»1«

343 23 4
                                    

Es war ein ganz normaler Montag Morgen. Wie immer saß ich müde und gelangweilt an meiner Schulbank und spielte noch ein wenig am Handy, bis meine Lehrerin den Raum betrat. Schon morgens um 8 Uhr war sie so gestresst und genervt, wie es die meisten Lehrer sind wenn sie wissen, dass sie in unserer Klasse unterrichten müssen. Ich packte mein Handy weg und setzte mich ordentlich an den Tisch.
„Wir hängen mit dem Lehrplan unglaublich weit zurück, wir haben keine Zeit für Ablenkungen. Also Guten Morgen, wir fangen sofort an. Bücher auf und Seite 28 aufschlagen." meinte meine Lehrerin mit ihrem üblichen genervten Unterton. Wir fingen also mit unseren Aufgaben an, als es an der Tür klopfte.
„Och man also dafür haben wir jetzt echt keine Zeit." gab Frau Min von sich und war noch genervter als zuvor. Sie öffnete die Tür und ein Junge kam rein. Als ich ihn sah, riss ich meine Augen weit auf.
„K-kim Youngjo?!" flüsterte ich zu mir selbst.
Ungläubig sah ich in seine Richtung und rieb mir die Augen.
Er sieht immer noch unglaublich gut aus, nein, er sieht jetzt sogar noch besser aus.
Langsam machten sich alle meine Erinnerungen über die Zeit mit ihm in meinem Kopf breit.
Ich kannte ihn schon seit der Grundschule, wo wir erstmals nur beste Freunde wurden, erst als wir dann älter wurden, hatte ich bemerkt wie verliebt ich doch in ihn war. Über die Jahre wurde dieses Gefühl immer stärker und manchmal hatte ich das Gefühl, dass es bei ihm auch so war, dass er das selbe für mich empfindet, doch ich hatte ihn nie darauf angesprochen, weil mir die Freundschaft zu ihm einfach viel wichtiger war als alles andere. So hielt sich das ganze noch eine ziemlich lange Zeit, bis er dann vor ein paar Jahren umziehen musste, wegen der Arbeit seines Vaters. Ich hatte damals gedacht unsere Freundschaft würde für immer anhalten, und die ersten paar Wochen in denen er nicht mehr da war verliefen auch echt gut, wir hatten jeden Abend telefoniert, jeden Tag geschrieben, doch auch das wurde von Tag zu Tag seltener, bis zu dem Punkt, wo er gar nicht mehr auf meine Nachrichten antwortete, meine Anrufe ignorierte und mich auf sämtlichen social Media Apps blockiert hatte. Ich wusste nicht was passiert war, zwischen uns war immer alles gut, wir hatten uns nie über irgendwas gestritten und dann kam das. All das hatte mich so unglaublich sehr getroffen. Ich suchte den Fehler bei mir und redete mir ein, dass ich es verdient hätte und, dass er seine Gründe dafür hatte, der Schmerz blieb aber trotzdem. All die Jahre hatte ich versucht den Schmerz zu ignorieren, ihn in die letzte Ecke meines Gehirns geschoben, und jetzt in meinem letzten Schuljahr taucht er einfach wieder auf und reißt all diese Wunden wieder auf. Alle Gefühle die ich die ganze Zeit über verdrängt hatte, machten sich jetzt wieder in mir breit. Sowohl der Schmerz, den er hinterlassen hatte, als auch die Gefühle für ihn, über die ich nie hinweggekommen war.
Er stellte sich der Klasse vor und setzte sich dann auf den Platz, den Frau Min ihm gezeigt hatte und schon führte sie das Thema weiter, bei dem wir stehen geblieben waren. Ich schrieb mir meine Notizen auf und wartete schon auf die Klingel. Ich war mir nicht sicher ob Youngjo mich nicht gesehen hatte, oder ob er mich nicht sehen wollte. Das einzige was ich wusste, war das ich so schnell wie möglich aus diesem Raum raus möchte. Zu meinem Glück klingelte es wenige Minuten später. Ich schnappte mir noch schnell meine Sachen und verschwand schnellst möglich aus dem Schulgebäude. Ich setzte mich auf dem Schulhof auf die Bank, auf der ich jede pause sitze, zog meine Kopfhörer an und schaute mir meine Serie weiter an. Als es dann nach 15 Minuten klingelte, ging ich wieder nach drinnen und setzte mich auf meinen Platz. Es war nicht zu übersehen, dass die Mädchen meiner Klasse jetzt schon verrückt nach Youngjo waren, was man ihnen auch nicht verübeln konnte so wie er aussieht. Ich seufzte und nahm meine Bücher für das Fach das wir jetzt hatten aus meiner Tasche. Ich konnte einfach nicht glauben, dass er wieder da ist.
Ich konnte mich denn Rest des Tages nicht mehr wirklich konzentrieren und ließ mich einfach in mein Bett fallen als ich zu Hause ankam. Was sollte ich jetzt machen? Ihn einfach ignorieren? Die Schule wechseln? Mit ihm reden? Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als es an der Tür klopfte. Schnell stand ich auf und öffnete diese.
______________________
12.09.2020

Ich hoffe euch gefällt die ff ^^

Viel Spaß beim lesen <3

𝘢𝘧𝘵𝘦𝘳 𝘢𝘭𝘭 𝘵𝘩𝘪𝘴 𝘵𝘪𝘮𝘦?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt