Ich wollte einfach nur hier raus.
Schnell eilte ich zum Mädchenklo und schloss mich ein.
Vielleicht hatte ich ja Glück und gleich würde ein Troll kommen, der versuchte mich, wie Hermine Granger, zu zermalmen.
Dann hätte ich keinerlei Probleme mehr.
Ich hatte Selbstmittleid und war so wütend und traurig und enttäuscht von allem.
Da momentan niemand hier war, huschte ich schnell zum Waschbecken, um mir die Suppe aus dem Gesicht zu waschen.
Meine Haut darunter war feuerrot.
Auch meine Tränen wollten nicht mehr stoppen.
Ich ging zurück in meine Kabine und lehnte mich stehend an die Wand.
Anschließend ließ ich mich runterrutschen, bis ich auf dem Boden saß.Ich hasste Ian. Er war Schuld an allem, sogar an der Suppen-Aktion.
Elery schien von der Sache im Aufzug Wind bekommen zu haben und dachte, Ian und Ich hätten dort sonst was getrieben - Sie wurde eifersüchtig.
Ich hasste auch Elery - klar, sie konnte nicht wissen, dass ich allergisch auf Kokos reagierte.
Aber soweit ich wusste, war es nirgendwo, auch nicht in England, üblich anderen Leuten Suppe über den Kopf zu schütten.
Ich meine - Tickte sie noch ganz richtig!?
Und ich dachte noch, sie sei nett und habe sie mit dem Zettel versucht aufzumuntern.
Aber mich selbst hasste ich am allermeisten, weil ich so dumm war.
Ich war so dumm zu glauben, es könnte hier irgendwie anders werden als in Amerika.
Ich war so dumm zu glauben, dass ein Junge mich mochte.
Ich war so dumm zu glauben, dass jemand von den beliebten nett zu mir sein könnte.
Und ich war so dumm zu glauben, dass ein verdammter Stern irgendwas an meinem Schicksal ändern konnte.
Ich war ich.
Ich war unbeliebt.
Ich war verklemmt.
Ich war allein.
Und das würde ich auch immer bleiben, egal wie viele Chancen man mir gab um das zu ändern.Ich wollte zwar nicht noch weitere Unterrichtsstunden verpassen, aber ich konnte und wollts in meiner Verfassung nicht zum Unterricht.
Mum konnte mich auch nicht abholen und der Bus fuhr erst nach Schulschluss.
Also würde ich hier gähnende 2 Stunden warten müssen, bis Mum Feierabend hatte.
Dann konnte ich sie anrufen und sie bitten, mich abzuholen.Also verbrachte ich 2 Stunden damit, weinend in meiner Klokabine zu sitzen.
Die Zeit verging in Zeitlupe, jede Sekunde fühlte sich an, wie eine Minute und jede Minute war wie eine Stunde.
Während meiner Wartezeit kamen einmal zwei Mädchen herein, um sich die Hände zu waschen.
Ich konzentrierte mich darauf, keinen Mucks zu machen und nur den stummen Tränen ihren Lauf zu lassen.
"Was meinst du, wo die Suppenhexe ist?", fragte eines der Mädchen amüsiert.
Die Suppenhexe - Das war dann wohl ich.
"Weiß ich nicht, aber ganz ehrlich Tiff: Halte mich nicht für fies, aber ich gönne es der Suppenhexe, dass sie irgendwo verrotet. Sie ist neu hier und erdreistet sich schon jetzt Elery den Freund auszuspannen.", antwortete die andere ihrer Freundin.
Meine Tränen verstärkten sich ein wenig, aber ich versuchte den Schmerz zu kontrollieren und nicht aufzuschluchtzen.
Klar, das was das Mädchen gesagt hat war auch gar nicht fies.
Hörte sie sich selbst überhaupt zu?
"Da hast du recht. Das war die verdiente Strafe für sie. Außerdem sah es auch echt lustig aus", antwortete "Tiff" ihrer Freundin lachend.
"Oh ja", stimmte die andere zu und fiel ins Lachen ein.
Meine Divise: Wenn man nicht wirklich Bescheid wusste, sollte man einfach die Klappe halten.
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Loser with a Chance
ChickLitDie High School - Die beschissenste Zeit unseres Lebens. Hazel Roberts ist eine Loserin, ein Sonderling, der nirgendwo reinzupassen scheint. Als sie durch eine verwunderliche Schicksalsfügung jedoch den beliebten Ian Hosterman kennenlernt, begreift...