Dreiunddreißig

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Nachdem alle ihren Herzinfarkt überlebt haben, wird es heute ein Rückblick geben, warum und wie es dazu kam. Ich möchte mich bei allen bedanken die, diese Geschichte lesen und verfolgen. Auch ein danke an alle Votes und Kommentare, die mich zum einen sehr gefreut haben und zum anderen etwas verunsichert haben. Dennoch bin ich euch dankbar.

Aber der beste Dank geht an meine Beta @Amyk232 und an meine Schatz @knoefeltier denn ohne die beiden wäre diese Geschichte nicht wo sie jetzt steht. Danke euch beiden. Ich möchte dann noch anmerken das wir auch langsam aber sicher dem Ende entgegenlaufen. Also ich mochte euch nicht noch länger vollquatschen, wünsch euch allen einen schönen Tag.
























Eren Pov

Rückblick

"Eren, würdest du mir kurz folgen?" kam mein Klassenlehrer auf mich zu. Ich war gerade auf dem Weg zu Levi, als er mich abfing. Nichtsahnend folgte ich ihm in einen kleinen Konferenzraum.

Dort erwartete mich mein Vater. Als ich ihn sah erstarrte ich und ich bekam plötzlich eine riesen Angst, das er von Levi und mir erfahren hat.

Levi und ich haben nie darüber geredet, sind unseren Gefühlen gefolgt und hatten mehr als nur ein paar schöne Stunden miteinander.

"Herr Kolz, würden Sie mich kurz allein mit Eren sprechen lassen?" sagte mein Vater und seine Tonlage ließ keinen Widerspruch zu. Mein Klassenlehrer nickte und verließ den Raum. Kurz sah ich ihm noch nach, dann durchzog mich ein stechender Schmerz in meiner Wange.

"Du kleiner Bastard. Was fällt dir Null eigentlich ein, mit einem Kerl zu ficken?! Zuhause wartet deine Verlobte auf dich und du steigst mit Kerlen in die Kiste?! Bist du eigentlich noch zu retten?! Was habe ich dir gesagt, wie du dich zu geben hast!!" schrie er mich an und als ich ihm nicht antwortete, schlug er mir erneut ins Gesicht und traf meine Nase.

"Ich habe dich etwas gefragt Missgeburt. Du enttäuschst mich. Und sowas schimpft sich Sohn! Ab Morgen bist du auf dem Reiss Internat für junge Ärzte."  sagte er monoton und lief an mir vorbei.

Wortlos folgte ich ihm.

Als wir auf den Hof liefen, suchten meine Augen nach Levi. Er war bei den anderen am Haupteingang. 'Ein Glück ihm geht es gut, Farlan ist bei ihm. Dann ist alles gut' Plötzlich hörte ich die schrille Stimme von Historia. 'Nein bitte nicht die.' Und schon hatte sie sich an meinen Hals geschmissen. Mir wurde regelrecht schlecht. Doch was konnte ich schon dagegen tun?

Mit einem letzten Blick in Farlans Richtung hauchte ich ein >Es tut mir Leid< ehe ich dann in den Mercedes meines Vaters stieg.

Wie es mein Vater sagte, wurde ich noch am selben Tag in das Internat gefahren.

Die darauffolgenden Tage waren die schlimmsten meines Lebens. Mir wurde ein Leben aufgezwungen, welches ich nicht wollte und wenn ich nicht ihren Vorstellungen gerecht wurde, bestraften sie mich.

Es verging kein Tag, an dem ich nicht an Levi dachte.

Mittlerweile waren drei Monate vergangen und in wenigen Monaten würde ich meinen Abschluss machen, um dann an der besten Uni im Land Medizin zu studieren. Aber ich wollte das nicht. Ich will kein Leben, das mir andere vorschreiben.

Ich hatte schon vier Selbstmordversuche hinter mir, weil ich einfach keine Kraft mehr hatte. Ich wollte nicht mehr.

Dann erfuhr ich, dass Zeke wieder hierher gezogen war. Er war mein Cousin und immer auf meiner Seite. Er selbst ist Bisexuell und hatte sowohl mit männlichen als auch mit weiblichen eine Beziehung, bis er sich für einen Mann entschied. Sie haben sich auf Anhieb verstanden und vertrauten sich blind. Es erinnerte mich an Levi. Mit ihm verstand ich mich auch blind. Gut, nur unser Anfang war nicht so toll, aber...

"Warum kommst du so spät damit?" hörte ich Zekes grollende Stimme, als er die Tür zu meinem Zimmer schloss.

"Wann denn? Du warst ja nicht da" zickte ich.

"Eren, rede mit mir. Was ist los?" sprach er ruhiger auf mich ein

"Der Alte will mich so Formen, wie er es will, ohne auf mich zu achten. Ich will das nicht, ich will mit ihm zusammen leben. Er ist mein Glück" sagte ich und starrte auf meine Hände.

"Ich weiß. Hörzu, ich helfe dir und du beendest die Schule ohne wenn und aber. Außerdem ziehst du zu mir und ich helfe dir mit der Schule. Ich will, dass du einen ordentlichen Abschluss machst. Verstanden" sagte er und ich konnte mir mein Grinsen nicht verkneifen.

"Abgemacht" sagte ich glücklich. "Aber wie willst du dass machen?" fragte ich skeptisch. Doch er lächelte nur und meinte er kümmert sich darum.

Dann kam der entscheidende Tag. Mein Vater rief alle zusammen und es gab ein riesen Fest. Ich sollte Historia einen Heiratsantrag machen. An diesem Tag beschloss ich mein Leben endgültig zu beenden.

Einen Tag zuvor habe ich alles vorbereitet. Zeke schrieb ich einen Brief in dem alles drin stand, was bis Dato passiert war. Habe ihm von Levi erzählt und dass er meine große Liebe ist. Einfach alles. Ich schrieb meinem Vater einen Brief, in dem ich all die Sachen schrieb, die ich nie sagen würde. Und ich schrieb einen Brief an Levi, der ihn aber nie erreichen würde.

Am nächsten Tag stand ich ziemlich früh auf und zog mich schick an. Dann brachte ich die Briefe zu einem Eilboten, der sie an die jeweiligen Personen ausliefern sollte. Danach fuhr ich mit dem Taxi an einen Rastplatz vor der Auffahrt zur Autobahn. Von dort aus war es nicht mehr weit bis zur Brücke.

Ich bedankte mich bei dem Fahrer und gab ihm ein großzügiges Trinkgeld.

Als ich ausstieg atmete ich noch einmal tief durch und lief zu der Stelle, an der alles zu Ende geht.

An der Brücke angekommen lächelte ich zum ersten Mal wieder. Bilder von Levi schossen mir durch den Kopf, wie wir uns kennengelernt hatten und wie sich das alles entwickelt hatte. Von Hanji meiner besten Freundin, was ich mit ihr schon alles durchgemacht hatte und dann Armin. Ja Armin werde ich dann auch wiedersehen und kann ihm alles erzählen, was ich seither erlebt hatte.

Ich kletterte über das Geländer und hielt mich einen Moment noch fest. Ich hörte hinter mir, wie Autos plötzlich abbremsten und von Weitem konnte man schon die Martinshörner hören. Vermutlich Polizei und Feuerwehr. Aber das alles war mir egal. Ich wollte nicht mehr Leben.

Als ich gerade im Begriff war loszulassen, hörte ich seine Stimme.

"Eren...was...was tust du?"

Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und verlor mich in seinen wunderschönen Augen. Was für ein schöner letzter Anblick. Die Augen zu sehen, die mir so viel bedeuten. 

"Levi... ich weiß es ist falsch aber...ich kann nicht mit dieser Lüge leben und jemanden heiraten den ich nicht liebe. Ich habe es nie bereut. Die 9 Tage der Klassenfahrt waren die schönsten meines Lebens und ich werde sie in Erinnerung behalten. Genauso wie dich mein Liebling. Ich liebe dich. Es verging kein Tag, an dem ich nicht an dich dachte. Sag Hanji und Farlan, dass sie die besten sind und ich gerne mehr Zeit mit euch verbracht hätte. Es tut mir auch leid, dass ich am Anfang so gemein zu dir war..." begann ich zu reden und es tat gut meine letzten Worte mit ihm zu haben.

"Wenn du gehst... geh ich auch" sagte er plötzlich und kletterte entschlossen über das Geländer.

Mit einem letzten Blick in Richtung Zeke legte er seine Arme um meinen Nacken und küsste mich, dann ließ ich los.

Zusammen fielen wir ein paar Meter, wurden aber von einem Netz aufgefangen.

Im Krankenhaus wurden Levi und ich untersucht, doch wir waren beide unverletzt.

Ist deine Liebe echt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt