16. Hör auf an mich zu denken!

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Das waren anstrengende Tage gewesen. Ich hatte sie damit verbracht einen Umzug zu planen und durchzuziehen. Dank der Hilfe von Liz, Diego, Hailey sowie Robin und Mateo war der Umzug schnell über die Bühne gegangen und gleichzeitig hatte ich meinen zweiten Neffen kennenlernen können. Er war das absolute Gegenteil von den charmanten selbstbewussten Diego. Mateo war ruhiger und lieber. Ich schüttelte den Kopf. Das Wissen, das ich Robin endlich erzählen musste wer ich war, klopfte unaufhörlich in meinen Herzen. Selbst Mateo wusste jetzt wer ich war und es tat mir leid, dass sie es vor ihrer Mutter verheimlichen mussten.

Charlwood hatte ich seit dem Abend vor dem Fernseher nicht oft gesehen. Ich hatte das Gefühl, das sie mir aus dem Weg ging. Beim Umzug war sie nicht dabei gewesen, sondern ständig bei den Bestien. Morgens war sie früher los und abends erst später gekommen. Zwar hatte bei Nachtschichten morgens immer essen im Kühlschrank auf mich gewartet, aber es tat unerwartet weh, sie nicht zu sehen. Es war schon fast ein sehnen. Ich vermisste sie. Jetzt in meinem eigenen Haus fühlte ich mich irgendwie einsam, nicht das ich Diego oder Hailey nicht oft sehen würde, aber abends in Momenten wie diesen, in denen ich vor dem Fernseher saß, dann war es so still. Ich sehnte mich nach Kontakt und seltsamerweise tauchte dann immer Charlwood vor meinem inneren Auge auf.

Hatte ich es anfangs noch gut gefunden Abstand zu halten, so war dieser jetzt zu einem unangenehmen Nachgeschmack geworden. Verdammt, Charlwood war mir doch aus dem Weg gegangen. Ich hatte nichts gemacht.

Stöhnend warf ich den Kopf zurück und versuchte die Gedanken an sie zu verdrängen. Sie durften nicht länger meine Abende bestimmen. Ich wohnte jetzt seit einer Woche hier und seit eineinhalb Wochen hatte ich nicht mehr richtig mit ihr gesprochen. Sie hatte sich wiederum auch nicht gemeldet. Ich schüttelte den Kopf, Vermutlich war sie mit Fay beschäftigt und genoss ihre wiedergewonnene Freiheit. Eine ekelhafte Säure durchzog mein Herz und ich knirschte mit den Zähnen.

Fest entschlossen stand ich auf und lief zum Kühlschrank, um mir ein Bier zu holen. Ich hatte morgen frei, also war mir das gegönnt. Ich wusste es half nichts gegen das drückende Gefühl das auf mein Herzen lastete, aber es schwächte es ein bisschen ab. Ich machte den obersten Knopf meiner Bluse auf. Bis eben war ich noch auf Liz Geburtstagsfeier gewesen und hatte mich noch nicht umgezogen. Ich schüttelte den Kopf und holte das Bier aus dem Kühlschrank.

Genau in dem Moment klingelte es Sturm.

Irritiert stellte ich das Bier auf die Küchenzeile und lief durch den Flur. Mit einem Ruck zog ich die Tür auf...

„Verdammt noch mal Princess, hör auf an mich zu denken." ich wurde in den Flur gestoßen und die Haustür knallte zu.

„Was?" irritiert starrte ich Charlwood an.

Ihr Ausdruck war wütend und feurig zu gleich und das machte mich irgendwie an.

Sie fluchte auf und zog sich ihre Lederjacke aus. stieß mich fester gegen die Wand. Ihre Lippen fanden auf einmal meinen Hals. Meine Bluse wurde aufgerissen und ihre Finger legten sich auf meine nackte Taille. Hitze schoss durch meinen Körper. Ein stöhnen entrann meiner Kehle, während sich ihre heißen feuchten Lippen zu meinem Dekolleté herunter arbeiteten. „Hör auf an mich zu denken." knurrte sie und biss leicht in meine weiche Haut. „Ich muss mich von dir fernhalten."

Ich verstand die Welt nicht mehr. Meine Beine gaben fast nach unter ihren heißen Kontakt. Verlangen wallte in mir auf und pochte in meiner Mitte wieder. „Ich kann nicht anders." brachte ich hervor. Meine Hände griffen wie ferngesteuert ihr Shirt und zogen es ihr über den Kopf. Oh verdammt! Ich starrte auf ihre Haut. Oh Gott, das war zu viel. Wie in Trance glitten meine Finger auf ihren flachen Bauch. Unglaublich weich und an den Narben rau. Ich biss mir auf die Lippen. Ihr Atem ging schwer und ihre Haut zuckte unter meinen Fingern. Langsam ließ ich meinen Blick über ihren Oberkörper gleiten, bis ich in dunklen Augen sah. Sie waren fast pechschwarz. „Nur heute!"

Die Kriegerin - der verlorenen ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt