Wieder stand ich vor dem Krankenhaus und starrte die Schrift über dem Eingang an. Wieder konnte ich mich nicht dazu vorringen hineinzugehen. Was machte ich eigentlich? Robin erkannte mich nicht. Niemand tat es und trotzdem stand ich jetzt hier.
Zweifelnd biss ich mir auf die Unterlippe und wollte mich gerade darüber überreden herein zu gehen, als ich hart angestoßen wurde.
Fluchend stolperte ich nach vorne.
„Oh mein Gott, tut mir leid." zwei starke Arme schlange sich um mich und hielten mich davon ab umzufliegen.
Ich sah in graublaue Augen und ein grinsendes bekanntes Gesicht mit Grübchen. Er fuhr sich durchs Wuschelhaar, als ich mich von ihm löste. „So sieht man sich wieder."
„Diego!!!" erschrocken riss ich die Augen auf.
Er grinste und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. „Was ein Zufall."
Und wieder einmal sah er Robin so zum Verwechseln ähnlich. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.
„Wie wärs mit einen Kaffee? Dafür das ich dich umgerannt habe." er zupfte an seiner Jacke und erst jetzt fiel mir auf das er gar nicht seine Arztmontur anhatte, sondern lässig Jeans und Pulli mit Lederjacke trug. Er kratze sich an seinem drei Tage Bart und lächelte noch immer.
Ich wollte nein sagen, aber...was wenn ich so etwas über Robin erfahren konnte? Diego war mein Neffe, vielleicht konnte ich ja auch etwas über ihn erfahren. Ich sah kurz zum Krankenhaus, dann ihn an. „Also schön."
„Super. Ich habe sogar gerade etwas Zeit." nun begann er wie ein kleiner Schuljunge zu grinsen. „Ich kenn ein nettes Kaffee ganz in der Nähe."
„Ganz in der Nähe?"
„Du wirst es lieben und mir dann verzeihen."
Ich schmunzelte. Genau das charmante grinsen, wie es Robin immer aufgesetzt hatte, wenn sie sich für etwas entschuldigte.
„Mal sehen."
Das Café, in das er mich führte, lag tatsächlich nur zwei Straßen weiter und zudem war es mir nicht unbekannt. Ich seufzte innerlich. Hier im Ben's Cupcake, hatte ich früher immer abgehangen. Egal ob es jetzt mit der Familie war oder mit Freunden. Unglaublich das es das immer noch gab.
„Sollen wir uns nach draußen setzen? Das Wetter ist heute schön und noch recht warm für den Herbstanfang.
Ich nickte, aber selbst wenn wäre es egal. Ich war gegen die Kälte immun. „Da ist es auch leerer." ich deutet auf die draußen Plätze, während wir uns dort hinbewegten und fallen ließen. Ich beobachtete Diego genau. Er wirkte lässig und entspannt. Selbstbewusst, aber welcher Arzt war das nicht? Vermutlich war er erfolgreich bei den Frauen.
„Also dein Name ist Rae, richtig?" seine tiefe Stimme riss mich aus den Gedanken.
Ich nickte. „Ja genau."
„Und du kennst meine Mutter?"
„Ja."
„Seit wann?"
Uff!
Ich fuhr mir durchs Haar. „Man könnte sagen...seit Geburt."
„Ich habe Mom gefragt ob sie dich kennt, aber sie meinte nein."
Autsch, das saß.
Gelassen versuchte ich es mit einem Pokerface, aber ich wusste gleich, dass es nicht funktionieren würde. Robin hatte mich deswegen immer ausgelacht.
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Die Kriegerin - der verlorenen Erinnerungen
FantasíaAls Rae plötzlich nach dreißig Jahren im Eis eingefroren, wieder in die wirkliche Welt zurückkehrt, ist die junge Sanitäterin überrascht inwiefern sich die Welt verändert hat. Die Stadt hat sich verändert, die Leute haben sich verändert. Zu Raes Ent...