[...]
„Weil es niemand tut, verdammt!"
Stille.
„Was?" flüsterte ich.
Sie seufzte und rappelte sich auf. „Niemand weiß wer du bist, Rae. Ihnen wurde alle die Erinnerung an dich genommen. Robin weiß nicht das du existierst. Niemand weiß es mehr."
Ich starrte sie an und kniff die Augen zusammen. „Was weißt du?"
„Wie gesagt, ich weiß viel." sie sah sich um. „Können wir bitte wo anders reden, als mitten vor dem Eingang eines Krankenhauses."
„Macht dich die Umgebung nervös, Charlie?"
Sie hielt abrupt in der Bewegung inne. „Nenn mich nie wieder so!"
„Was wenn doch, Charlie." ich sah sie grimmig an.
Sie schnaufte. „Komm mit."
„Warum?"
„Sei nicht so Kindisch."
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich bin nicht Kindisch."
Sie hob die Augenbrauen und ließ den Blick über mich schweifen. „Offensichtlich."
„Ja offensichtlich."
„Willst du wirklich hier stehen bleiben, Rae?" fragte Charlwood leicht genervt. „Hier unter den ganzen Menschen?"
„Hast du etwa Angst angegriffen zu werden?"
Charlwood sah auf ihre Bestienrüstung. „Nein, ich denke nur, dass du ruhe brauchst um zu verstehen was vor sich geht. Die 30 Jahre haben einiges verändert."
Ich brummte. „Gehen wir nach Dragoncity?"
Sie starrte mich Ausdruckslos an. „Wir gehen zu mir."
„Was ist mit Dragoncity?"
„Wirst du noch früh genug erfahren. Jetzt komm einfach mit!" sie zog ihre Autoschlüssel und wandte sich um. Schnaufend lief ich hinter ihr her. Was auch immer hier vor sich ging, sie konnte mir antworten auf die vielen Fragen geben.
°°°
„Wirst du jetzt die ganze Fahrt schweigen?" ich wandte mich auf den Beifahrersitz zu ihr um.
Sie saß am Steuer. Ihre Augen wurden durch die pechschwarze Brille versteckt. Ihre Haut wirkte blass in dem frühen Sonnenlicht. Dadurch vielen mir nun auch die blassen Sommersprossen auf. Süß. In ihren Zügen war jedoch nicht die geringste Reaktion zu lesen.
„Warte bis wir bei mir sind." gab sie wieder.
„Warum nicht hier? Hast du Angst ich springe schreiend aus dem Auto?" ich sah nach draußen. Charlwood fuhr mit Hundersachen über den High Way.
„Habe geduld."
„Geduld ist nicht meine Stärke." entgegnete ich. „Wieso erinnert sich niemand an mich? Was ist geschehen? Haben meine Eltern das gemacht?"
„Ich weiß kein wieso."
„Waren es meine Eltern?"
„Sofia und Ava wollten das du lebst."
Ich zuckte zusammen als sie deren Namen aussprach. Es war nicht die Stimmlage die ich erwartet hatte. Sie sprach die Namen aus, als wären sie ihr vertraut. Als wären es keine Fremde.
„Haben meine Eltern dir irgendetwas gesagt?" hakte ich nach.
Sie setze den Blinker um abzufahren. „Du bist neugierig, hat dir das schon mal jemand gesagt?"
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Die Kriegerin - der verlorenen Erinnerungen
FantasiAls Rae plötzlich nach dreißig Jahren im Eis eingefroren, wieder in die wirkliche Welt zurückkehrt, ist die junge Sanitäterin überrascht inwiefern sich die Welt verändert hat. Die Stadt hat sich verändert, die Leute haben sich verändert. Zu Raes Ent...