22. Türchen - Kuss

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"Ich bin nicht Hermines Freund und wenn doch, würde dich das nichts angehen.", verteidigte Charlie die Löwin. Böse sah Stephen ihn an, bevor er sich verzog. "Danke", flüsterte Hermine."Kein Problem. Wenn dir wieder jemand so dumm kommt, sag mir Bescheid. Dann komm ich nach England und vertreib ihn.", lachte er. Hermine lächelte ihn an. Ein neues Lied wurde angespielt. Charlie nahm Hermines Hand, verbeugte sich und küsste sanft ihren Handrücken. "Gestatte MyLady mir diesen Tanz?", fragte er höflich. Kichernd machte Hermine mit und knickste vor ihm."Es wäre mir eine Ehre", antwortete sie.

Einige Tänze später legten sie eine Pause ein. Charlie holte ihnen etwas zu trinken. In der Halle war es ganz schön heiß geworden, weshalb die beiden nach draußen gingen, um etwas abzukühlen. Nebeneinander liefen sie ein Stück in Richtung See und lauschten der langsamen Musik, die vom Schloss zu ihnen klang. Am See angekommen blieben sie stehen und betrachteten den schwarzen See, der den vollen Mond spiegelte. Nachein paar Minuten drehte Charlie sich zu ihr und nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es gemeinsam mit seinem auf einen Baumstamm, der am Ufer lag. Langsam drehte er sich zu ihr um und nahm ihre rechte Hand in seine Linke und legte ihre linke Hand auf seine Schulter. In Tanzposition begann er zur leisen Musik einen langsamen Walzer zu tanzen.

Hermine betrachtete ihn. Ihr war bisher noch nicht aufgefallen, wie schön sein Gesicht war. Seine schöne Nase und die weich aussehenden Lippen faszinierten sie. Die braunen Augen, die auch sie musterten, funkelten im Licht des Vollmondes. Sobald Hermine bemerkte, dass auch er sie ansah, senkte sie beschämt ihren Kopf. Charlie nahm seine Hand von ihrer Hüfte und legte sie vorsichtig unter ihr Kinn. Sanft hob er ihr Gesicht an, sodass sie ihn ansehen musste. Verlegen sah Hermine in Charlies Augen. Er lächelte sie an. Langsam beugte er sich nach vorne. Wenige Zentimeter vor ihren Lippen stoppte er und fragte sie still um Erlaubnis. Hermine nickte leicht, worauf Charlie seine Lippen endlich auf ihre legte. Es war, als würde ein Feuerwerk in ihr explodieren. Seine Lippen, sein Geruch, einfach sein ganzes Dasein lies die Schmetterlinge in ihrem Bauch flattern. Ein angenehmer Schauer fuhr ihr über den Rücken. Eine heiße Welle des Glücks fuhr durch ihren Körper. Sie zog sich zu ihm, worauf er seinerseits seine Arme um sie legte und fest an sich drückte. Er vertiefte ihren Kuss, während Hermines Hand in seinen Nacken wanderte und sich schließlich in seinen Haaren verlor. Mit der anderen strich sie ihm sanft mit den Fingerspitzen über die Wange, als sich in ihrem Inneren ein unbeschreibliches Kribbeln ausbreitete. Es war ein Feuer, was ihren Körper und Geist in Brand setzte und ihr das Gefühl gab zu schweben. Ihr war es, als würde sie mit ihm allein auf der Welt sein. Nur sie beide auf dieser großen, weiten Welt mit diesem unvergleichlichen Gefühl. Ein Gefühl, welches sich schneller als ihr lieb war, ins Nichts auflöste, als ihr der Sauerstoff ausging und sich ihre Lippen in einem leicht zittrigen Seufzen lösten.

Später, als Hermine in ihrem Bett lag, und eigentlich schlafen wollte, konnte sie nur an diesen unbeschreiblichen Kuss denken. Einige Minuten vergingen, bis Hermine hörte, wie jemand die Tür leise öffnete und wieder schloss. Hermine schloss ihre Augen und tat, als würde sie schlafen. Sie hatte nicht das Bedürfnis, mit Ginny über den Kuss zu reden. Wenig später, als auch Ginny in ihrem Bett lag, driftete Hermine in den Schlaf.

Adventskalender 2020 - Ein Drache zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt