8. Ich gehe wieder an die Arbeit

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Ungeduldig tippte ich mit den Fingern an die Tasse, die sich bereits schon Lauwarm in meinen Händen anfühlte. Ein Blick auf die Uhr sagte mir jedoch, dass wenn ich jetzt aufbrach, dann würde ich viel zu früh da sein. Also ließ ich meinen Blick aus dem Fenster schweifen. Die Sonne ging gerade auf und erhellte so langsam die Umgebung. Einen Sonnenaufgang würde ich hier wohl nie an der Westküste sehen, aber es war trotzdem schön.

Ein plötzlicher Krach ließ mich aufsehen.

Eine brünette schlanke, kleine Frau kam in die Küche getapst. Außer einen zu großen Pulli schien sie nichts anzuhaben. Ich schaute auf ihre eleganten Beine, mit denen sie sich zum Kühlschrank fortbewegte und ihn öffnete. Sie schüttelte grübelnd den Kopf und schloss ihn wieder. Ich zog eine Augenbraue hoch.

Doch dann stellte die Brünette sich auf die Zehnspitzen und versuchte an den oberen Schrank dran zu kommen.

Ich legte meinen Kopf schief, um besser sehen zu können.

Na wenigstens hatte sie diesmal einen süßen Hintern.

„Hast du gesucht, was du gefunden hast?" fragte ich schließlich.

Sie quietschte auf und fuhr herum. „Oh mein Gott!"

„Ich bin nicht dein Gott, aber danke." amüsiert nahm ich einen Schluck von meinem Tee und genoss es, wie die Brünette ein wenig verlegen rot wurde. Ein heftiger Knutschfleck zierte ihren Hals.

„Ich wusste nicht, das...ähm..."

„Charlwood?" half ich ihr auf die Sprünge.

„Ja genau. Ich wusste nicht das sie eine Mitbewohnerin hat."

Ich ließ mein Blick ihren Körper hinauf gleiten. „Offensichtlich."

„Äh ja, na dann..."

„...Süße, was brauchst du so lange?" auf einmal stand Charlwood am Türrahmen.

„Ich komme schon." sie grinste und sah mich dann kurz an. „Dann bis dann."

„Klar." ich sah auf ihren süßen Hintern, als sie aus dem Raum verschwand. Wenigstens hatte Charlwood diesmal eine etwas ruhigere Wahl getroffen. Die letzten Zwei der vergangenen Woche, darunter einmal Fay, waren nicht gerade leise gewesen. So das ich mittlerweile in das Zimmer ans andere Ende des Flures gezogen war.

„Du musst gleich arbeiten?" Charlwood trat in die Küche und trug überraschenderweise zum Shirt auch eine passende Hose. Ihre Haare lagen etwas wirr über ihre Schultern und umschmeichelten ihr schönes Gesicht.

Ich sah an mir herunter. Ich trug schon die Uniform für meinen Dienst. „Offensichtlich."

„Ist das dein neues Lieblingswort?" hakte sie nach.

Ich grinste. „Offensichtlich."

„Du bist ein hoffnungsloser Fall, Princess."

„Offensichtlich." ich stand amüsiert auf und stellte die Tasse in die Spüle. Als ich mich umdrehte, erwischte ich Charlwood dabei, wie sie mich anstarrte. Da war dieses brennen in ihren Augen, das mich nicht kalt ließ. Götter!

„Gefällt dir was du siehst?" neckte ich sie.

Sie lächelte düster. „Offensichtlich."

Ich prustete. „Okey, ist ja gut." ich hob die Hände. „Lass du lieber nicht, deine neue Freundin warten."

„Na gut." sie gab sich einen Ruck, jedoch kam sie nun auf mich zu. Ich schnappte nach Luft, als sie auf einmal direkt vor mir stand und sich ihre Hände an meinen Bauch legten. Ihr Geruch umgab mich sofort und ließ meine Knie ganz weich werden. Sie lächelte. „Ich kann einer Frau in Uniform leider nichts abschlagen."

Die Kriegerin - der verlorenen ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt