Elf

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Levi Pov

"Armin kam im zweiten Halbjahr in der Fünften Klasse zu uns. Wir verstanden uns sofort gut miteinander, haben viel gelacht und zusammen Scheiße gebaut. Er war auch der erste und einzige dem ich von meinem Traum erzählte... " kurz stockte er. Ich strich ein paar Strähnen hinter sein Ohr und sah auf ihn herab.

"Was ist das? Magst du ihn mir auch verraten?" flüsterte ich, doch er schüttelte den Kopf und redete weiter. "Er belächelte mich und meinte ich soll das machen, was mir Spaß macht und soll mich nicht von meinem Vater unter Druck setzen lassen. Er war der Beste, hatte mich immer aufmuntern können und er war auch so ein schlaues Köpfchen. Meine Eltern, besonders mein Vater, hatte nichts gegen ihn, er war immer willkommen. Das wünschte ich mir bei dir auch" hauchte er zum Schluss und drehte sich so, dass er mich nun von unten ansehen konnte. Sanft fuhr ich ihm durchs Haar. Dann sprach er weiter.

"Bis zu diesem einen Mittwoch. Ich glaube ich werde diesen Tag nie wieder vergessen können. Ich wartete wie immer vor dem Schultor auf ihn. Es war kurz vor den Sommerferien und normalerweise war er ein sehr pünktlicher Mensch, doch an diesem Tag nicht" er stockte und seine Augen füllten sich mit Tränen. Sanft strich ich diese mit meinem Finger weg.

"Rettungskräfte rauschten an mir vorbei und ihre Signale hörten kurz darauf auf. Neugierig lief ich zur Kreuzung. Es war ein Chaos und viele Schaulustige standen herum, ich habe mich vor gekämpft, um besser sehen zu können, doch das was ich dann sah... auf das war ich nicht vorbereitet" er stockte erneut. Atmete kurz durch. „Ich sah, wie sie den leblosen Körper von Armin auf eine Trage legten und mit ihm wegfuhren. Erst später realisierte ich was passiert war" er begann kurz darauf fürchterlich zu weinen. Ich nahm ihn in den Arm und versuchte ihn zu beruhigen. "Shhh....shhh alles gut, Eren ich bin hier" hauchte ich und strich über seinen Rücken.

"Er starb noch am selben Nachmittag an seinen Verletzungen" schluchzte er an meine Brust. Krallte sich fest in meinen Pullover. Ich drückte ihn noch fester an mich und wiegte ihn langsam hin und her.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und sein Vater stand in der Tür.

"Hab ich nicht gesagt, dass..." er brach ab, als er mein wütendes Gesicht sah.

"Raus!" zischte ich und kurz zuckte er zusammen, verließ aber dann schnell wieder das Zimmer.

Nach einiger Zeit hatte er sich etwas beruhigt.

"Geht's wieder?" fragte ich leise und wischte die letzten Tränen weg.

Mit leicht geröteten Wangen sah er mich an und nickte.

Erneut klopfte es an der Tür und ein Schopf mit braunen Haaren lugte herein.

"Entschuldigt, ich dachte ihr würdet gerne etwas Tee trinken. Wenn ihr wollt, könnt ihr nachher auf den Friedhof gehen." sagte sie und stellte das Tablett mit einer Teekanne und zwei Tassen ab.

"Ich bin im übrigen Carla, Erens Mutter." stellte sie sich dann lächelnd vor. "Levi, Levi Ackermann. Freut mich Sie kennenzulernen, Frau Jäger" antwortete ich. "Nenn' mich doch bitte Carla" kicherte sie und ließ uns wieder allein.

"Willst du?" fragte ich und deutete auf seinen Schreibtisch. Er nickte und verzog seine Lippen zu einem seichten Lächeln. Schnell stand ich auf und ging auf den Schreibtisch zu. Dabei fiel mir ein Foto auf, das Eren und einen Blonden Jungen zeigte. Beide waren ungefähren im selben Alter.

"Das ist Armin. Damals waren wir bei einem Tagesausflug mit der Klasse. Wir hatten uns verlaufen und die Polizei musste uns suchen" erzählte er mir und schmunzelte. Erschrocken fuhr ich zusammen, als Eren sein Kinn auf meiner Schulter ablegte. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er aufgestanden war.

"Ah, dann gehörst du also zu den bösen Buben" neckte ich ihn und entlockte ihm so ein belustigtes Schnauben, wobei er er die Lippen zu einem frechen Grinsen verzog.

"So gefällst du mir viel besser" flüsterte ich, drehte mich zu ihm um und strich ihm sanft über die Wange.

Er sah zu mir herunter und obwohl uns ca fünf Zentimeter Unterschied trennten, fühlte ich mich überlegen.

Automatisch kamen wir uns näher. Ich konnte seinen Atem schon auf meinen Lippen spüren, als er erschrocken zurück fuhr.

"Sorry, meine Mutter hat den Zucker vergessen" sagte er schnell und rannte aus dem Zimmer. 




Uiii was ist den da los?? Das erfahrt ihr am Freitag. In diesem Zusammenhang möchte ich euch noch sagen das ich ab Samstag für eine Woche im Urlaub bin. Also kommt das nächste Kapitel erst am Sonntag nächste Woche. Also wünsch euch viel Spaß und einen schönen Abend. 


Ist deine Liebe echt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt