》 9. Küsse auf der Haut, wie Bienenstich 《

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Das Anwesen von Cracker, auf seiner eigenen Insel ist riesig. Das hast du beim ersten Betreten festgestellt und auch beim zwanzigsten Mal.

Dein neues Zuhause, auf Biscuit-Island.

Anfangs ist es verdammt ungewohnt gewesen und so ganz hast du nicht gewusst wo du hingehörst, zwischen den ganzen Bediensteten und Cracker, der seine Hand dauerhaft an deiner Taille hat. Alles ist anders, denn nie zuvor hast du in einem Schloss gewohnt, noch dazu bei dessen Inhaber im Bett geschlafen - gar mit ihm verkehrt. Aber du genießt es. Seit eurer gemeinsamen Nacht in Sweet City bist zu mit zu ihm und lebst seitdem bei ihm, verbringst all deine freie Zeit mit dem Sweet General. Auf deine Frage hat er dir nie eine Antwort gegeben, nur gegrinst - aber das ist auch okay. Du weißt, was er dir damit hat sagen wollen und das ist völlig okay. Im Gegenzug, du genießt es inzwischen in seiner Nähe zu sein, ihn mit Küssen aufzuwecken und seine Arme um deinen zierlichen Körper zu spüren. Euer Sex ist nur noch besser geworden und du müsstest lügen, würdest du nicht zugeben, dass du Gefühle für ihn entwickelt hast. Erst hat es gedauert - du hast gezögert, warst dir unsicher. Die Gefühle für Katakuri standen dir im Weg, haben dir immer wieder ein schlechtes Gewissen eingeredet, dir Abends still und leise Tränen in die Augen getrieben. Es hat sich so falsch angefühlt und du hast das Gefühl, dass du dir die Gefühle für seinen kleinen Bruder nur wünscht, sie gar nicht real sind. Katakuri zu vergessen, das ist das Ziel und wenn das bedeutet, dass du dir andere Gefühle einreden musst, dann bist du bereit dieses Risiko einzugehen. Du willst ihn vergessen, hoffentlich nie wieder in deinem Leben sehen, endlich hast du deinen jahrelangen Fehler eingesehen. Wieso bist du diesem Arschloch hinterher gerannt, hast ihn mehr als dich selber geliebt, mehr als irgendjemanden auf diesem Planeten? Und dann ist er so dreist, nimmt dein Herz und reißt es entzwei. Das hast du einfach nicht verdient, das lässt du nicht mit dir machen und jetzt wo du deine Dummheit erkannt hast, kannst du darüber stehen, bist stärker und am Wichtigsten - du hast Cracker. Der Mann der dir gibt was du brauchst, auch wenn bisher noch nie die Worte 'Ich liebe dich' gefallen sind, aber das müssen sie auch nicht. Du bist dir ziemlich sicher, mit dem was zwischen euch läuft und das macht dich umso selbstsicherer. Du kannst dich nicht mächtiger fühlen. Nicht schöner, nicht besser, nicht mehr so schwach wie vorher.

Und doch, trotz allem, wenn die Nacht hereinbricht, dann verändert sich etwas in dir. Dann kommen die Dämonen der schlechten Gedanken heraus, bescheren dir undenkbare Gedanken, lassen dir die Tränen nur so über das Gesicht rennen, die langen Fingernägel in die Haut krallen um deinen Schmerz zu stillen. Es ist schrecklich, kaum erträglich, die Depression die du in dir trägst, die Sehnsucht nach einem ganz bestimmten Mann. Du kannst dir noch so oft einreden, dass sie nicht existiert - aber du weißt es besser. Und dafür verfluchst du dich. Mit Cracker kannst du da nicht drüber reden, du hast ihm nie erzählt, dass du dich geritzt hast, dass das eine unstillbare Sucht nach dem Schmerz in dir ausgelöst hat, die du eigenständig zurückhalten musst.

'Das ist nicht gut.'

'Du darfst das nicht tun.'

Und wenn ich nur noch einmal..? Noch einmal diesen Schmerz spüren..

Ein einziges Mal noch..

Es ist ein Versteckspiel deiner Gedanken, ein hin und her zwischen deinem Verstand und der Dunkelheit, die ihn umgibt. Und du weißt, dass der einzige Grund dafür Katakuri ist. Du kannst eben doch nicht ohne ihn, du bist einfach nicht glücklich, auch wenn du dich dazu zwingst, es tagsüber den Anschein hat - es ist eine dreiste Lüge. Nacht um Nacht weinst du um ihn, dein Herz schreit seinen Namen, deine Finger krallen sich in deinen Kopf, versuchen dir Verstand einzuprügeln, die zahlreichen Nervenzusammenbrüche, Schmerzen zu lindern, wegzuwischen, wie sie es sind, wenn du am Morgen aufwachst. Dir ist bewusst, dass Cracker ausrasten würde, dass er kein Verständnis für so einen Mist hat, denn so ist er einfach. Auch wenn er dir äußerlich das gibt von dem du träumst, nach was du dich so dringend sehnst, so kann er deinen Kopf und deinen Dämonen doch nicht stillen. Du lebst ihm eine Lüge vor, die von einer unangenehmen Wahrheit ummantelt ist und das scheint ihm völlig zu reichen, einer der Gründe warum du dich schon ein paar mal gefragt hast, ob er nicht genau das Selbe bei dir macht.

Boundaries [Katakuri x Reader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt