The Secret (BUCH I + 2) Als Mein Vergewaltiger Mir Blumen Brachte

Universum null

Es könnte doch sein...

Dienstag, 11.08.2020

Raylyn:

Jimmy Corn begrüßte seinen Gast mit einem nicht zu schmal geratenen Grinsen. Die bezaubernde Serena Goeway winkte dem jubelnden Publikum zu. Sie trug ein bis zum Boden reichendes schwarzes Abendkleid. Es war über und über mit silbern blitzenden Strasssteinen besetzt. Als sie sich der Gästetribüne zuwandte, gab sie ihren freiliegenden Rücken und eine stilvoll um ihre Taille gebundene Samtschleife preis. Sie trug eine feine silberne Kette die über ihren tief sitzenden Rückenausschnitt verlief. Wie ein blass schimmernder Diamant erhellte sie mit ihrer puren Anwesenheit den Raum. Sie strahlte wie der Stern, der sie war.

Unter anhaltend tosendem Applaus setzte sie sich auf die Ledercouch für Gäste der Dienstagabendshow. Jimmy Corn, der Moderator in perfekt zugeschnittenem Smoking nahm hinter seinem Schreibtisch Platz, der durch verspielte Akzente in etwas weniger Geschäftliches verwandelt worden war.

Die Scheinwerfer beendeten allmählich ihren wilden Willkommenstanz und die laut durchs Studio dröhnende Musik, Serena Goeways neuster Hit „The Beasts", verstummte nach und nach. Das Publikum hing, ehe Serena auch nur ein Wort gesprochen hatte, gebannt an ihren Lippen.

Jimmy Corn wartete geduldig ab, bis die Stille alle Zuschauer in den Griff bekommen hatte.

„Wir lieben deine neue Frisur, Serena", durchschnitt er die Ruhe mit euphorisch vibrierenden Stimmbändern und das Publikum verfiel in einen weiteren Sturm von Begeisterung. Serena lächelte, es wirkte fast schon verlegen, doch jeder im Raum konnte sich denken, dass sie ganz genau wusste, wie bezaubernd sie aussah. Sie fuhr sich spielerisch durch das schwarzgefärbte und kurzgeschnittene Haar, ließ die klassische Dauerwelle einmal über ihren Schultern auf und ab hüpfen. Die Menschen waren außer sich. Dem Klatschen mischten sich Jubelrufe und Fußgestampfe bei.

„Danke Jimmy", sagte Serena und trotz Mikrofon musste sie sich Mühe geben, gegen die Geräuschkulisse ihrer Fans anzukommen. „Wir könnten nun fast im Partnerlook gehen", sagte sie nun vollends an Jimmy gewandt, das Publikum und die Fernsehkameras ignorierend, schauspielernd, als wären sie zwei Freunde, einfach nur unter sich, die sich auf einen Plausch getroffen hatten. Sie fuhr sich wieder durch die schwarze Haarpracht und umgriff sie geschickt, zog sie nach hinten, sodass ihre Frisur nun dem Manbun des Moderators nicht wenig ähnelte.

„Es würde dir besser stehen, als mir", scherzte Jimmy und das Publikum lachte. Serena ließ ihren Zopf wieder los. Ihre Haare schwangen, wieder auf und fügten sich wieder ihrer durch Haarspray zugewiesenen Position.

„Ich glaube ich habe für's erste genug Veränderung hinter mir", konterte Serena und nahm einen Schluck von dem für sie bereitgestellten Wassers. Das Publikum beruhigte sich wieder, da sie wohl doch bevorzugten Serena zu verstehen, anstatt ihrer Ektase unbegrenzt Ausdruck zu verleihen.

„Ja, wohin sind die langen blonden Engelslöckchen, Serena?", knüpfte Jimmy routiniert an Serenas Aussage an. „Ich denke, du schuldest uns eine Erklärung."

Serenas Blick wurde mit einem Mal ernst. Ihre in Nudecoloring getunkten Lippen lächelten nicht mehr. „Wir alle erreichen Wendepunkte in unserem Leben, einen Punkt, an dem plötzlich auf einmal alles Kopf steht und anders ist. Ich bin vor kurzen an einem solchen Punkt angelangt und habe mich dazu entschlossen, mich mit zu verändern."

Ein geteilter Schauer huschte durch die Leute im Publikum. Sie litten mit, mit ihrem Vorbild, ihrem Idol, sie erkannten ihr Leid.

„Und diese Veränderung...ist sie das Resultat deiner jüngsten Trennung von Damien Dreamer?", wollte Jimmy, nun ebenfalls ernst, wissen.