11.) Umsetzen

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Hey, hast du den Kleinen gesehen? Fragte Christas den Piraten, der gerade in der Küche stand. Und warum fährst du nicht das Schiff? Blaubart sah auf. Er sah sich gerade die Kürbissuppe an, die Frido am vorigen Tag für das tägliche Mittagessen zubereitet hatte. Es war noch verdammt viel übrig geblieben. Ein Tag war bereits vergangen und es dämmerte schon ein wenig.
Ihm geht es nicht allzu gut. Hat was von seekrank gefaselt. Deshalb hab ich ihn in seine Kajüte geschickt, dass er nicht alles vollkotzt. Christas runzelte die Stirn. Und warum hat er sich nicht bei mir abgemeldet? Fragte sie. Ich hab ihn gesagt, er soll sich gleich zu Bett legen. Ich übernehme die Verantwortung, falls es stören sollte. Antwortete Blaubart. Christas nickte.
Zum zweiten: Bei uns Piraten gibt es eine Party, wenn jemand zu einer höheren Position aufsteigt. Ich dachte mir, das wäre angemessen, wenn wir feiern. Fuhr Blaubart fort. Ich hab jemanden zum Steuern angeheuert. Da der Koch krank ist und der Junge auch nicht in einem guten Zustand, muss ich natürlich wegen dem Essen was machen. Blaubart wollte, dass Kolombos wegging. Er brauchte seinen Magier. Der Captain ist dann meistens nicht eingeladen. Auf meinem Schiff war ich ja nie bei so Partys dabei. Deswegen weiß ich nicht so genau, wie ich das organisieren soll. Ich muss allein sein. Da verstand Christas, dass sie unerwünscht war. Sie wusste natürlich von dem Brauch der Piraten. Deswegen war sie nicht beleidigt, dass sie nicht eingeladen wurde. Ich weiß, die Crew mag mich nicht. Aber ich muss es machen./Ich verstehe das. Ich werde für den Abend heute fahren. Sagte Christas. Blaubart nickte. Ein Dankeschön hätte sie zwar erwartet, aber sie wusste, dass sie keines bekäme. Piraten bedanken sich nie oder bitten um etwas. Dann stör ich dich nicht weiter. Fügte sie hinzu und ging aus der Küche.

Endlich ist sie weg. Sagte Blaubart und atmete aus. Ich will, dass du die Suppe vergiftest. Einmal schlürfen und die sollen tot umfallen wie Fliegen. Sicherheitshalber vergifte das Bier auch noch gleich dazu. Nicht, dass jemand keine Suppe will. Sprach Blaubart zu Masytrix, der nicht wollte. Nein! Schrie Masytrix.
Blaubart grinste. Ich wusste, dass du das sagen würdest. Dabei kicherte er kurz. Diesmal kann ich dich nicht bedrohen, da ich nicht sterben will. ABER ich kann in deine Gedanken eindringen, wenn ich genug Übung und Ruhe habe. Dann werd ich alles über dich rausfinden. Wer deine Freunde sind und wo sie sind. Ich verfolge sie und werde sie auch umbringen und du kannst nur zusehen und nichts dagegen machen. Zaubern kannst du nur, wenn ich es zulasse, oder ich nicht konzentriert bin. Masytrix grummelte. Er wollte niemanden töten! Das eine Mal, als Blaubart Troja erwürgte, trug Masytrix dazu bei, dass es niemand bemerkte, doch dies war ganz etwas anderes. Masytrix hatte noch nie unschuldige Menschen getötet. Vielleicht gelingt es mir sogar, dass ich dich kontrolliere. Ich habe durch dich erfahren, wo das Schiff lag. Mit mehr Übung vielleicht... Masytrix ließ sich nicht unterkriegen. Nie im Leben! Keine unschuldigen Menschenleben... Blaubart zuckte mit den Schultern. Gut... Dann nicht. Antwortete er.
Du hast doch was vor... Das soll dir eigentlich nicht egal sein... Murmelte Masytrix. Blaubart antwortete ihm gelassen. Wenn du nicht willst, dann werde ich eben deinen Freund Earliboy töten. Da war Masytrix baff. Woher wusste er... Konnte Blaubart sich bereits an Masytrix' Gedanken vergreifen? Also stimmt es! Lachte Blaubart boshaft. Hab nämlich von ihm geträumt letzte Nacht. Masytrix ärgerte sich tierisch. Blaubart musste unbewusst in Masytrix' Gedanken eingedrungen sein, als Masytrix ihn kontrollierte.
Gut... Antwortete Masytrix. Was sollte er sonst tun? Blaubart wäre sowieso irgendwie zu seinem Plan gekommen. Aber nur das Bier. Sagte Masytrix. Blaubart zuckte mit den Schultern. Naja, wie du meinst. Dann müssen wir runter zum Lager. Zu den Fässern. Masyzrix seufzte. Warum tat er das nur? Er wollte doch seine Freunde beschützen. Aber seine Freunde lieber retten, als 20 Unschuldige zu töten?

...
Es war bereits Nacht geworden. Blaubart hatte bereits alles getan. Es versammelten sich schon ein paar Leute am Hauptsaal beim großen Tisch. Er war ziemlich aufgeregt. Ich hoffe, du verarscht mich nicht... Flüsterte Blaubart. Wenn du nicht dafür meine Gedanken liest... Antwortete Masytrix. Er wollte nur noch hier raus. Hätte er die Chance nicht besser genutzt und nur eine Nachricht geschrieben! Stattdessen konnte er einem Betrunkenen warnen, der dies für einen Spaß hielt. Masytrix machte sich Vorwürfe.
Blaubart vermutete, dass alle da waren und trat nun vor. Hier könnt ihr euch das Bier abzapfen. Bei uns ist die Tradition so, dass wir alle anstoßen. Er zeigte auf das Fass, dass er vom Lager hinaufgeschleppt hatte. Er hatte sogar nochmals nach Frido gesehen, der immernoch ohnmächtig in einem anderem Fass lag. Diesen hatte Blaubart ebenfalls woanders hingetragen. Blaubart selbst hatte bereits einen vollen Krug in der Hand, aber er hatte kein vergiftetes Bier darin, sondern ein anderes aus einem bereits offenen Fass.

Im Auge des Raben (Masytrix FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt