Kapitel 16 ~ Dirty thoughts und Gefühlswellen

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Im Bad angekommen schälte ich mich erschöpft aus den dreckigen und verschwitzten Klamotten. Das Training mit Liam war steht's anstrengend aber man fühlte sich trotz der schmerzenden Muskeln einfach nur befreit und gut.
Ich stellte mich unter die Dusche und stellte das Wasser direkt an.
Während das warme Wasser meine Muskeln entspannte, dachte ich wieder an Liam.
Er hatte Logan die letzten Wochen über immer wieder provoziert. Hin und wieder gerieten sie auch in eine kleine Rangelei aber nichts ernstes.
Das schlimme daran war, das es mir gefiel.
Seine neckereien waren gemein gegenüber Logan, allerdings waren sie irgendwo auch schmeichelhaft für mich. Zum Glück hatte ich mir abgewöhnt dabei rot anzulaufen.

Während ich mir das Haar einschäumte fand ich es zum ersten mal doof ein Werwolf zu sein und einen Seelenverwandten zu haben.
Man nimmt uns damit unsere Entscheidungs Freiheit!
Würde ich mich für Logan entscheiden, wenn er nicht mein Mate wäre? Wenn da nicht dieses Band wäre?
Unseres ist relativ schwach, aber bei anderen ist es viel stärker. Würden sie sich für ihren Mate entscheiden wenn es das Band nicht gäbe?
Ich hatte noch 2 Tage, bevor mich dieses Band noch stärker in den Bann ziehen würde. Was wäre wenn ich einfach das tun würde, worauf ich Lust hätte?
Mit dem neuen Gedächnis war ich noch ungeküsst. Ich weiss weder wie man Küsst noch wie es sich anfühlt...
Würde ich für den Rest meines Lebens wollen nur einen Typen je geküsst zu haben?
Würde ich es bereuen nicht mehr Erfahrungen gesammelt zu haben, bevor das Band mich daran hindert?
Ich lehnte meinen Kopf an die Kühlen Fließen.
Cat verdammt woher kommen diese Gedanken?! Sollte ich nicht hin und weg von Logan sein und nicht mal im Ansatz daran denken, was ich verpassen könnte?
Ich drehte das Wasser kalt um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Allerdings brachte das eher das Gegenteil. Meine Gedanken schweifen zu Liam der ebenfalls Duschte.
Das erste woran ich dachte war ob sich seine Wasser Temperatur änderte, wenn ich meine änderte. Was oft in älteren Häusern der Fall war.
Mein zweiter Gedanke war, das sein Wasser nun ziemlich heiß werden würde.
Mein dritter Gedanke war Wasser Dampf der die Scheiben beschlägt.
Mein vierter war.... nicht gerade Jugend frei.
Ich schüttelte schnell den Kopf.
Er ist bestimmt nur so reizvoll, weil ich ihn nicht haben kann.
Nicht haben darf.
Es würde Logan verletzen und gegen die Natur der Werwölfe sprechen.
Ich stellte das Wasser wieder ab und stieg aus der Dusche.
Noch während dem Abtrocknen stellte ich fest das ich keine Frischen Klamotten mitgenommen hatte.
So ein Kack!
Ich wickelte also das Handtuch um meinen Körper und verließ mein Bad, welches zum Glück direkt an mein Zimmer anschloss.
Komischer Weise fühlte ich mich hier im Rudelhaus von Liam ziemlich wohl. Besonders da Logans Vater hier weniger Einfluss hat, als in meinem Rudel Haus.
Deshalb hatten die Jungs auch beschlossen das ich vorerst hier bleiben würde.
"Du warst ganz schön lange weg..."
Ich zuckte leicht erschrocken zusammen, als Logan plötzlich sprach.
Er hatte es sich offensichtlich auf meinem Bett gemütlich gemacht und musterte mich ausgiebig.
"War ja auch ziemlich verschwitzt. Da tut eine lange Dusche gut..." Sagte ich und lief zu meinem Schrank.
Ich konnte fühlen wie sein Blick sich in meinen Rücken bohrte.
Ihn ignorierend öffnete ich die Schranktür und überlegte was ich anziehen soll, dabei hörte ich genau wie er sich von meinem Bett erhob und auf mich zu kam.
"Kannst du mir verraten, warum ich in letzter Zeit das Gefühl habe, dass du mir aus dem Weg gehst?" Sein Atem streift meinen Nacken, so nah wie er nun hinter mir stand, was dafür sorgte, dass mir ein leichter Schauer über den Rücken lief.
"Ich weiss nicht was du meinst..."
"Naja, ich will dich glücklich machen und dir jeden Wunsch erfüllen egal wie weit ich dafür fahren muss, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass du das ausnutzt... Die Strecke wird immer länger und die Dinge die du möchtest immer schwerer zu beschaffen. Und dann verbringst du deine Zeit auch noch mit Liam während ich weg bin."
Er legt eine Hand auf meine Schulter. Seine Stimme ist rau und tief und ich werde das Gefühl nicht los, dass er irgendwie sauer ist.
Sein Daumen malt kleine Kreise in meinen Nacken und ich weiss nicht was ich davon halten soll.
"Vielleicht hast du ja recht... Ich schicke dich weg. Aber nicht weil ich lieber Zeit mit Liam verbringe..."
Verdammt das hat sich irgendwie nach einer Ausrede angehört. Ob er mir glaubt, obwohl ich selbst nicht 100 prozentig überzeugt von meinen Worten bin?
"...sondern weil du mich erdrückst. Es ist ja süß, dass du dir sorgen machst, aber ich darf ja Gar nichts mehr und erst recht nicht die Dinge die ich will!"
Ich drehe mich zu ihm um und starre unnachgiebig in seine grünen Augen.
Seine Hand legt sich an meine Wange und er schmunzelt leicht. "Weisst du eigentlich wie schwer es mir fällt, mich gerade zurück zu halten? Bis zu deinem Geburtstag zu warten?!" Er seufzt und sein Blick fällt auf meine Lippen.
Wieder überkommt mich eine Gefühlswelle. Seine Hand an meiner Wange schickt warme Schauer durch meinen Körper und sein Kopf nähert sich meinem, bis seine Lippen auf den meinen Liegen. Sie sind warm, weich und fühlen sich ziemlich gut an.
Automatisch schließe ich meine Augen und lasse mich Küssen.
Er rückt noch näher an mich, wodurch ich den Schrank in meinem Rücken spüre.
Er wird drängender, fordernder und auf einmal bin ich mir nicht so sicher ob ich das fortführen will.
Es geht mir zu schnell, ist zu viel.
Ich hebe meine Hände und will ihn von mir schieben.
Er scheint meinen Wiederstand zu bemerken,  lässt aber nicht von mir ab.
Stattdessen überkommt mich die nächste Welle an Gefühlen. Ein noch stärkeres Bedürfnis ihm nahe zu sein.
Für einen kurzen Moment genieße ich sogar seinen festen Griff um mich und den Kuss den er nun vertieft.
Aber dann... Ich sammle meine verbleibende Willenskraft und schiebe ihn von mir. "Logan..."
Bringe ich hervor, wobei mein Atem ziemlich schwer geht.
Murrend lässt er von mir ab.
"Tut mir leid, aber du raubst mir den letzten Nerv..." Er grinste schief, was zeitgleich auch irgendwie gequält aussah, und verließ dann mein Zimmer.

AlphasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt