Achtunddreißig

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So ein letztes Mal gibt es noch ein großen Knall, hoffentlich kann ich euch genauso überraschen wie meine Beta. Schönen Abend euch









Levi Pov

Die restliche Woche verlief recht gut. Wir hatten nach Deutsch noch Englisch, Mathe und dann noch ein Fach unserer Wahl. Ich für mein Teil hatte Französisch gewählt. Farlan Spanisch. Hanji und Eren Latein.

Kommenden Freitag haben wir unseren Abschlussball. Gerade war ich mit Farlan shoppen, als sein Handy klingelte. Als ich das Bild des Anrufers sah, wusste ich, dass es länger dauern wird. Derweil wandte ich mich den Anzügen zu. Wir waren gerade in einem dieser Designerläden.

Früher als gedacht kam er zurück. "Und? Wollte sie wissen, was dein Anzug für eine Farbe hat?" scherzte ich. "Nein noch nicht, aber sie hat mich gefragt, ob Eren bei uns ist" sagte er und sah mich skeptisch an. "Eren ist doch mit Zeke Klamotten kaufen, oder nicht?" fragte ich und wurde jetzt doch stutzig.


Eren Pov

"Eren kannst du mir bitte einen Gefallen tun?" fragte mein Cousin und warf mir einen scharfen Seitenblick zu.

"Mhh" brummte ich und sah aus dem Seitenfenster. "Hör auf mit dem rumgezappel, dadurch wird es auch nicht besser, Eren." zischte er.

Gestern hatte überraschenderweise mein Vater bei Zeke angerufen und uns gebeten, auf ein klärendes Gespräch vorbeizukommen. Auf welches ich sehr gut verzichten konnte, aber Zeke meinte, dass es die Chance wäre ihm die Stirn zu bieten.

Nach einer halben Stunde fahrt, parkte Zeke seinen Golf in der Hofeinfahrt und stieg aus. Ich zögerte einen Moment, stieg dann aber ebenfalls aus.

Wir hatten noch nicht die Eingangstüre erreicht, als sie schwungvoll aufgerissen wurde und meine Mutter auf mich zurannte.

"Eren" weinte sie und schloss mich in ihre Arme. "Mama" hauchte ich gegen ihren Hals und vergrub mein Gesicht in ihrer Halsbeuge.

"Wie geht es dir? Mach sowas bitte nie, nie wieder." bat sie mich und hatte mein Gesicht in ihre Hände genommen. Sanft lächelte ich sie an.

"Schön, dass du gekommen bist, Eren" ertönte die tiefe Stimme meines Vaters.

Ich löste mich von meiner Mutter und sah ihm mit festem Blick entgegen.

"Kommt rein, deine Mutter hat extra deinen Lieblingskuchen gebacken." sagte er und ging zurück ins Haus. Unsicher folgte ich ihm. Neben mir Mama und hinter mir Zeke.

Gemeinsam mit Zeke betrat ich das große Wohnzimmer. Mein Vater saß in seinem großen Ohrensessel und faltete seine Hände, wie zu einem Gebet.

"Ich weiß nicht, ob ich sauer sein soll oder erleichtert, Eren. Dein Brief, war dieser wirklich Nötig?" begann er, aber bevor ich was sagen konnte redete er weiter. "Ich sollte erleichtert sein und doch weiß ich nicht, was ich tun soll. Eren du bist mein einziger Sohn und doch hätte ich dich beinahe verloren. Doch eines musst du mir erklären, warum das eigene Geschlecht?" fragte er und sah mich etwas verständnislos an.

"Warum küsst du Mama?" stellte ich eine Gegenfrage. Die Antwort kam prompt. "Weil ich sie Liebe." , "Warum liebst du sie? Weil sie eine Frau ist oder gibt es einen anderen Grund, warum du sie liebst?" fragte ich weiter. "Weil sie ein toller und liebevoller Mensch ist" beantwortete er meine Fragen.

"Ich liebe Levi, weil er auch eine wundervolle Person ist. Er ist direkt und sagt immer das, was er denkt, aber gerade das macht ihn aus. Und außerdem verliebt man sich in eine Person wegen ihren Inneren Werten und nicht wegen ihrem Geschlecht. Oder siehst du das anders?" sagte ich und spannte mich an. Mein Vater schien in Gedanken zu sein, denn er sagte eine Weile nichts zu dem Thema. Doch seine nächsten Worte überraschten mich.

"Soll ich dir mal ein Geheimnis verraten?" begann er und lehnte sich in seinem Sessel vor. Ich hatte schon vor einer Weile auf dem Sofa Platz genommen. In der Zwischenzeit kamen auch Mama und Zeke dazu.

Neugierig nickte ich mit dem Kopf.

"Ich war ungefähr in deinem Alter, als mich meine Schwester Fay zu dieser Party mitnahm. Das war das erste Mal, dass ich einen Samstagabend nicht allein zu Hause verbrachte. Dort waren so viele Leute und gefühlt noch mehr Pärchen. Ich saß zusammengekauert auf dem ranzigen Sofa und beobachtete die tanzende Meute. Plötzlich kam ein Junge auf mich zu und hielt mir einen Becher Bier vor die Nase. Er war groß, hatte braune kurze Haare, sah nicht schlecht aus. Ich unterhielt mich mit ihm und wir verstanden uns prächtig. Nach der Party trafen wir uns immer öfters. Bis zu jenem Tag. Er war bei mir zu Besuch. Wir hatten ein interessantes Thema, Mädchen und die Liebe. Doch für uns war schnell klar, das Mädchen nicht das sind, was uns interessiert, es war eher der Andere von uns. Weshalb wir auch schnell den Abstand zu uns verringerten. Ich kann seine Lippen immer noch spüren, wenn ich daran denke. Naja wie dem auch sei, was dann passierte muss ich dir ja nicht erzählen. Wir hatten eine super schöne und vor allem heiße Nacht miteinander. Was ich nicht wusste war, dass meine Eltern früher zurück gekommen waren, als gedacht. Am nächsten Morgen schmissen sie ihn raus und ich kassierte die Prügel meines Lebens. Ab da änderte ich mein Leben." erzählte er mir und ich wusste nicht, was ich davon halten soll. Einen Moment lang war es still im Wohnzimmer.

"Und weshalb machst du dann Eren das Leben so schwer?" unterbrach Zeke die Stille. "Weil ich nur die Ziele der Familie vor Augen hatte. Ich hatte meinen Sohn völlig aus den Augen verloren. Diese öffneten sich, als ich deinen Brief in den Händen hielt. Aber schlimmer war der Anblick, als du auf der Brücke standest. Das erinnert mich so sehr an ihn." sagte er mit gebrochener Stimme. Mama stand auf und setzte sich auf seinen Schoß und er legte seinen Kopf an ihre Brust.

"Hä?" entkam es mir geistreich.

"Er hat sich auch in den Tod gestürzt." sagte er. "Papa...wie hieß er?" fragte ich neugierig nach. Er zögerte, sah dann Mama an und sie nickte schien ihm so Mut zu zusprechen.

"Eren Kruger"

Ist deine Liebe echt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt