Fuoco / Feuer

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Das Feuer

Hörst du, wie die Flammen flüstern,

Knicken, knacken, krachen, knistern,

Wie das Feuer rauscht und saust,

Brodelt, brutzelt, brennt und braust?

Siehst du, wie die Flammen lecken,

Züngeln und die Zunge blecken,

Wie das Feuer tanzt und zuckt,

Trockne Hölzer schlingt und schluckt?

Riechst du, wie die Flammen rauchen,

Brenzlig, brutzlig, brandig schmauchen,

Wie das Feuer, rot und schwarz

Duftet, schmeckt nach Pech und Harz?

Fühlst du, wie die Flammen schwärmen,

Glut aushauchen, wohlig wärmen,

Wie das Feuer, flackrig-wild,

Dich in warme Wellen hüllt?

Hörst Du, wie es leiser knackt?

Siehst du, wie es matter flackt?

Riechst du, wie der Rauch verzieht?

Fühlst du, wie die Wärme flieht?

Kleiner wird der Feuerbraus:

Ein letztes Knistern,

Ein feines Flüstern,

Ein schwaches Züngeln,

Ein dünnes Ringeln

- Aus.

James Krüss

Samstag, 15.08.2020, Italien, Avella, The Asylum of The Secrets of the Mind & Body auf Burg Longobardo

Theresia

Dunkler Rauch hing über dem Dorfplatz Avellas und die wütenden Flammen erhellten das Antlitz der finsteren Nacht. In mitten des Platzes schmorte und kokelte alles, was die Rebellen hatten finden können, was nicht in ihr Weltbild passte. So brannten beispielsweise die Flaggen The Secrets und unzählige Ausgaben der geheimen Schriften.

Die Rebellen hatten unser kleines Städtchen überfallen und innerhalb von nur wenigen Stunden in ihre Gewalt gebracht. Sie waren in die Häuser der frommen Bewohner und Familien eingedrungen, hatten alles verwüstet, Schubladen herausgerissen, Betten durchforstet, die hintersten Ecken von Schränken durchsucht; einzig und alleine mit dem Ziel uns unseren Glauben zu rauben.

Petrus, ein wüster bärtiger Mann, der wohl der Anführer der Hundertschaft war predigte von einer vermeintlichen Freiheit, welche keine war und meine Schafe wussten das ebenso wie ich. Wie konnten wir frei sein, wenn wir nicht an das glauben durften, an was wir glauben wollten, an was wir bereits seit langem wussten?

Aber Leute wie Petrus und seine Jüngerinnen und Jünger würden sich niemals beugen, sich niemals ergeben und in Demut vor irgendjemandem oder irgendetwas stehen. Sie würden bis zum letzten Atemzug schreien und fluchen. Der einzige Trost war, dass diese letzten Atemzüge sie bald ereilen würden, doch auch uns, denn es gab keinen anderen Weg. Viel zu viel Stand auf dem Spiel. Wir trugen Wissen in unserer Stadt und Wissen in uns selbst, welches die Rebellen nicht verdient hatten und niemals zu schätzen wissen würden. Mit unserem geheimen Wissen würden wir untergehen, schweigend und friedliebend, dafür würde ich sorgen und die Rebellen, sie würden sterben durch Silberkugeln aus den Läufen der Waffen der Friedenswächter, die bald eintreffen würden, brüllend würden sie niedergehen und blutlustig. Aber unser einst würde sich das schon gar nicht mehr ansehen müssen, denn unser einst wäre dann schon lange auf dem Weg an einen anderen und hoffentlich friedlicheren Ort.

The Secret (BUCH I + 2) Als Mein Vergewaltiger Mir Blumen BrachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt