[Sirius p.o.V.]
Tik, tak, tik, tak...
Langsam, Stück für Stück, schob sich der Minutenzeiger Richtung Mitte.
Wie so ziemlich alle in der Klasse beobachtete ich gespannt die große Uhr, die über McGonagalls Tafel hing.
McGonagall selbst hatte an diesem letzten Freitag Nachmittag schon aufgegeben, uns etwas beibringen zu wollen. Sie saß erschöpft aussehend an ihrem Schreibtisch und ordnete ihre Blätter. Vermutlich versuchte sie, ihr nicht anmerken zu lassen, dass sie sich genau so sehr wie die Schüler auf die Ferien freute.
Fünf Minuten vor zwölf.
In fünf Minuten hatten wir frei; endlich Ferien, endlich weg von den endlos scheinenden Klausur-Wochen.Vier Minuten vor zwölf.
In vier Minuten würde dieses Schuljahr enden, und mit ihm alle Strapazen des sechsten Jahres.Drei Minuten vor zwölf.
In drei Minuten standen zwei herrlich entspannte Monate vor mir; kein Stress, keine Pflichten, nur die Füße ausstrecken und mit den Zehen wackeln.Zwei Minuten vor zwölf.
In zwei Minuten würde ich nur noch das machen, was ich wollte, und zwar den ganzen Sommer lang. Ich würde bei James schlafen, Fleamonts' himmlische Pfannkuchen essen, mit James zum See schwimmen gehen...Eine Minute vor zwölf.
In einer Minute begann ich am besten gleich damit, was mir am meisten Spaß machte; Remus zu küssen.Meine Augen tränten schon von dem Uhr-Anstarren, doch ich konnte nicht anders. Parallel zum Zeiger stieg die Vorfreude blubbernd in mir hoch.
"Zehn", flüsterte James links von mir, "neun, acht", machte ich mit, "sieben, sechs, fünf...", mittlerweile flüsterte die ganze Klasse mit, "vier, drei, zwei, eins..."
"FERIEN!"
Ich riss meinen Kopf zu Remus, der rechts von mir saß. Ich hob meine Hand zu seinem Kinn und gab ihn in dem Moment einen Kuss, als um uns Blätter in die Luft flogen und Jubelrufe ertönten, bei denen ich ein "Gott sei Dank!" von McGonagall raushörte.
Doch ich hatte nur Augen für Remus, für sein glückliches kleines Grinsen nach unserem Kuss und seine strahlenden Augen.
"Jetzt sind Sommerferien, Baby!", flüsterte ich und lachte kurz darauf, weil Remus wegen dem Spitznamen das Gesicht verzogen hatte.
~
Quatschend und lachend liefen James, Peter, Lily, Remus und ich in einer Reihe zum letzten Abendessen, wobei wir den ganzen Korridor blockierten.Morgen Vormittag würde uns der Hogwarts Express schon wieder nach Hause bringen.
Gerade als wir durch die großen Flügeltüren in die Halle gingen, entdeckte ich einen unverkennbaren Haarschopf in der Menge.
Ich entschuldigte mich kurz bei meinen Freunden und huschte zum Slytherin-Tisch hinüber.
Dort saß ein kleinerer Junge, mit dem Rücken zu mir, am Tisch und legte gerade fein säuberlich seinen Mantel ab.
Ich stellte mich hinter ihn und wuschelte ihm durch die Haare, sowie ich es früher immer getan hatte.
"Hallo, Bruderherz!"
Regulus zuckte zusammen und schnellte herum. Als er mich sah, schaute er verlegen zu seinen Freunden und strich sich die Haare glatt.
"Ist dir dein geliebter Bruder etwa peinlich?" fragte ich, scheinbar unbekümmert, obwohl mich seine Reaktion doch ein bisschen störte.Doch nichts konnte meine Ferien-stimmung trüben. Ich sah zu Regulus' Freunden, die mich teilweiße misstrauisch anblickten, und schenkte ihnen mein breitestes Lächeln.
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I love you to the Moon and back [Wolfstar]
Фанфик🔹1. Platz in der Kategorie Sirius Black im Always Award 2020 💕 🔹Bestes Cover im Always Award 2020, Cover von @writersapproach 💕 "Ich hatte das Gefühl, als würden sich jahrelanges unterdrücktes Verlangen und Gefühle entladen, aus meinem Körper...