du bist vielleicht doch naiver als ich dachte" zischte er. Und da war es wieder das Ziehen in meiner Brust. Traurig senkte ich den Blick.

"Ich bin deinem Rat gefolgt und habe aufgehört danach zu suchen." begann ich und Levi zog fragend eine Augenbraue hoch. "Ich will nicht mehr als naiv und blauäugig bezeichnet werden. Ja, vielleicht war es einfach dumm, an die wahre Liebe zu glauben." gab ich betrübt von mir. "Aber dennoch sehne ich mich nach Liebe und Geborgenheit. Es existiert keine Liebe, das hast du mir heute Morgen gesagt." "Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt das es keine wahre Liebe gibt." unterbrach der Schwarzhaarige mich. „Es ist vielleicht besser wenn wir nur Klassenkameraden bleiben." sprach ich leise, und hoffte er hatte es nicht gehört. Wieso versetzte mir dieser eine Satz einen Stich ins Herz? Betrübt ließ ich meinen Blick auf die rote Oberfläche meines Früchtetees sinken.

Ich bekam nicht mit wie er aufstand und zu mir kam, denn plötzlich wurde ich in eine Umarmung gezogen und da spürte ich es zum ersten Mal, diese Wärme, diese Geborgenheit. Wie von selbst erwiderte ich die Umarmung und legte meinen Kopf auf seine Schulter und vergrub meine Nase in seiner Halsbeuge.

"Ja das habe ich gesagt, aber hör auf dich abzuschotten, das ist nicht gut für die Seele, Eren" hauchte er an mein Ohr und sein Atem streifte meinen Hals, was eine leichte Gänsehaut hervorrief.

Ist deine Liebe echt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt