3. Türchen - Stephen

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Perplex sah Hermine ihn an.
„Ähm. Ich will nicht unhöflich sein, aber wir kennen uns fast gar nicht.", stotterte Hermine. Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde breiter, was Hermine zunächst irritierte. Sollte er nicht eher traurig als fröhlich über einen Korb sein?
„Aber Dates sind ja da, um sich näher kennenlernen.", argumentierte er. „Äh, danke. Aber ich denke, dass das im Moment keine gute Idee ist.", versuchte Hermine sich herauszuwinden, aber Stephen gab nicht so schnell klein bei. „Warum denn nicht. Bist du immer noch in Weasley verliebt? Ich meine er ist ein Trottel, jemanden wie dich einfach stehen zu lassen. Ich würde das nicht machen."
Was fiel diesem Typen nur ein? So über ihm fremde Menschen zu reden. „Also hör mir mal gut zu, Stephen. ICH habe mit RON Schluss gemacht und wir sind immer noch befreundet. Außerdem geht es dich überhaupt nichts an, mit wem ich zusammen bin und mit wem nicht. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss meine Hausaufgaben erledigen.", fauchte Hermine den verdatterten Ravenclaw an und lies ihn stehen. Wie konnte er es wagen, vor ihr über ihren besten Freund zu lästern? Wütend stapfte Hermine in Richtung Bibliothek.

Mit einem Arm voller Bücher kletterte Hermine ungeschickt in den Gemeinschaftsraum und setzte sich an den Tisch, an dem sie Ginny entdeckte. Außer Atem ließ sie die schweren Bücher auf den Tischsinken.
„Was hat denn so lange gedauert?", begrüßte Ginny sie. „Stephen Cornfoot hat mir im Gang zur Bibliothek aufgelauert.", seufzte Hermine. „Du Arme. Aber mal was anderes: Im Tagesprophet war ein ziemlich interessanter Artikel.", meinte Ginny. Hermine nickte. „Nicht dass ich nicht wüsste, dass du mit Ron nicht mehr zusammen bist, aber andere wissen das vielleicht nicht."
„Ja, da hast du recht.", meinte Hermine.
„Ja. Und ich denke, dass du demnächst ein wenig mehr mit nervenden Jungs zutun haben wirst, als du willst.", bemerkte Ginny. Erneut seufzte Hermine. „Das ist schon passiert. Ich bin auf dem Weg zur Bibliothek doch mit Stephen zusammengerempelt. Da hat er mich auf den Artikel angesprochen und natürlich direkt gefragt, ob ich mal mit ihm ausgehen will". Hermine verdrehte an den Gedanken die Augen.
„Und was hast du gesagt?", hackte Ginny nach.
„Natürlich nein, aber er hat nicht locker gelassen.", seufzte sie.

Die Zeit bis zum Sonntag war für Hermine ziemlich anstrengend. Immer wieder versuchte Stephen an sie ranzukommen. Und es war ihm auch egal, wie er das anstellte. Ob über die Hausaufgaben, Gespräche über die Klassenfahrt oder sogar Nachhilfe, die er angeblich brauchte. Dabei wusste Hermine ganz genau, dass er fast in jedem Fach ausgezeichnete Noten hatte.
Sie versuchte sich immer wieder irgendwie raus zu winden. Bis ihr endgültig der Kragen platzte.

„NEIN. Was verstehst du daran nicht? Ich möchte mit dir auf kein Date. Und egal wie oft, du mich noch fragst, die Antwort bleibt immer gleich!", raunzte Hermine ihn an.
„Aber warum? Ich meine, du weist doch gar nicht, wie ich so bin.", versuchte er es zum gefühlt tausendsten Mal.
„Und ob ich das weiß. Ich konnte das die letzte Woche ziemlich genau beobachten. Du bist aufdringlich, überheblich und einfach nur nervend.", schnauzte sie ihn an.
„Das kannst du doch gar nicht beurteilen, du kennst mich ja nicht richtig.", probierte er es ein weiteres Mal.
„Ich kenn dich gut genug und jetzt lass mich in Ruhe! Ich hab noch zu tun.", seufzte Hermine, drehte sich um und ging die Treppe zum Gemeinschaftsraum hoch.

Adventskalender 2020 - Ein Drache zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt