„Egal, was danach kommt"

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[P.o.V Sirius]

Ich erwachte von den Sonnenstrahlen, die mich im Gesicht kitzelten.

Warte mal, Sonnenstrahlen?
Hatte ich vergessen die Vorhänge zuzuziehen?

Und wieso war mein Arm so schwer? Verwirrt schlug ich die Augen auf und sah erstmal gar nichts.

Meine Augen brannten und blinzelte heftig. Langsam klärte sich mein Blick und ich schaute mich um.

Und da sah ich Remus. Er hatte sich neben beziehungsweise auf mir eingekuschelt, was auch den schweren Arm erklärte, und seine hellbraunen Haare fielen ihm wuschelig vor die geschlossenen Augen.

Mein Herz machte einen Sprung.
  
Nicht schlecht Sirius, dachte ich. Nicht schlecht. Das ganze letzte Jahr hatte ich ihn aus der Ferne angehimmelt, und jetzt wachte ich neben ihm oder eher halb unter ihm auf.
 
Gestern Nacht war ich zu müde, um richtig zu denken, fiel mir ein.
Deshalb hatte ich mich auch einfach so an ihn gekuschelt.

Wahrscheinlich hat sich mein Unterbewusstsein gedacht, dass es jetzt endlich Zeit wäre zu handeln, weil ich nur noch an ihn dachte, und hat mich in der Nacht geweckt und zu ihm befördert.

Ich lachte leise über mich selbst. Mir soll's Recht sein.

Ganz sachte, um ihn ja nicht zu wecken, zog ich meinen Arm unter Remus' Hüfte hervor und strich mit meiner Hand durch seine weichen Haare.

Er sah unglaublich friedlich aus, wie er da lag.

Plötzlich hörte ich Vorhänge rascheln. Es war zwar Samstag, aber ich hatte keine Ahnung wie spät es war und ob die anderen noch schliefen.

Verdammt, dachte ich. Was, wenn mich James und Peter so sähen? Potter würde bestimmt wütend werden, und dass war wirklich das letzte, was ich wollte.

Deshalb konnte ich ja nicht mit ihm zusammenkommen, egal, ob Remus auch etwas für mich empfand oder nicht!

Die Siegesgewissheit, die mich vor wenigen Minuten noch durchströmt hatte, verschwand und machte Gewissensbissen Platz.

Ich war so dumm, wieso machte ich denn mir und Remus Hoffnungen??

Dass Rascheln verstummte. Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden, erhob ich mich langsam, aber bestimmt vom Sessel und ließ Remus bequem auf den Stuhl sinken. Dann tapste ich durchs Zimmer und verschwand im Bad.    
     
Nach 10 Minuten kam ich mit frisch gewaschen Haaren und meinem Lieblingshemd wieder heraus und machte ich mich schweren Herzens auf den Weg zum Frühstück.

Als ich die große Halle durchquerte, kam ich an dem Tisch der Slytherins vorbei. Schnifelus saß etwas abseits und schaufelte Haferbrei in sich hinein. Als er durch seinen fettigen Haare aufblickte, konnte ich es mir trotzdem nicht nehmen, und streckte ihm die Zunge raus. Diesen Gruß erwiderte er mit einer rüden Geste mit der Hand.

Am Gryffindor Tisch angekommen ließ ich mich zu James fallen, der schon da war und sich eine Menge Essen aufgetan hatte.

„Und, gut geschlafen, Tatze?" fragte er mich und blickte mich an; schlaggartig wurde mir klar, dass er Bescheid wusste, wo ich heute meine Nacht verbracht hatte.

„Klar" erwiderte ich in meiner typischen lässigen Stimme, und bemüht, mir nichts anmerken zu lassen, begann ich eilends Würstchen auf meinen Teller zu bugsieren.

Doch James schien noch nicht fertig zu sein.

„Hey, hör mal" sagte er mit belegter Stimme und legte seinen Löffel weg. „Ich hab dich heute mit Moony gesehen. Natürlich könnte dass nur freundschaftlich sein, aber ich kenne dich gut genug, um zu wissen dass es das nicht ist."

Ich schluckte.

„Sieh mal, ich mach dir keine Vorwürfe. Du sollst zusammen sein mitwem immer du auch willst. Aber wir haben im letzten Jahr gesehen, wie oft du... Naja... Deine Liebschaften gewechselst hast. Ich will bloß nicht, dass du Remus, natürlich unbeabsichtigt, weh tust. Du weißt, was für eine zarte Seele er hat."

Uff. Ich hatte wirklich keinen Schimmer wieso, aber mir kamen plötzlich die Tränen. Vielleicht weil ich so erleichtert war, dass James mir (noch) nicht böse war. Oder weil er erwähnt hatte dass Moony eine zarte Seele besaß. Gott, wie sehr ich ihn liebte.

„dass weiß ich ja" presste ich hervor und versuchte James ja nicht in die Augen zu schauen.

„Dass weiß ich ja, aber es ist nur so, ich bin seit ei-einem Jahr schon in ihn verliebt, und dass war doch alles nur aus Frust, we-weil ich mich doch nicht in Moons verlieben kann, weißt du, er ist unser bester Freund und was wenn wir wieder aus-auseinander gehen und dann ist unsere ganze Freundschaft zerstört? D du würdest nicht mehr mit mir reden und Moony schon gar nicht aber ihr seit doch dass einzige was ich habe! Und au-außerdem weiß ich doch nicht mal ob Remus was für mich empfindet!"

Dass alles brach so schnell aus mir heraus, dass ich ganz vergessen hatte die Tränen zurück zu halten.

Dass war so unfassbar peinlich, weil ich fast noch nie solche Gefühle gezeigt hatte, selbst nicht vor James.

Was war denn bloß los mit mir?

Wie konnte mich eine einzige Person dermaßen durcheinander bringen?

Jetzt saß ich mit Tränen verschmierten Wangen und gesenktem Kopf neben ihm und wollte einfach nur im Boden versinken.

Plötzlich spürte ich, wie mich jemand umarmte. Vollkommen perplex bemerkte ich, dass es James war, der mich in eine herzliche Umarmung geschlossen hatte.

Nachdem anfänglichen Schock erwiderte ich sie ebenso fest.

„Wenn du ihn wirklich liebst,” murmelte James, „dann hast du meinen Segen. Und jetzt gehst du zu ihm und findest heraus ob er auch etwas für dich empfindet. Egal, was danach kommt.”  




[Im Moment bin ich total im Schriebfieber, also dürfte der nächste Teil auch nicht lange auf sich warten lassen.

Ps: ich freue mich mehr über Votes und kommis als ihr vielleicht denkt! <3

LG, kathi]

I love you to the Moon and back [Wolfstar] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt