Blaubart fing zu rennen an, als er die Kajüte verlassen hatte. Er hörte tatsächlich eine Stimme... An Deck rannte er ganz zum vordersten Teil des Buges. Er atmete panisch. Hallo? Fragte er in die Nacht hinein. Niemand antwortete. Das hatte ich mir doch nicht eingebildet! Murmelte der Pirat vor sich hin. Antworte mir! Sagte er nochmal, diesmal aber etwas böser. Ich weiß, dass du mich hören kannst! Beschwerte er sich. Doch wieder antwortete niemand.
Verflucht! Schnaufte Blaubart. Er hatte sich das doch nicht ausgedacht! Blaubart rieb an seinen Ohren. Hatte er sich verhört? Vielleicht hatte einfach jemand draußen geschrien und Blaubart hatte es falsch verstanden. Er war zwar nicht zufrieden mit der Vermutung, aber er musste damit leben. Er sah paranoid nochmal hin und her. Nein... Verrückt war er nicht. Ganz und gar nicht! Blaubart seufzte und setzte sich auf den Boden.
Noch mal gut ausgegangen... Murmelte eine Stimme. So! Das habe ich mir aber jetzt nicht eingebildet! Sagte Blaubart und stand wieder auf. Los! Sag schon was! Zeig dich! Schrie der Pirat. Die Stimme seufzte. Gut, ich ergebe mich... Die Stimme war tief und klang ein kleines bisschen kratzig. Blaubart kniff die Augen zusammen. Wo bist du? Fragte er. In deinem Kopf! Mann, wie kann man nur so blöd sein? Fragte die Stimme und brummte. Blaubart kniff die Augen zusammen. In meinem Kopf? Da lachte er. Nein, nein... Ich bin nicht verrückt./Naja, was das angeht... Antwortete die Stimme. Du bist verrückt. Blaubarts Kopf wurde rot vor Wut. ICH BIN NICHT VERRÜCKT! Schrie er.
Hey! Was ist da unten los? Schrie eine Stimme vom Steuerrad herab. Ein Mitglied der Crew. Blaubart antwortete. Ich rede im Schlaf! Das Besatzungsmitglied schrie. Red leiser! Befahl der Steuermann.
Haha... Jetzt denkt der auch, du wärst verrückt! Lachte die Stimme. Blaubart schnaufte. Was ist hier los? Fragte er böse. Die Stimme antwortete ihm. Ich bin in deinem Kopf gefangen und kann alles sehen, was du siehst. Ich kann alle deine Gedanken lesen und kann in deinem Unterbewusstsein eintreten. Blaubart wunderte sich. Und was sagen meine Gedanken? Fragte er. Die Stimme schrie. Dass du dumm bist wie BROT! Blaubart schlug sich. Hey, hey... Was machst du da? Fragte die Stimme. Blaubart antwortete. Ich will dich loswerden. Dann schlug er sich nochmal. Mach ruhig weiter, wenn du dich K.O. schlagen willst. Es hilft aber nicht. Ich will auch aus deinem Kopf raus. Blaubart runzelte mit der Stirn. Was heißt das... Du willst raus? Bist du nicht freiwillig da drin?/Natürlich bin ich NICHT freiwillig hier drin. Wer will denn schon freiwillig in deinem Kopf leben? Schrie die Stimme. Danach murmelte die Stimme vor sich hin. Und ich bin hier drin schon zu lange gefangen... Blaubart verstand nicht. Mooment mal! Wie lang bist du bereits in meinem Kopf? Fragte er. Die Stimme antwortete. Das weiß ich selbst nicht, auf jeden Fall nach deiner Seeschlacht, worauf du so stolz bist. An die Zeit danach kannst du dich nicht erinnern. Weswegen auch immer. Vielleicht stieg dir die Magie über den Kopf. Naja, ich habe keine Ahnung. Sagte die Stimme. Ich verstehe nur Bahnhof. Sagte Blaubart darauf. Dann fuhr er fort. Wie heißt du eigentlich? Ich kenne deinen Namen nicht. Die Stimme murmelte vor sich hin. Ähm... Naja... Nenn mich einfach Hänsel./Das ist aber nicht dein richtiger Name. Vermutete Blaubart. Die Stimme seufzte. Na und? Meinen Namen musst du ja nicht kennen./Eigentlich schon. Ich würde gern wissen, warum du in meinem Kopf herumgeisterst. Machte der Pirat klar. Das musst du deinem Ich fragen, den du vergessen hast. Blaubart ächzte. Ich nenne dich jetzt einfach Omi, verstanden? Die Stimme beschwerte sich. OMI?! Sag mal, gehts noch?! Wenn ich hier raus bin, dann- Doch die Stimme konnte nicht zu Ende sprechen, denn Blaubart unterbrach ihn. Du bist Gefangener in meinem Kopf, also befolgst du auch meine- Blaubart wurde jedoch auch unterbrochen, denn die Türe zum Inneren des Schiffes wurde geöffnet.
Frido betrat das Deck. Alles in Ordnung? Warum schlafen Sie nicht? Fragte er Blaubart. Weil Stehen das auffälligste ist! Antwortete die Stimme. Doch Frido hörte die Stimme nicht. Also war sie wirklich nur in Blaubarts Kopf. Blaubart atmete ein und aus und versuchte, dass er nicht abgelenkt wurde. Ich bin aufgewacht und habe dir die Decke zurückgebracht. Und da ist mir eingefallen, dass ich noch meiner Omi einen Brief schreiben musste. Antwortete Blaubart. Er zieht das tatsächlich mit dem Omi-Ding durch... Jammerte die Stimme. Blaubart würde am liebsten der Stimme eine reinhauen, doch er konnte es nicht. Ich dachte, Sie hassen Ihre Familie. Vermutete Frido und war verwirrt. Omi ist eine entfernte Verwandte von mir. Sie ist soetwas wie... Blaubart überlegte, was er sagen könnte. ...ist eigentlich ein totaler Kotzbrocken. Sie sagt mir immer, dass ich ein Dummkopf bin. Die Stimme meldete sich zu Wort. Das bist du auch... Blaubart ignorierte es. Aber ich muss ihr immer schreiben. Es ist quasi wie eine Hassliebe zwischen uns./Oooh... Wie süß. Da kommen mir doch glatt die Tränen. Sagte die Stimme sarkastisch. Ach, ok. Ich dachte, du würdest dich über die Decke freuen, deswegen habe ich sie dir gegeben, dass du besser einschlafen kannst. Antwortete Frido. Blaubart lächelte. Mir war eigentlich zu warm. Und da ich nicht wollte, dass sie dreckig wird, habe ich sie dir wieder gegeben. Frido nickte. LÜGNER! Schrie die Stimme. Dann hab noch einen angenehmen Schlaf. Lächelte Frido und schloss die Tür.
Misch dich ja nicht in meine Gespräche ein! Befahl Blaubart. Und was ist, wenn ich es doch tue? Du kannst doch sowieso nichts dagegen machen. Blaubart war fuchsteufelswild. Ich werde dir Sachen zeigen, die du noch nie in deinem Leben gesehen hast. Drohte er. Die Stimme lachte. Was kannst du an einem Schiff schon anstellen? Blaubart grinste diabolisch. Ach... Eine Menge... Da lachte er und sah zum Crewmitglied hinauf, dass am Steuerrad stand und gerade genüsslich vor sich hinpfiff. Nein... Ich weiß, was du vorhast... Sagte die Stimme von Masytrix.
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Im Auge des Raben (Masytrix FF)
Hayran KurguEin Schiff auf Expedition sucht nach noch nie entdeckte Inseln, geleitet von der berühmten Seefahrerin Christas Kolombos. Jedoch treffen sie auf etwas ganz anderes, als geplant. Als ein 12-Jähriger, der Schiffsjunge, einen leblosen Mann im Meer trei...