Help me Senpai

17. Kapitels

the bakery || melanie martinez

Naruto's POV:

Warum?

Warum hatte er das getan?

Sasukes Lippen waren nur Millimeter von seinen entfernt gewesen. Warum hatte er die Entfernung nicht überbrückt? Er hatte nichts mehr gewollt als ihn dort an Ort und Stelle zu küssen.

Wenn er darüber nachdachte war diese ganze Aktion eine schlechte Idee gewesen. Sasuke wollte nichts mit ihm zu tun haben, aber er hatte sich trotzdem zu ihm gesetzt und ihn trotzdem hier hochgeschleppt. Und jetzt hatte er womöglich das letzte bisschen Sympathie, dass Sasuke noch für ihn übrig gehabt hatte, verspielt.

In Wahrheit hatte es ihm Angst gemacht, sein eigenes Verlangen, denn er hatte sich noch nie so gefühlt. Natürlich hatte er schon Lust verspürt, doch in seinem gesamten Leben war es noch nie so stark gewesen. Diese Begierde fraß ihn fast auf, und er wünschte sich nicht nur Sasukes Körper zu sehen, ihn zu fühlen, zu schmecken, er wollte auch einfach mit ihm zusammen sein, ihn umarmen, zum Lachen bringen, Dinge tun die er noch nie getan hatte.

Es war unbeschreiblich, und es machte ihn nervös. Sasuke hatte Besseres verdient als einen Player mit schlechten Noten und zu vielen Lügen auf den Lippen.

Es tat weh so über sich selbst zu sprechen doch er wusste, dass es so wahr.

Es war besser ihn jetzt wegzustoßen bevor es ernst wurde, aber Naruto war sich sicher, dass er das nicht schaffen würde. Er war schwach wenn es um Sasuke ging.

Es hatte ihn nie wirklich interessiert wie andere sich wegen ihm fühlten, wenn es nicht gerade um Sex ging. Es machte ihm nichts aus anderen wehzutun, sie sollten wissen wo ihr Platz war.

Wie wilde Hunde liefen sie hinter ihm her als hätte er ihnen Essen versprochen. Sie wollten nicht mit ihm befreundet sein nur um mit ihm befreundet zu sein. Einen besseren Grund hatten sie anscheinend immer.

Er hatte schon früh angefangen sich niemandem gegenüber zu öffnen. Keine Familie, Verwandte die nur sein Geld wollten und Freunde die sich nicht für ihn interessierten wenn sie nicht davon profitierten. All das hatte ihn dazu gebracht seine Gefühle und Gedanken zu isolieren.
Er hatte sich Sasuke gegenüber zwar nie zuvor wirklich geöffnet, doch er wusste wie schnell diese Mauern zertrümmert werden würden, würde Sasuke ihm die richtigen Worte zuflüstern.

Er rutschte mit seinem Rücken das schmale Geländer hinunter und blieb zusammengesackt auf dem Boden des Daches sitzen.

Sasuke's POV:

Er hatte genug. Er hielt es hier nicht mehr aus, die engen Flure, die lachenden Schüler und die Lehrer die es einen Scheißdreck interessierte wie es ihren Schülern ging. Nach dem Vorfall auf dem Dach hatte er sich zurück ins Klassenzimmer verzogen und packte nun seinen Rucksack um von hier zu verschwinden. Er hatte einfach keinen Bock mehr und wenn er Narutos Gesicht heute noch ein einziges Mal gezwungen war zu sehen war er sich nicht sicher was passieren würde, aber es war nicht gut.

Schnell stopfte er sein Stifte und Bücher in die Tasche und war dabei so konzentriert, dass er die Hand nicht bemerkte die nur wenige Zentimeter von seiner Schulter entfernt in der Luft schwebte bevor sie ihm auf die Schulter tippte.

„Was machst du denn da Sasuke?"

Der Angesprochene fuhr herum, wobei er dem Älteren Mann beinahe seinen vollen Rucksack in das verdeckte Gesicht schlug. Zu dessen Glück war er schon ein wenig zurückgetreten und konnte somit Sasuke's Schlag des Todes entrinnen.

„Woah, Woah, pass damit ein bisschen auf." Kakashi hob beide Arme leicht an, wie um zu zeigen, dass er nichts vorhatte. „Wir wollen doch nicht, dass du mein wunderschönes Gesicht verunstaltest." Er lachte.

Sasuke verzog das Gesicht, aber er war auch erleichtert, dass es nicht Naruto gewesen war der sich dort angeschlichen hatte.

„Wenn du jetzt nicht mehr vorhast mich umzubringen können wir ja darüber reden was du gerade tust."

Sasuke zuckte zusammen. Er hatte vergessen, dass ein Lehrer es wahrscheinlich nicht gutheißen würde, wenn er die Schule unerlaubt verließ.
„I-ich fühle mich nicht besonders gut." Er versuchte Kakashis stechendem Blick auszuweichen während er das sagte.
„Mmmmh..." ,Er schien nachzudenken und zuckte nach wenigen Sekunden mit den Schultern, „Da kann man wohl nichts dran ändern."

„Ich wollte eigentlich noch kurz mit dir über Naruto sprechen, aber das können wir ja auch tun, wenn es dir wieder besser geht."

Unfreiwillig wurde Sasuke bei diesen Worten neugierig.

„Worum geht es denn?" Die Frage schien Kakashi zu überraschen, was Sasuke an dessen hochgezogenen Brauen erkennen konnte. Mund und Nase blieben zwar verborgen, doch die kleine Regung reichte ihm.

„Na ja, ich wollte mich nur bei dir bedanken, es ist schon viel zu lange her, dass Naruto in die Schule gekommen ist. Iruka war echt ziemlich erleichtert." Sasuke hatte das Gefühl er würde unter der Maske lächeln. „Außerdem wollte ich noch wissen wie es sonst bei der Nachhilfe so läuft, fühlst du dich bereit weiterzumachen?"

Der Uchiha versteifte sich. Einerseits wollte er den Blonden nie wieder sehen, sich nie wieder so hilflos fühlen, aber andererseits wusste er, dass ein Teil von ihm Naruto vergab, ihn sogar wiedersehen wollte. Diese beiden Seiten schienen sch nun zu bekämpfen, beide hatten ein Ziel.

Kakashi konnte das Ausmaß des Konflikts in Sasuke's Innerem nicht auf der kalten Maske eines Gesichtsausdrucks erkennen, doch er ahnte schon, dass sein Schüler unsicher war.

„Nimm dir ruhig Zeit, ich brauche deine Antwort nicht jetzt. Schlaf nochmal drüber und sag mir dann Morgen Bescheid." Mit diesen Worten verließ der Lehrer den Raum und ließ Sasuke mit seinen Gedanken allein.