Recherche

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Wir Alle grübelten die ganze Zeit darüber nach, wer es auf die Fake-Unterlagen der Schüler abgesehen haben könnte, doch wir hatten überhaupt keine Ahnung was wir tun sollten. Deshalb beschlossen wir erstmal zu essen und dann zu Anya ˋs Schwester, zu gehen und sie zu fragen, ob sie eine Ahnung hatte.
"Hallo, ..., Ms White-Feather?" Eine Viertelstunde nach dem Abendessen stand ich mit Ally zusammen vor dem Büro unserer Schuldirektorin und klopften energisch gegen die Tür. Die anderen waren dabei, darüber zu recherchieren, was passierte, wenn man ohne einen Ausweis bei irgendwelchen Behörden aufkreuzte und irgendwas bei denen anmelden wollte oder so. Naja, gut würde es so oder so nicht sein! "Hallo?" rief meine Freundin noch einmal lauter und haute noch fester an die Tür. Als wir feststellten, dass sie nicht da war, machten wir uns auf den Weg zum Lehrerzimmer. Auch dort klopften wir. "Hallo, ihr beiden, ihr wisst doch, dass wir Feierabend haben, oder?" meckerte uns Miss Jenkins an, deren Lippenstift und Nagellack mal wieder perfekt aufgetragen war. Schnell und knapp erwiderte Ally: "Wir müssen zu Miss White-Feather! Dringend! Könnten sie sie bitte zu uns bringen?" Als uns Miss Jenkins genervt verließ und etwas unverständliches murmelte, guckte ich das Dachsmädchen neben mir erstaunt an. "Wow! Wie hast du das denn jetzt gemacht? Normalerweise hätte die eine stundenlange Erklärung von uns gewollt, warum wir sie störten..." Doch Ally guckte mich nur verschwörerisch an und zwinkerte. Warum zur heiligen Lachssemmel musste nur jeder an dieser Schule so geheimniskrämerisch sein? Nach weiteren 5 Minuten warten, kam endlich unsere Schuldirektorin aus dem Lehrerzimmer. Beunruhigt sah sie uns an und fragte: "Ihr wollt mit mir über meine Schwester reden, oder?" Sie wartete unsere Antwort gar nicht erst ab, sondern redete direkt weiter. "Du und Leia, Kaia, ihr seit ihre Auserwählten... Ihr solltet es wirklich wissen." Langsam wurde aus meiner Verunsicherung Neugier. Ich wusste nicht genau wieso, vielleicht einfach, weil die Direktorin mich gerade eine Auserwählte genannt hatte. "Wisst ihr, du, Kaia und deine Schwester Leia, meine Anya hat euch nicht umsonst ausgewählt. Ausgewählt als ihre, ..., naja, Mentorenkinder. Wie ihr sicherlich wisst, ist meine Schwester nicht nur Sängerin und Leiterin des Wandler-Waisen-Projekts, sie ist ebenfalls eine Verbündete des Woodwalker-Rates in den Europa. Und der Rat ist auf der Suche nach talentierten Spionen mit allen möglichen Zweitgestalten, Spione, die gegen Vorfälle, wie jenen, des berüchtigten Politikers Andrew Milling in den Vereinigten Staaten vorzubeugen." Einen Vorfall nannte sie das? Es war ein Krieg! Und Anya wollte Spione? "Wow!" Das war das einzige das mir in diesem Moment dazu einfiel. Auch meine Dachsfreundin schaute unsere Lehrerin ungläubig an. "Ja, aber das ist noch nicht die ganze Geschichte. Wie ihr wisst, hat Anya diese Schule gegründet. Diese Schule ist aber keine gewöhnliche Wandler-Schule. Diese Schule hat nicht wie die anderen Woodwalker-Schulen in Europa gewöhnliche Zweige, hier kann man sich unter anderem auch für einen Spionzweig entscheiden. Nicht Alle Tiergestalten sind für so etwas gut geeignet, deshalb gibt es auch einen Kampfzweig. Naja und Anya hat euch gesehen, ihr wisst schon, bei eurem Einbruch in den Freizeitpark! Und da wusste sie: Ihr kommt in den Spionzweig!" beendete Miss White-Feather ihren langen Vortrag. Ich mochte Anya. Sie war wirklich toll. Aber warum hatte sie uns das nicht schon viel früher erzählt? Als unsere Schulleiterin bemerkte, dass sie vergessen hatte, uns genau das zu sagen, fügte sie noch hinzu: "Bis jetzt weiß sie noch nicht, ob der Rat den Vorschlag annimmt. Aber jetzt, in diesem... Notfall, sollte ich euch wohl schon vorher einweihen. Denn Anya und die ganzen Kinder brauchen dringend Hilfe." Irgendwie kam ich nicht mehr so richtig mit. Ich sollte eine Spionin werden?! Das klang wirklich cool, aber auch so extrem unwirklich! So als wäre ich in einem beknackten Actionfilm. Da ich mir ziemlich sicher war, dass ich keine Protagonistin in so einen Film war, tat ich das einzige, dass mir in diesem Moment in den Sinn kam. Ich blickte abwechselnd meine Freundin und meine Schulleiterin an, und sagte einfach nur: "Krass!"

Eine halbe Stunde später hatte ich mit Ally meine Schwester und die Jungs aus ihrer Recherchearbeit im Computerraum geholt und uns zu einer Lagebesprechung in die Höhle im Wald geholt. Ally erzählte die ganze Geschichte, denn wenn ich das an ihrer Stelle machen würde, käme aus meinem Mund nur aufgeregtes, sinnloses Zeugs, dass eh niemand verstehen würde. Ab und zu nickte ich, zeigte aber sonst keine weitere Reaktion mehr, so nachdenklich wie ich war. Leia und die beiden Jungs brachten ab und zu ein "Krass" oder ein "OMG" hervor, aber sonst starrten auch die drei nur Löcher in die Luft und hörten gebannt zu. "Oh, das ist wirklich ein großes Ding! Und das Alles meinst du wirklich ernst, stimmts, Ally." sagte Tim aufgeregt, und jeder in der Höhle merkte, dass es keine Frage war, sondern eine Feststellung. Trotzdem nickten wir nachdenklich und Ally fragte: "Und ihr? Ich habe die ganze Zeit geredet, jetzt seit ihr dran uns zu sagen, ob ihr etwas herausgefunden habt." "Ja, das haben wir allerdings. Haltet euch fest." begann Milo uns zu informieren. Er erzählte, dass Bürger ohne Papiere wie zum Beispiel Ally, nur sehr schwer an Arbeit kommen konnten und oft nur sehr wenig oder gar kein Geld besaßen. Die Menschen, die im Müll herumwühlten um überhaupt überleben zu können. Diese Leute hatten es nicht unbedingt besonders gut, aber diejenigen bei denen herausgefunden wird, dass sie einen gefälschten Pass haben, denen geht es noch viel, viel schlimmer! Schlimmstenfalls bekommen sie sogar eine Freiheitsstrafe. Das war wirklich schlimm. Spätestens nach dieser Info stand für uns Alle fest: Wir mussten unbedingt schnellstmöglich mit diesem mysteriösen Spion-Training beginnen. Und auch schon vorher würden wir tun, was wir können Anya, meinen Eltern und den ausweislosen Kindern zu helfen.
Eine Weile lang lagen wir Alle einfach nur auf dem kalten Steinboden und grübelten. Irgendwann fiel mir dann ein, dass ich ja Tim helfen wollte, seine Angst vor dem Feuer loszuwerden, wie auch immer, also fasste ich mir ein Herz und sagte: "Tim?" Als er mich dann anschaute, fragte ich: "Wollen wir ˋne Runde fliegen?" Schnell guckte ich Leia an und schickte ihr stumm meine Gedanken. Als sie kaum merklich nickte, wusste ich, dass sie mit Ally und Milo zur Schule zurückgehen und unsere Kleidung mitnehmen würde. Auch Tim stimmte mir freundlich zu und lächelte. Schnell verwandelten wir uns, und wieder einmal kramte ich meine Kleidung einfach zu einem unordentlichen Haufen zusammen, den ich zu Leia schob. Als ich mich mit dem kleinen Möwenjungen langsam über die vielen Bäume erhob, sahen ich nur noch das verschmitzte Lächeln meiner Schwester und das Winken unserer Freunde, die rasch aus der Höhle sprangen.

Ja, hier ist endlich mal wieder ein neues Kapi für euch! Im übrigen habe ich mir vorgenommen jetzt mindestens einmal in der Woche ein Kapitel zu posten. (; Habt ihr einen bestimmten Tag, an dem ihr das am liebsten hättet? Schlagt mir gerne einen bestimmten Termin vor, außer Freitag bitte, da habe ich meistens gar keine Zeit...

Windwalkers - Die Verwandlung der MöwenzwillingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt