17. Wer sagt das Leben sei leicht?

1.1K 65 3
                                    

„Rae." sie kniff die Augen zusammen und musterte mich wütend. „Wir müssen reden..."

„Jetzt?" ich starrte sie an.

„Ja, du hast mich belogen!"

„Was?"

Sie griff grob meinen Arm und zog mich in mein Haus. „Wir reden jetzt."

Scheiße! Sie wusste es! Sie hatte es herausgefunden. Wie hatte sie es herausgefunden? Was sollte ich jetzt tun? Mein Kopf begann sich zu drehen. Verdammt warum hatte ich nicht früher mit ihr geredet?

Schwer schluckte ich.

In der Küche ließ sie mich los und sah mich an. „Warum heißt du Blake-Bodvarsson?"

„Äh." bekam ich nur hervor.

„Halt mich nicht für doof. Eine Schwester aus der Kardiologie hat mich gefragt ob ich eine Tochter habe. Ich habe in den Akten nachgesehen und dein Namensschild an der Haustür gesehen." sie kniff die Augen zusammen.

„Willst du etwas zu trinken?" ich versuchte etwas Zeit zu schinden, um mir die richtigen Worte zurecht zu legen.

„Ich will antworten." ihre grünblauen Augen schienen mich fast zu durchbohren.

Ich griff nach dem Bier, das von gestern Abend noch da stand und schüttete es weg. „Ich bin eine Blake-Bodvarsson." sagte ich schließlich.

„Das ist unmöglich, ich war die Letze."

„Ja, Mom hat ganze Arbeit geleistet." murmelte ich und sah sie dann an. „Du warst nie die Letzte. Im dunklen Krieg wurden wir voneinander getrennt, Robin. Unsere Eltern entschieden sich dafür dich weg zu schicken, damit du die Welt rettest. Ich wurde auch weggeschickt und in einem Versteck eingefroren, um zu überleben."

„Unsere Eltern? Ich habe keine Schwester!"

„Genau genommen hast du das." ich sah sie traurig an. „Ich bin deine Schwester. Zwillingsschwester."

Sie knurrte auf. „Hör auf mit den Lügen!"

„Das sind keine Lügen, Robbie. Diego kann dir beweisen, dass es die Wahrheit ist. Ich bin deine Schwester."

„Lass deine Finger von meinem Sohn!"

„Robin!" ich sah sie feste an. „Wieso sollte ich verdammt noch mal lügen? Ich war verdammte dreißig Jahre im Eis eingefroren und als ich hier ankomme erinnert sich niemand mehr an mich. Nicht mal meine eigene Schwester!"

„Du hast viele Gründe zu lügen. Du hast immerhin mit Charlwood zu tun!" fauchte sie.

„Mom! Sie lügt nicht."

Wir fuhren herum. Diego stand am Türrahmen.

„Die Tür war auf und ich habe euch gehört." sagte er ruhig und sah seine Mutter ernst an. „Rae ist deine Schwester."

„Das..." sie runzelte die Stirn. „...ist unmöglich."

„Nein." ich sah sie an. „Ava und Sofia haben uns beide schützen wollen. Auch wenn ich nicht weiß, wieso sie allen die Erinnerungen von mir genommen haben."

Sie schwieg und starrte mich an, dann Diego. „Liz weiß es auch?"

„Sie meinte ich soll es dir sagen. Sie trifft keine Schuld." sagte ich. „Ich hätte es dir sagen sollen, aber ich hatte Angst."

Sie schüttelte den Kopf.

„Robbie, das ist nicht einfach für mich." versuchte ich es ruhig.

Die Kriegerin - der verlorenen ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt