15. Von wegen Abstand

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Ich war absolut müde, als ich endlich die Haustür aufschloss und mich ins Haus schleppte. Es lag in einer angenehmen Stille und als ich in die Küche trat, lag dort ein Zettel. „Danke für die Behandlung. Bin unterwegs. Essen steht im Kühlschrank – C." las ich laut vor. Wow, das hätte ich ihr nicht zugetraut. Ein Danke und etwas zu essen.

Neugierig trat ich zum Kühlschrank und wirklich. Dort stand eine Portion Nudeln. Mir lief das Wasser im Mund zusammen.

Eilig schlüpfte ich jedoch erst mal unter die Dusche, um mir den Dreck der 24 Stunden Schicht abzuwaschen. In Handtuch gekleidet lief ich herunter und stellte das essen in die Mikrowelle.

Plötzlich stellten sich meine Härchen auf und ich vernahm einen Luftzug. Ein heißer Atem glitt über meine nackte Schulter. Der Geruch nach Rosen und Frühling umgaben mich und jagten mir eine Gänsehaut über den Körper.

„Hey." Charlwoods Stimme klang rau und verdammt sexy.

Oh Götter!

„Hey, du bist schon da?"

„Ja, habe etwas vergessen." hörte ich sie abgelenkt sagen, als ich auf einmal eine leichte Berührung am Nacken verspürte. Ein kribbeln breitete sich durch meinen ganzen Körper aus. Oh Gott, ich war nur um Handtuch!

Ich hoffte das meine Hände nicht zu sehr zitterten, als ich nach einem Glas und Wasser griff. Ich spürte Charlwoods Körperwärme, obwohl sie mich nicht ganz berührte. Meine Nervenenden standen in Flammen, als ihre Hand Linien über meine Schulterblätter strich. Sanft und zurückhaltend. Sie glitt meine Tattoos nach. Götter, wie gern würde ich mich jetzt umdrehen und sie an mich ziehen. Doch aus Angst, wieder eine Abfuhr zu bekommen, hielt ich still und versuchte ihre Nähe zu ignorieren.

„Rae." knurrte sie.

Ich stöhnte fast auf. Verdammt die Art wie sie meinen Namen sagte, ließ mich fast einknicken.

Ihr Atem strich deutlich über meine Halsseite und jagte einen weiteren Schauer durch meinen Körper. Ihre Brüste drückten gegen meinen Rücken. Mein Herzschlag stolperte. Oh Gott, was passierte da gerade?

Ihr Kopf lehnte sich an meine Seite. Ich bemerkte wie sie scharf die Luft einzog. Ihre Fingernägel kratzten leicht über mein Schulterblatt. Nur schwer unterdrückte ich ein weiteres Stöhnen. Um Himmelswillen.

Sie knurrte leise. „Ich komme zu spät."

„Ist nicht meine Schuld." brachte ich hervor.

Ein heiseres lachen. „Natürlich nicht, Princess."

Ich schmunzelte. „Ich habe dich nicht erwartet."

„Offensichtlich." auf einmal war ihre Wärme fort und es fühlte sich schon fast wie kälte an, die mich jetzt umgab. Eine unangenehme Leere füllte das Gefühl der eben kribbelnden wärme. Ich sah über meine Schulter.

Sie zog sich gerade die Sonnenbrille auf. „Man sieht sich."

„Bring nicht noch jemanden um. Wenn sie dich erwischen." mahnte ich.

„Werden sie nicht." das selbstbewusstsein, das sie ausstrahlte ließ mich inne halten. Doch sie wandte sich schon ab und lief mit eiligen Schritten aus dem Raum. Dabei hatte ich das Gefühl noch immer den Kontakt zu ihr zu spüren. Götter, das war nicht normal!

Ich brauchte dringend eine kalte Dusche, oder erst mal etwas zu essen. Mein Blick wanderte zu der Mikrowelle die bereits fertig war und das essen gewann.

Ich war viel zu hungrig und zu müde, als wie dem essen zu widerstehen.

°°°

„Hey, komm rein." ich trat zur Seite um Hailey einzulassen.

Die Kriegerin - der verlorenen ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt