zweiter december

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romione -> harry potter -> GxB



Ziemlich schlecht gelaunt sass Ron Weasley in einem der roten Sessel vor dem Kamin. Ein Feuer prasselte darin, warf immer wieder Schatten auf das Gesicht des Rothaarigen, schienen es noch mürrischer zu machen, als es schon war.

Draussen war es Stockdunkel, kein Stern und kein Mond war zu sehen. Das Fensterglas reflektierte Ron's verzogenen Miene, bevor er seinen Blick wieder abwandte, um ins Feuer zu starren. Heute war einer der schlimmsten Tage, die er erlebt hatte. Schon beim Gedanken daran erschauderte sein ganzer Körper.

Der Gryffindor fand die Idee von seiner kleinen Schwester und seinem besten Freund von Anfang an nicht gut. Hermine konnte ihn schlussendlich doch noch dazu überreden mitzumachen. Sie wollten auf ein Doppeldate gehen, was an sich ja eigentlich nicht so schlimm war. Schlimmer war, das sie in dieses kleine, süsse und sehr rosafarbene Café in Hogsmead gegangen waren, das von Madame Puddifoot. Sie hatten zu viert kaum Platz an dem kleinen Tischchen, Ron war sich sicher, nicht nur eine Rippe gequetscht zu haben.

Der Kaffee war einfach nur schwarze Brühe und schmeckte zu süss, der Kuchen war auch nicht der beste, dann noch diese kleinen, auch rosafarbenen Konfettis, die er sich ständig aus den Haaren wischen musste. Alles in allem war es Miserabel.

Ginny und Harry hatten die meiste Zeit nur geknutscht, was Ron beinahe dazu gebracht hatte aufzustehen und aus dem Café zu marschieren. Wer schaute schon gerne seiner Schwester und seinem besten Freund dabei zu, wie sie sich gegenseitig die Zunge in den Hals schoben? Genau, niemand. Hermine hielt den Rothaarigen mit einem äusserst schmerzhaften Rippenstoss davon ab, seinen Plan in Tat umzusetzen. Und so verbrachte er die schlimmsten drei Stunden seines Lebens.

"Ron, bist du hier?", ertönte Hermines Stimme von der Treppe hinab und riss den Gerufenen somit aus seinen Gedanken. Ron gab ein grummeln von sich, was seine Freundin natürlich sofort hörte und mit einem "Ach Ronald" auf ihn zu lief.

Sie setzte sich in den benachbarten Sessel und betrachtete ihren Freund mit einem liebevollen Blick. "Manchmal bist du einfach unmöglich", murmelte sie.

Als Ron nicht antwortete, seufzte Hermine leise und fragte:" War es denn so schlimm für dich?" Der Rothaarige bedachte sie mit einem bösen Blick. "Das waren mit Abstand die schlimmsten drei Stunden in meinem gesamten leben."

"Das bezweifle ich", sagte Hermine und stand auf. Sie setzte sich auf Ron's Schoss, nahm sein Gesicht in seinen Hände und sah ihn besorgt an. Zuerst wich er ihrem Blick aus, grummelte leise etwas vor sich hin, seufzte dann aber resigniert auf und zwang sich zu Lächeln. Es fiel ihm schwer, doch er brachte es nicht übers Herz Hermine weiterhin so besorgt zu sehen.

"Na gut, vielleicht war es doch nicht so schlimm, wie diese Spinnen im Wald, die ich im zweiten Schuljahr gesehen habe." Bei dem Gedanke daran erschauderte Ron. Hermine lachte leise auf. "Siehst du."

Das Feuer flackerte leicht, jagte tanzende Schatten über die Wände. Hermine gähnte und kuschelte sich an Ron's Brust. "Eigentlich sollte ich schlafen gehen, aber es ist gerade so gemütlich...", murmelte sie, schloss vor Müdigkeit ihre Augen.

Der Rothaarige nickte. Es war wirklich sehr gemütlich, wie sie hier sassen, aneinander gekuschelt und das Feuer, das sie wärmte. Er betrachtete seine Freundin mit einem liebevollen Blick.

Wie hatte er nur diese Wunderbare junge Frau verdient. Noch vor ein paar Jahren hätte er sich das nicht einmal ansatzweise vorstellen können, Hermine war schliesslich seine beste Freundin und zugegebenermassen auch seine einzige. Doch jetzt waren sie zusammen und er würde mit nichts in der Welt tauschen.

"Ich liebe dich, Ron...", hauchte Hermine leise, bevor sie an seine Brust gekuschelt einschlief. Ein warmes Gefühl durchflutete den Rothaarigen. Ein grosses Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und innerlich führte er einen Freudetanz auf. Nicht oft sagte Hermine diese Worte, aber wenn sie sie sagte, waren die Worte mit so viel Liebe gefüllt, das Ron platzen könnte vor Glück.

Sanft strich er seiner Freundin eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ich liebe dich auch", murmelte er. Auf dem gegenüberliegenden Sessel lag eine rote Wolldecke. Diese schnappte sich Ron und breitete sie über sich und Hermine aus.

Sein letzter Gedanke, bevor er ihr ins Land der Träume folgte, war die Sorge über die Gesichter der anderen Gryffindors, wenn sie die beiden morgen früh hier aneinander gekuschelt schlafen sahen. Doch Ron wischte den Gedanken weg, in diesem Moment wollte er einfach nur das warme Gefühl in seinem Bauch spüren.




-Ende-

ShipcemberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt