erster december

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wolfstar -> harry potter -> BxB


Leichter Wind verstrubbelte Remus Haare. Er erschauderte, es war nicht mehr so warm wie er gedacht hatte. Mittlerweile war es Anfang Oktober, überall leuchtete es in den wunderschönsten Farben, rot, orange und gelb. Remus liebte den Herbst, fast so sehr wie er Sirius liebte. 

Er liebte die goldenen Blätter, die raschelnd von den Bäumen flatterten, die Sonnenuntergänge und die Spaziergänge in dem farbigen Wald. Wenn doch nur Sirius ihm so viel Aufmerksamkeit schenken würde, wie er dem herbstlichen Geschehen. 

Heute hatten sich James und Sirius mal wieder im Unterricht gestritten, Remus wusste nicht worüber. In letzter Zeit passierte das immer öfters. Die beiden, die eigentlich unzertrennlich schienen, fingen an zu Diskutieren und dann ging es meistens so weit, das einer seinen Zauberstab zog und dem anderen drohte ihn zu verhexen. Ein Lehrer schritt ein und sie bekamen beide Nachsitzen, wegen stören des Unterrichtes. 

Und jedes mal musste Remus sich nach dem Streit, sich Sirius klagen über James anhören, was für ein Arsch dieser doch war, zu nichts zu gebrauchen. Remus hörte zu, nickte ab und an und beruhigte Sirius schlussendlich. 

Der Werwolf wusste nicht was schlimmer war, nicht zu wissen worüber sich die beiden ständig stritten, oder für seine grosse Liebe nichts anderes zu sein, als ein Seelenklempner. Denn das war er. Nichts weiter als ein Seelenklempner. Und das versetzte ihm jedes mal einen Stich im Herzen. 

Viele Leute wären froh, wenigstens so ihrer grossen Liebe nah zu sein, doch Remus tat das weh. Er konnte Sirius nicht so nah sein und doch nie wirklich von im gesehen werden. Das wollte er ihm heute sagen, bevor sich der Schwarzhaarige wieder über James auslassen konnte. 

Er musste es tun, sonst ging er daran kaputt.

Remus seufzte leise auf. Eigentlich wollten sie sich auf dem Astronomie-Turm treffen, aber Sirius verspätete sich wieder. Der junge Werwolf wusste, er würde trotzdem warten. Auf dem Turm machte ihm das warten nicht viel aus, es war einer seiner Lieblingsplätze. Oft kam er hierher um nachzudenken, meistens über Sirius. Und heute würde er ihm hier oben seine Liebe gestehen. Remus wusste nicht ob er schlussendlich den Mut dazu hatte, doch er würde es versuchen. 

Schritte ertönten auf der Treppe. "Remus, es tut mir leid, Professor McGonagall hat mich noch länger da behalten, ich wollte eigentlich protestieren, aber das hätte mir nur noch mehr Nachsitzen eingebracht. Jedenfalls tut es mir wirklich leid." Sirius hatte schon angefangen zu sprechen, als er noch nicht mal die Plattform erreicht hatte. Nun stand er vor Remus und lächelte ihn schief an. 

"Schon gut", murmelte der Werwolf. "Wollen wir uns setzen?" Er deutete auf ein Sonnenbeschienenes Plätzchen, am Rande der Plattform. Sirius nickte und die beiden setzten sich hin. Sie hatten eine wunderschöne Aussicht über die Ländereien, den schwarzen See, in dem die Sonne glitzerte und über den farbigen Wald. 

Sirius begann sofort zu reden. "Danke das du mir immer zuhörst, das ist echt nett von dir. James macht mich einfach-" Remus unterbrach ihn. "Sirius, kannst du bitte einfach einmal in deinem Leben die Klappe halten? Ich muss dir etwas sagen."

Beinahe hätte er über Sirius verdutztes Gesicht gelacht, aber die Angst übermannte ihn mit einem mal. Stotternd versuchte er dem Schwarzhaarigen zu erklären was er für diesen empfand.

"Ich.....Ich weiss nicht, wie ich es sagen soll...E-es ist so...I-ich-" "Liebe dich"

Nun war es an Remus ein verdutztes Gesicht zu ziehen. "A-aber...ich....du..." Sirius lächelte leicht. "Vielleicht sollte ich dir das erklären." Remus konnte nur nicken. Seine Gefühle spielten verrückt, er war wütend, geschockt und am allerliebsten hätte er Sirius eine reingehauen. Doch er entschied sich dazu zu warten, bis der Schwarzhaarige ihm alles erzählt hatte. Dann konnte er immer noch entscheiden ob er ihm eine reinhauen wollte oder nicht. 

Sirius räusperte sich. "Nun ja.. Angefangen hat alles vor etwa einem Monat. Irgendwo hab ich aufgeschnappt, wie jemand gesagt hat, das er auf dich steht. Irgendwie wurde ich plötzlich naja... Eifersüchtig. Ich wusste nicht wieso, es war vollkommen verrückt." 

Ein Lächeln huschte über Remus Lippe. Vollkommen verrückt war es bestimmt nicht. Er konnte nicht aufzählen wie viel er Eifersüchtig war, wenn jemand über Sirius sprach. 

"Jedenfalls bin ich dann zu James gegangen. Zu dir konnte ich nicht, das wäre komisch rübergekommen und zu Peter.. der interessiert sich sowieso nicht für das. James hat mir gesagt das ich auf dich stehe und du das gleiche auch für mich fühlst. Ich hab ihn nur ausgelacht und ihm gesagt das er spinnt." 

Schmerz durchzuckte Remus. Das tat weh im Herzen. Er versuchte seine Tränen zurückzuhalten, doch er schaffte es nicht ganz. Ein kleiner Tropfen rollte ihm über die Wange. Schnell strich er ihn weg, bevor Sirius es bemerkte. 

"James wurde wütend, weil ich ihm nicht glauben wollte und wir haben uns immer wieder gestritten. Du weisst ja, wie stur wir beide sind. Dann, heute Morgen, habe ich wieder jemanden gehört der dich angeschmachtet hat. Am liebsten hätte ich ihr eine reingehauen, aber ich schlag keine Mädchen und James hat mich davon abgehalten. Er hat wieder gesagt das ich dich liebe und nur deswegen so reagiere. Wir haben wieder angefangen zu Diskutieren, das hast du ja auch mitbekommen."

Sirius legte eine lange Pause ein. Sein Blick war auf einen unbestimmten Punkt in der Ferne gerichtet. Es wurde kühler, der Wind wehte kalt um die beiden Gryffindor. Remus zog seinen Umhang enger um sich und wartete das Sirius weitersprach. Er würde immer auf ihn warten, auch sein ganzes Leben lang. 

Sirius richtete sich ein wenig auf, sein Blick lag nun auf Remus. 

"Ich denke James hat recht. Ich mag dich wirklich. Das wird mir erst jetzt bewusst und es tut mir leid das du so lange warten musstest." 

Der Werwolf lächelte warm. "Ich würde immer auf dich warten", sprach er seine Gedanken aus. Ein Glücksgefühl hatte sich in ihm breit gemacht, füllte ihn von Kopf bis Fuss aus. 

"Ich liebe dich", sagte er.

Sirius lachte leise und verschränkte ihre Hände miteinander. Remus wurde ganz warm, er sah glücklich in die Ferne, wo sich die farbigen Bäume sanft im Wind hin und her wiegten. Er brauchte noch keine Antwort. Er würde warten. 

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