Abschiedskuss.

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Sherlock? Benedict? Mein Kopf dreht sich. Was hat das hier alles zu bedeuten? Ich weiß, dass Mr.Hots Vorname mit B anfängt, also vielleicht heißt er ja Benedict. Aber was soll das mit Sherlock? Etwa ein Spitzname? Das hier ist alles so verwirrend.
Moriarty wendet sich wieder mir zu:" So Schätzchen, mal schauen wie lange der liebe Mr.Cumberbatch braucht bis er mir das bringt, was ich haben möchte. Solange wirst du leider noch hier bleiben müssen. Wir sehen uns nachher."
Dann dreht er sich zu seinen vier Handlangern und kommandiert:" Behaltet sie im Auge."
Keine zwei Minuten später ist er auch schon mit seinem Auto verschwunden.

Jede Minute fühlt sich an wie Stunden. Alles vergeht so langsam und ich friere auf dem kalten Betonboden. Als ich das Auto höre, sind schon mehrer Stunden vergangen.
Moriarty steigt aus und keine zehn Minuten später folgt ein weiteres Auto. Diesmal ein mir bekanntes. Mr.Cumberbatch.
Er steigt aus und und sofort kommt er auf mich zu.
"Jetzt nicht übermütig werden." sagt Moriarty und Mr.Hot bleibt sofort stehen.
"Erst will ich den Schlüssel." meint Moriarty und streckt seine Hand aus.
"Macht sie los." fordert Mr.Hot.
Moriarty bedeutet einem seiner Männer meine Handschellen zu öffnen und sofort springe ich auf. Sehr weit komm ich aber nicht, denn ein Mann hält mich sogleich fest.
"Jetzt den Schlüssel."
Mr.Cumberbatch schaut zu mir und dann holt er einen kleinen Schlüssel aus seiner Jackentasche.
"Danke." meint Moriarty.
"Und jetzt gib deiner Freundin einen Abschiedskuss." sagte Moriarty und schubst Mr. Cumberbatch in meine Richtung. Zugleich lässt mich der Mann los und ich falle gegen Mr.Hots Brust. Langsam schaue ich zu ihm hoch. In seinen Augen sehe ich nichts als Reue und Schmerz.
"Na mach schon oder willst du, dass ich ihr eine Kugel in den Kopf jage?" Fragt Moriarty und zeigt mit seiner Waffe in meine Richtung.
Ich schlucke. Meine Augen füllen sich mit Tränen.
"Shhhh. Ist schon gut. Nicht weinen." sagt er und streicht über meine Wange. Seine Hand verweilt dort.
Ich schließe die Augen und atme tief durch.
"Es wird alles gut." flüstert er.
"Nun mach schon. Wir alle hier sehen, dass sie auf dich steht." sagt Moriarty und fuchtelt erneut mit seiner Waffe herum. Die Situation scheit diesem Typen richtig Spaß zu machen.
Ich sehe die Anspannung in Mr.Cumberbatchs Augen. Den inneren Monolog den er mit sich führt. Das Streitgespräch, das er gerade mit sich hält.
"Es ist ok." flüster ich. Seine Augen wandern zwischen den meinen und meinen Lippen hin und her.
Und dann lehnt er sich langsam nach vorne. Ich hatte mir diesen Moment so oft vorgestellt. Hatte ihn mir immer und immer wieder unter den verschiedensten Umständen ausgemalt, doch ich hätte nie auch nur ansatzweise daran gedacht, dass es so passieren würde. Nicht hier, in dieser alten Lagerhalle. Nicht jetzt, während ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch bin. Nicht in meinen mittlerweile ziemlich mitgenommen Klamotten. Nicht vor diesen Menschen. Vor überhaupt keinen anderen Menschen.
Nicht durch diese Umstände.
So zaghaft er sich auch nach vorne lehnt, so sehr er auch zögert, all das ist mit einem Mal verschwunden, als unsere Lippen sich berühren. Es entfacht ein Feuer. Ein Nebel, der uns beide umhüllt und uns vergessen lässt, dass wir uns gerade nur küssen, weil eine Waffe auf mich gerichtet ist.
Es steckt so viel Leidenschaft in diesem Kuss, dass es nur schwer zu beschreiben ist. Mir fällt es schwer zu atmen und ich habe das Gefühl jemand zweigt mir die Luft ab. Doch ich bin süchtig. Ich bin süchtig nach ihm. Nach diesem Kuss. Diesem Gesicht. Diesen Haaren. Diesem Körper und vorallem diesem Geist.
Der Kuss dauert nicht länger als drei Sekunden. Es ist nicht mehr, als ein kurzer Augenblick, doch es ist das, worauf ich so lange gewartet habe. Was ich mir so lange erhofft und gewünscht, aber dennoch verboten hatte.
Als wir uns von einander lösen, schaue ich verlegen auf den Boden. Ich kann nicht anders und beiße mir auf die Unterlippe. Ich will nicht, dass es unter diesen Umständen passiert ist. Der Kuss war magisch. Doch es hätte noch viel magischer sein können. Es ist so eine Ironie, dass ich mich selbst in so einer Situation, selbst nach all dem in das er mich reingebracht hat,mich immer noch nach ihm verzehre.
Ich mache einen Schritt auf ihn zu und umarme ihn. Ich weiß nicht wieso. Es fühlt sich einfach richtig an. Ich flüster ihm ins Ohr:" Sorgen Sie dafür, dass ich da heil wieder rauskomme."
Als ich mich von ihm entfernen will, hält er mich fest und küsst mich erneut. Es ist ein schneller Kuss mit dem er mir sagen will, dass ich mir keine Sorgen machen soll, doch das werde ich. Denn ich weiß, dass weder er noch irgendwer anders eine Ahnung hat wo dieser Kerl mich hinbringen wird und was er dort mit mir vor hat.

Benedict Cumberbatch Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt