*Ein paar Tage später*
*Am späten Abend in der Küche vom Alpha-Haus.*
PoV: Malloy
Ich sitze am Küchentisch und forme meinen Neffen. Seit Tagen schon nervt mich meine Familie mit Erinnerungen aus vergangenen Tage. Seit Tagen, versucht mich Wolfram dazu begeistern, dass ich hier so unglaublich schön ist. Ich seufzte tief. Das ist doch alles nur Scharade, um mich zu überzeugen hier zu bleiben. Ich betrachte den kleinen Kopf aus Modellierschokolade.
"Ich habe gar nicht gewusst, dass du sowas kannst.", ertönt die Stimme meiner Mutter.
Ich sehe auf. Mum lehnt sich an dem Türrahmen und beobachtet mich.
Ich zucke mit den Schultern: "Damit habe ich mir meine Miete und mein Essen verdient."
"Ich habe immer gedacht, dass du hier deinen Platz finden wirst. Irgendwann wirst du hier in der USA deinen Mate finden. Du wirst ihn mit hier her bringen. Ihn uns vorstellen und hier leben.", lächelt sie seelig, ehe sie sich neben mich setzt. "Nun denke ich anders. Dein Vater hat mir am Abend, als du das Revier gerade verlassen hast, erzählt, was dein Plan ist und ich wollte dich aufhalten. Doch er meinte, du seist schon außerhalb des Reviers. Ich war zutiefst verletzt."
Ich schließe die Augen, ehe ich weiter mit meinem Neffen mache. "Es tut mir leid. Mum. Ich weiß dass ich dich verletzt habe. Aber als ich beschloss von hier weg zu gehen, da fühlte es sich richtig an.", erkläre ich und setzte nun etwas Modellierschokolade für den Körper um ein Drahtgestell.
"Ich weiß. Und ich bin so stolz auf dich. Du hast deinen Weg gesucht und gefunden. Ich hatte immer Angst, dass du nie selbstständig wirst. Dass du dich immer geweigert hast, überhaupt etwas zu machen. Dass du auf das Leben nicht vorbereitet bist. Ich fühlte mich wie eine Raben Mutter. Und in den Wochen, wo du hier geholfen hast, freiwillig, da hatte ich das Gefühl du spielst nur mit uns. Doch in Wirklichkeit hast du gelernt. Du hast gelernt, wie man sich anpasst. Dass man für etwas, was machen muss und ich muss gestehen, ich habe dir in den Wochen misstraut. Es tut mir leid, Malloy. So unendlich leid."
Ich seufzte tief und konzentriere mich wieder auf die Schokoladenfigur.
"Wolfram hat uns erzählt, dass du nicht zurück kommen wolltest. Ich weiß nur nicht, warum du nun hier bist. Nicht das ich dich nicht hier haben möchte. Nur, warum wolltest du nicht mehr zurück zu deiner Familie?"
Ich schweige. Ganz sicher werde ich es ihr nicht sagen. Mum erhebt sich seufzend und beginnt einen Tee aufzusetzen. Ich schweige weiter. Sie guckt in den Backofen. "Du hast Kuchen gebacken?", fragt sie und ich schmunzle.
Natürlich denkt sie, ich kann das nicht. "Ja."
Ich ummantle die Beine meines Neffen mit einem blauen Stoff, so dass es aussieht wie eine Hose. Dazu kommt ein rotes Shirt und seine giftgrünen Sportschuhe, die ich ihn gestern gekauft habe und wir somit im Partnerlook nun die Schuhe tragen können.
Die Kühlschranktür öffnet sich und meine Mom keucht auf. "Buttercream und Schoko-Fudge?", ich musste innerlich lachen.
Mum findet das immer zu teuer, diese Konditortorten zu kaufen. Nach dem ich meinen Neffen fertig hatte, sehe ich ihn mir an. "Wie findest du ihn?", frage ich und Mum sieht das Figürchen an.
"Süß.", sie setzt sich wieder.
Ich nehme die Tasse Tee, welche sie mir hingestellt hat. "Ich habe Angst.", erkläre ich nach einiger Zeit.
Fragend sieht mich meine Mum an. "Ich habe Angst, dass ich so werde wie vorher. Ich habe vier Jahre lang mein Leben geführt, doch ich habe einfach Angst, dass ich, sobald ich hier lebe. Im Schoß der Familie, dass ich in alte Muster falle. Das ich wieder so ein Nichtsnutz bin. Ein Esel. Und daher möchte ich nicht zurück kommen. Nur, hat mein Mate Schwierigkeiten in Deutschland. Er kommt nicht mit seiner Familie klar. Also eigentlich ist es sein Rudel. Die älteren Wölfe meinen, er habe keinen Biss hinter seinen Entscheidungen und könnte niemals einen Feind angreifen oder gar töten. Er sei zu verweichlicht. Er fühlt sich unwohl dort. Und als ich erzählte, ich komme eigentlich aus der USA, wollte er unbedingt hier her. Und...", ich breche ab.

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Der Omega-Prinz
LobisomemMalloy Newten ist ein Omega, welcher im Washington-Pack aufwächst. Doch obwohl er nicht geschlagen oder Misshandelt wird, fühlt er sich nicht wohl in diesem Pack. Daher beschließt er kurz nach der Geburtstagsfeier seines Onkels, dem Werwolf-König, z...