*Drei Monate Später. Auf dem Weg zum Rudelhaus.*
Die letzten drei Monate brachten viele Erkenntnisse. Ich lernte vieles über das Leben als Landwirt und als Schreiner. Karl brachte mir viele Kniffe in der Holzverarbeitung bei, aber auch in der Tierhaltung und in der Sprache. Der Beta Felix holt mich ab. Er sieht mich etwas streng an, als er auf Karls Hof parkt.
"Also. Du bist der Omega aus den Staaten?", fragt er mich und ich nicke lächelnd.
"Ja, Sir. Der bin ich."
"Hör auf solche Scherze zu machen. Alpha Jayden ist gerade nicht wirklich in guter Laune. Seine Luna ist besorgt und dies besorgt ihn ebenfalls. Daher treib es nicht auf die Spitze.", rügt er mich und ich nicke stumm.
Mit meinem Rucksack steige ich in das Auto und dann geht die Fahrt los. Es dauerte mehrere Stunden, allen Anschein nach lebte ich doch sehr nah an der Grenze. Der Beta sprach nicht und hat auch nicht das Radio an. Ich seufzte innerlich. Natürlich muss es so ein Beta sein, der ein Stock im Arsch hat.
"Es dauert nicht mehr lange.", meint er, als er meinen genervten und doch langweiligen Blick bemerkt.
"Super. Ich habe nicht damit gerechnet, dass das Revier so groß ist."
"Alpha Jayden und die umliegenen Rudel haben ein riesiges Gebiet zusammen. Jeder bleibt in seinem Revier, aber kämpfen und unterstützen sich gegenseitig.", erklärt er und ich nicke.
"Sowas gibt es in der USA nicht. Da bist du entweder stark genug um zu überleben oder du bist zu schwach."
"Gab es hier früher auch. Du wirst sehen, es wird anders sein. Unsere Luna setzt sich gerade sehr stark für die Omegas ein."
Ich horche auf. "War das vorher nicht so?"
"Doch. Also. Wir haben sie nicht geschlagen oder Mishandelt, aber sie lebten verwaist. Und in herunter gekommenen Hütten. Für uns war es normal, sowas schnell mal zu reparieren, aber für Omegas anscheint nicht. Nun kümmert sich die Luna darum. Handel sie bitte mit Respekt. Auch wenn sie ein Mensch sein mag. Sie hat eine starke Persönlichkeit."
Ich nicke verstehend. "Aber ein Mensch?"
Der Beta schmunzelt. "Es ist hier gang und gebe, dass wir die Menschen ab und zu verwandeln, wenn wir der Meinung sind, sie haben das Zeug zum Wolf.", lacht er und ich schüttle den Kopf. Menschen, die verwandelt werden. Das ist nicht zu glauben.
"Kaum vorstellbar. Sowas haben wir nicht in Amerika. Entweder man wird so geboren oder eben nicht."
"Warum bist du geflohen?"
"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich fühlte mich unrecht behandelt. Von meinem Alpha. Von meiner Familie. Von den Mitgliedern. Von allem. Sie nutzten mich aus und das meist auf erniedrige weise.", ich weiß ich lüge so halb, aber er muss ja nicht wissen, dass mein Onkel und mein Vater mich eigentlich immer sehr gut behandelt haben.
"Dann trag das auch so dem Alpha vor.", meint der Beta und biegt ab. Wir fahren einen Schotterweg hoch und gelangen nach einer halben Stunde, etwa, auf einer großen Lichtung.
In der Mitte ist ein riesiges Lagerfeuer aufgeschichtet. Kinder spielen herum. Omegas und andere spielen Hand in Hand. Ein paar der älteren Omegas sehe ich auch. Sie sehen nicht wirklich unterernährt aus. Sie arbeiten und lachen mit den anderen. Auch wenn sie einen weiten Abstand halten.
"Wir sind gerade in einer Umgewöhnungsphase. Es ist schon spät. Ich bringe dich in eines der unteren Zimmer. Ich werde dies abschließen müssen. Eine der Frauen, wird dir nachher Essen vorbei bringen.", meint er und ich nicke verstehend.

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Der Omega-Prinz
Hombres LoboMalloy Newten ist ein Omega, welcher im Washington-Pack aufwächst. Doch obwohl er nicht geschlagen oder Misshandelt wird, fühlt er sich nicht wohl in diesem Pack. Daher beschließt er kurz nach der Geburtstagsfeier seines Onkels, dem Werwolf-König, z...