Mates

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So, Frohe Weihnachten an alle! Und hier das Weihnachtsspecial für euch ☺️
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Rias p.o.v.

Endlich waren sie weg. Ich atmete tief durch, weigerte mich wie die ganze Zeit schon, diese eine Person neben mir anzusehen und drehte mich zu Lilly um.
Ein Junge hatte sich vor sie gekniet und sprach eindringlich auf sie ein.
Sie sah gar nicht gut aus. Was ist nur mit ihr passiert?

Langsam ging ich auf sie zu, der kleine Kampf und der anstrengende Weg hierher hatten den Schmerz nicht gerade gemildert. Ganz im Gegenteil...das stetige Pochen hatte sich zu einem lodernden Inferno gesteigert.
Trotzdem versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen und ging weiter auf Lilly zu, um ihr beizustehen.

Ich hoffte, ich konnte ihr irgendwie helfen.
Doch bevor ich bei ihr angekommen war, wurde ich plötzlich von hinten von zwei starken Armen umschlungen und an eine warme muskulöse Brust gezogen.
Gegen meinen Willen entfuhr mir ein Zischen, als die Brandwunden auf meinem Rücken schmerzten.

Sofort lockerte mein Mate - denn nichts anderes war er, das hatte ich schon lange vorher gemerkt - seinen Griff.
"Wer hat dir das angetan?", fragte er mit mühsam unterdrücktem Zorn in der Stimme.

"Das spielt keine Rolle", war alles, was ich erwiderte. Denn es war die Wahrheit: mein Rudel mochte mich gequält haben, aber es hatte nun genug gelitten.
Ich wagte kaum die Leichen auf dem Boden anzublicken.

Tja, aber anscheinend sah mein Mate das anders.
"Natürlich spielt es eine Rolle", knurrte er, was mir einen Schauer über meinen Rücken trieb.
Doch ich ignorierte es. Gerade jetzt meinen Mate zu finden war das Letzte, was ich brauchte.
Wir konnten später reden, aber nun war nicht der richtige Zeitpunkt dafür.

"Lass mich los", knurrte ich ihn also wütend an.
Doch der Typ schnaubte nur trocken auf.
"Das kannst du vergessen. Ich werde dich jetzt erst mal eine lange Zeit nicht mehr loslassen."

Sein Ernst? Das konnte er sowas von vergessen! Ich war immer noch mein eigener Herr! Na ja, besser gesagt meine eigene Herrin.
Und das zeigte ich ihm auch. Wütend packte ich seine Arme und wollte sie von meiner Taille zerren, nur gab es da ein kleines Problem: er war stärker als ich, besonders jetzt, wo ich durch die ganzen Silberbehandlungen völlig entkräftet war.
Wütend stieß ich ein weiteres Knurren aus.

"Ich muss mich jetzt um Lilly kümmern", zischte ich.

Für einen Moment war er still. Dann:
"Du kennst Lilly?"
Ich konnte seinen Ton nicht ganz deuten. Aber das war mir im Moment auch egal.
"Ja. Also lasse mich jetzt gefälligst los!"

Ich hatte es zwar gehofft, aber nicht damit gerechnet, dass er meiner Bitte wirklich Folge leisten würde.
Aber das tat er.
Sobald er mich aus seinem Griff befreit hatte, humpelte ich weiter auf Lilly zu.

"Bitte, Lilly, es ist nicht deine Schuld", hörte ich den Typen sagen. Wahrscheinlich ihr Mate. Zwar war ihr Geruch noch nicht vermischt, aber das konnte auch einfach deswegen sein, weil sie sich noch nicht markiert hatten.

"Lilly", flüsterte ich.
Ruckartig hob sie den Kopf.  Ihre Augen weiteten sich überrascht, als sie mich erkannte.
"Ria...", kam ihr über die Lippen.
Dann glitt ihr Blick zu meinen Armen und sie erkannte die wulstigen Narben darauf.
"Oh Gott...", keuchte sie. "Das ....das hab ich dir angetan..."

Bedächtig legte ich die letzten Schritte zu ihr zurück, als näherte ich mich einem verletzten Tier.
"Das warst nicht du, Lilly. Ich hab gewusst, was ich riskiere, wenn ich dich rette. Und es war es mir wert. Ich bereue nichts."

Aber Lilly schüttelte nur vehement den Kopf, während ihr Mate mich neugierig und auch ein wenig besorgt betrachtete.
"Du verstehst nicht...ich verdiene das nicht. Ich..."

I wanna be free, MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt