》 4. Schmerzend saure Gummidrops 《

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Der Tag ist quälend langsam vergangen. Wie du es bis zum Sonnenuntergang geschafft hast, weißt du selber nicht so ganz, dennoch sitzt du an dem Steg, an dem das Schiff, von dem Minister dieser Insel bald ankommen sollte. Da du weißt wie Big Moms Tee-Partys verlaufen, weißt du auch, dass allmählich alles vorbei sein wird und ihre Kinder zurück auf ihre Inseln entsandt werden. Ungeduldig wie du nunmal bist, hast du dich dazu entschieden an Katakuris Ankunftsort zu warten, wenn Brûlée ihn nicht durch die Spiegelwelt in sein Schloss bringt. Komischerweise hast du von ihr aber auch nichts mehr gehört und der Vorfall mit Cracker beschäftigt dich noch immer. Geht es deiner Freundin gut?

„Gott, das ist doch sinnlos..", murmelst du und schaust in den dunkelblauen Himmel, auf dem nach und nach die Sterne erscheinen. Dir geht es auf den Keks, wie du in deinen Sorgen versinkst, obwohl du nichts, absolut nichts, dagegen unternehmen kannst. Du bist kein Kind der Charlotte Familie und es geht dich auch nichts an - leider. Gerne würdest du an Katakuris Seite sein und ihm beistehen. Du bist machtlos und dabei ist es egal, wie groß deine Sorgen werden, lieber solltest du gar nicht darüber nachdenken. Die Sweet Commander sind doch da und die bezwingt so schnell niemand. Zumindest Smoothie und Katakuri nicht. Außerdem haben sie noch Oven und Daifuku, Perospero, Amande und ihre eineiigen Geschwister und den ganzen Rest. Keiner der Kinder ist schwach und das weißt du ziemlich genau, als du jünger gewesen bist, hast du sie trainieren gesehen. Ruhig legst du dich in das kalte Gras und wartest auf die Ankunft eines Schiffes, doch es kommt nichts. Das Meer ist ruhig, nicht eine einzige Welle kannst du sehen. Es ist fast zu ruhig - aber du solltest dir keinen Kopf machen. Das passt schon alles.

Die große Runde Uhr in der Stadtmitte schlägt nun zum dritten Mal und inzwischen haben wir Mitternacht. Du sitzt immer noch an Ort und Stelle, obwohl dir kalt ist und dein Körper leicht zittert. Du kannst nicht glauben, dass er noch immer nicht wieder da ist und das ist der eindeutige Beweis, dass etwas passiert ist. Mit Katakuri.

Befindet er sich gerade im Kampf?

Wo ist er, wo sind die anderen?

Wer sind die Eindringlinge?

Wann kommt er wieder?

„So ein Mist..!", wütend schlägst du auf das Gras und kauerst verbittert deinen Körper zusammen. Es macht dich fertig, so nutzlos, ausgeliefert vor dieser Situation zu stehen und keinen Rat zu wissen. In deinem Kopf malst du dir die schlimmsten Situationen aus, hast Angst um die Menschen die du lieben gelernt hast, verfluchst dich, dass du das Kämpfen nie erlernt hast.

Bist du überhaupt zu etwas wert?

Du beißt dir auf die Lippe - aus Wut, aus Angst, aus Verzweiflung. Es macht dich so wütend, du machst dich wütend und in deinen Augen sammeln sich verheißungsvolle Tränen.

„Katakuri..", schluchzt du am Ende, der Müdigkeit und dem Kopfkino erlegen. Nein, du willst deinen Geliebten jetzt nicht verlieren, wie sollst du das denn ertragen? Verdammt - wenn du doch nur..

Wenn ich doch nur..

Heiße Reue rennt deine Wangen herunter, nur um auf den Stoff deiner Hose zu tropfen. Sanft saugt sich die Flüssigkeit in den nachgiebigen Stoff und besorgt bleibt dir nichts anderes übrig, als deinen Frust auf diese Weise rauszulassen und die Sehnsucht nach dem großen Mann über dein Gesicht rennen zu lassen.

Bis du dich beruhigt und das Meer deine Schluchzer verschluckt hat, ist es drei Uhr nachts. Fertig machst du dich auf den Weg in dein Haus und fällst in einen erschöpften Schlaf, mit angeschwollenen Augen. Dein Traum ist geprägt von den purpurfarbenen Augen deines Freundes und dem dringenden Wunsch ihn wieder sehen zu können.

Schreckliche Gedanken überfallen dich sofort, als du bei Verstand und wach bist. Du hälst es kaum noch aus, es erschlägt dich. Von deinem Trauma geprägt machst du dich ohne Umschweife auf den Weg zu seinem Schloss. Vielleicht ist er ja heute Nacht nach nachhause gekommen und du kannst das wunderschöne Haar, die dunkle Lederjacke und die pinken Tattoos mit deinen Augen ein weiteres mal einfangen. Du darfst in sein Anwesen, denn die große Tür öffnet sich automatisch, sobald sie dich identifiziert hat und du rennst in das geflieste Innere. Keine Zeit mehr für einen normalen Schritt, du rennst, sprintest panisch zu den Räumen, in denen Katakuri sich normalerweise aufhält. Dein Herz rast wie verrückt und das nicht, weil du rennst. Es rast, weil du darauf hoffst, auf den fünf Meter Kommandanten zu stoßen, seine klirrenden Schuhe in deinen Ohren klingeln zu hören, das Rascheln seines Schales auf seinen Schultern. Es ist egal, hauptsache Katakuri, hauptsache -

Boundaries [Katakuri x Reader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt