𝓟𝓻𝓸𝓵𝓸𝓰

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10:43 Uhr
17.08.2019
Kringston Town, VA

Heute ist es endlich soweit. Nach drei Jahren komme ich endlich meinem Traum entgegen. Diesen Tag habe ich bis in das letzte Detail durchgeplant, damit auch nichts schief geht.

Denn sollte irgendetwas meinen Plan durchkreuzen wüsste ich nicht wie mein Leben aussehen würde.

Ich schließe meine Augen und versuche jedes Geräusch in mich aufzunehmen.

Nichts. Wie ich erwartet habe.

Ich unterdrücke einen Freudenschrei und hole meine zwei Haarnadeln, die ich vor einigen Tagen im Haus gefunden habe, hervor um die Tür aufzuschließen.

Wenn die Nadeln nicht funktionieren, habe ich noch einen Hammer, der aber hoffentlich nicht zum Einsatz kommen muss.

Ich will keine Spuren hinterlassen.

Ich setze die Nadeln an das Schloss und versuche mehrere Male es zu öffnen, bis es tatsächlich ›Klick‹ macht. Mir wären beinahe die Tränen gekommen.

Langsam öffne ich dich Tür und verziehe das Gesicht als sie quietscht. Vorsichtig trete ich aus dem Raum und sehe mich um.

Niemand in Sicht. Meine Zeit läuft.

Ich renne zu dem Küchenfenster und atme erleichtert auf.

Sein Auto ist weg. Er ist auf Arbeit.

Er wird erst in ein paar Stunden kommen. Doch dann werde ich schon lange weg sein.

Breit lächele ich und stürme die Treppe hoch in mein altes Zimmer. Dort suche ich mir irgendeine Tasche und werfe ein paar Klamotten hinein. Neben meinem alten Zimmer gehe ich schnell in das Bad und nehme die nötigsten Hygieneartikel mit.

Das reicht. Mehr habe ich nicht.

Doch eine Sache brauche ich noch.

Gerade als ich wieder die Treppe nach unten gehen will, bleibe ich kurz an einer Tür stehen. Ein Schmerz durchzuckt meinen Körper, doch ich schüttele ihn ab und versperre ihn.

Ich darf nicht daran denken.

In Blitzgeschwindigkeit bin ich in dem kleinen Büro angekommen und gebe den Code in den Safe ein, welchen ich in all der Zeit unauffällig beobachtet habe.

Mit rasendem Herzen stopfe ich die Geldbündel in meine Tasche und verschließe den Safe wieder.

Das ist er mir schuldig, denke ich mir.

Im Schreibtisch suche ich hektisch nach meinem Ausweis, welcher tief in der Schublade vergraben ist. Tief atme ich ein und denke nach.

Habe ich alles?

Es ist nicht so, das ich viel zum packen hätte, aber ein paar Dinge gibt es. Denn wenn ich etwas wichtiges vergessen hätte, kann ich nicht zurück um es zu holen. Wenn ich diese Tür heute verlasse, komme ich nie wieder zurück. Eher beiße ich selbst in's Gras. Ich müsste alles haben, wenn nicht, muss ich es neu kaufen.

Meine Beine tragen mich zu der Haustür, vor der ich meine abgetragenen Schuhe anziehe.

Wann hatte ich das letzte Mal Schuhe an?

Die Tür ist ebenfalls verriegelt, weshalb ich mit den Haarnadeln wieder mein Glück versuche. Auch dieses Mal gibt es ein ›Klick‹ von sich. Ein erleichterndes Lächeln schmückt mein Gesicht. Zitternd öffne ich die Tür und erstarre.

Tief atme ich ein und lasse die Sonnenstrahlen auf mich wirken. Ich trete erst einen Schritt nach draußen und dann immer mehr.

Ich bin frei. Ich kann mich wieder frei bewegen. Ich bin in der Öffentlichkeit. Ich habe jetzt mein Leben in den Händen.

Glücklich laufe ich in schnellen Schritten zum Bahnhof, welcher zu Fuß circa zwanzig Minuten entfernt ist. Kurz bleibt mein Atem wegen den ganzen Menschen weg. Sozialer Kontakt... wie ich ihn doch vermisst habe.

Ich wandere kurz umher und kaufe mir dann ein Zugticket nach Green Valley. Ich rase förmlich zu meinem Zug und als ich auf meinem Platz sitze, lasse ich die Schultern hängen. Ich beobachte wie der Zug losfährt und Kringston Town hinter mir lässt.

All die schlimmen Tage, Erinnerungen, Taten und Worte lasse ich jetzt Meter für Meter hinter mir. Ich habe es tatsächlich geschafft. Ich bin auf dem Weg in meine Zukunft. Und trotz das ich äußerlich wahrscheinlich nicht gerade sehr gepflegt aussehe, kann mir keiner das Strahlen in meinem Gesicht nehmen.

Ich bin entkommen. Nach drei schmerzhaften Jahren. Jetzt darf ich nur hoffen, das er mich nie finden wird. Ich lasse mich nicht wieder einfangen und in einen Käfig sperren.

Kringston Town war meine Vergangenheit und Green Valley ist meine Zukunft.

Und ich kann es gar nicht erwarten dort neue Erfahrungen und Erinnerungen zu sammeln.

Ich werde meine Freiheit nutzen.
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Well, well, well. I'm back, Friends! Habt ihr mich vermisst?😏🎊💗

Was sagt ihr zu dem Prolog? Seid ihr auf Sam und Ryan's Geschichte gespannt? Wenn ja, macht euch auf viel Verzweiflung gefasst. Das ist nicht eine schöne kuschelige Liebesgeschichte. Sie ist schmerzhaft und doch so pur. Ich hoffe ihr folgt mir auch auf dieser Reise! Ach und riecht ihr das auch? Drama? Ja, ich auch🥰🙌🏼💕

✨Hab euch lieb✨

» 𝚒𝚏 𝚝𝚑𝚎 𝚙𝚕𝚊𝚗 𝚍𝚘𝚎𝚜𝚗𝚝 𝚠𝚘𝚛𝚔, 𝚌𝚑𝚊𝚗𝚐𝚎 𝚝𝚑𝚎 𝚙𝚕𝚊𝚗 - 𝚋𝚞𝚝 𝚗𝚎𝚟𝚎𝚛 𝚝𝚑𝚎 𝚐𝚘𝚊𝚕 «

Bis im ersten Kapitel,
Adios, Friends!❤️

Suddenly You Were HereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt