Boundaries [Katakuri x Reader]

》 5. Auch Brausekrümel können explodieren《

Große Scherben Keramik fallen auf den Marmorboden. Es macht ihn wütend und das nicht nur ein bisschen. Erst fällt sein kalter Blick auf die hohe Decke und dann auf den Torbogen, durch den du weinend gerannt bist. Ja, Katakuri weiß, wie sehr er dich verletzt hat. Er weiß wie du dich fühlst und das Funkeln aus deinen Augen schwinden zu sehen, hat sogar ihm weh getan. Er mag sich nicht ausmalen, verbietet es sich daran zu denken, wie es dir wohl gerade ergehen muss.

Aber es ist für das Beste.

Seit seinem erbitterten Kampf mit dem neuen Kaiser, Monkey D. Ruffy, hat sich etwas in ihm verändert. Er fühlt sich anders, denn er hat seine Stellung als den perfekten Bruder aufgegeben. Nicht für alle seine Geschwister, aber für die Meisten, denn Flampe, seine kleine Schwester wird bestimmt nicht die Klappe darüber halten, dass ihr großer Bruder, den Mund eines Pelikanaals hat. Und da möchte und kann er dich nicht mit reinziehen. Katakuri hat dich immer geschätzt und respektiert und dein Leben hier, deine Stellung Mama gegenüber zu riskieren, nur weil du wie Zucker an ihm klebst, kann er nicht verantworten. Und dabei ist es egal, wie weh es ihm selber tut und wie schwer es ihm gefallen ist, dich so kalt und abweisend zu behandeln. Doch es geht nicht mehr. Er braucht Abstand zu dir, damit er sich finden kann und du dich auf deine Aufgabe konzentrieren kannst. Seufzend steht der Große auf, läuft auf seinen großen Balkon, der auf die Stadt gerichtet ist und unweigerlich fallen die purpurnen Augen auf deine kleine Behausung.

„Entweder ich tue dir einmal weh, oder mache dich über längere Zeit kaputt.", murmelt Katakuri und fährt sich durch seine kurzen Haare. Er hat sich geschworen nie mehr jemanden wegen ihm zu verletzt zu sehen und jetzt sieh einer dich an. Herz gebrochen, vertrocknete Wunden auf deinem Arm, die von deinem Schmerz zeugen, von der Trauer deine große Liebe, deinen Verstand verloren und in purer Dunkelheit gehandelt zu haben. Katakuri wäre am Boden zerstört, wüsste er was du getan hast und wieso. Er würde nie wieder derselbe sein, ganz sicher. Er könnte dir ganz einfach niemals wieder in die Augen schauen.

In deinen Fenstern ist es dunkel, keine Anzeichen deiner Anwesenheit, oder etwas anderem. Es ist, als wäre heute ein ganz normaler Tag, an dem du neben ihm stehst und breit grinsend erklärst welche Wolke am Nächsten an Katakuris Aussehen rankommt. Er seufzt ein zweites Mal, zieht seine Mundwinkel ein Stück tiefer als sonst und zwingt sich von deinem Haus wegzuschauen, das ist nun nichts mehr, das ihn angeht. Ein anderer Bruder wird sich um dich kümmern, auch wenn noch nicht klar ist welcher. Mama wird das mit Sicherheit verstehen. Mit den Augen geschlossen kehrt er Wheat-Island den Rücken zu und schreitet zurück in sein Anwesen. Er braucht noch Ruhe, damit seine große Wunde ordnungsgemäß verheilen kann. Der Tag vergeht und nichts passiert.

Auch am nächsten Tag ist keine Regung, keinen Mucks aus deinem Haus zu vernehmen. Du hast keinen Hunger, keine Kraft um aufs Klo zu gehen, du willst auch gar nicht. Leer liegst du einfach seit Stunden still und regungslos unter deiner Decke, zusammengekauert wie ein Embryo. Dein Arm schmerzt, genau wie deine Augen, die immer noch so dick sind, dass du dir inzwischen gar nicht mehr die Mühe machst sie offen zu halten. Du weißt nicht was du fühlen sollst, wie du fühlst und ob du jemals wieder in der Lage bist, mit diesem zerbrochenen Herzen, dieser verletzten Seele, einer anderen Person dieselbe Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken.

Wenn jetzt alles normal wäre, dann würde ich den Tag mit Katakuri verbringen.., denkst du dir und obwohl es dich wieder in den Wahnsinn treibt, kannst du nicht anders, als alleine aus Gewohnheit deine Gedanken um Katakuri kreisen zu lassen. Er geht dir nicht aus dem Kopf, wie auch? Du hast ihn geliebt, über Jahrzehnte, er ist der einzige Mensch in deinem Leben gewesen, der dich wirklich und in allen Facetten gekannt hat. Und jetzt ist er weg, denn er hat dich rausgeschmissen und du bist für immer gegangen. Und obwohl dir das schmerzlich bewusst ist, wünscht du dir so sehr, dass es jede Sekunde an deiner Tür klopft und der große Mann dort steht und sich aufrichtig bei dir entschuldigt. Alles was du brauchst ist ein einfaches Wort und dann kann alles wieder normal sein.