Opalgrün wie Mr. Forest

Epilog

Die Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster warm auf ihren Körper, sie lag mit Florin am Fenstersims in ihrer Wohnung. Die fast sommerlichen Temperaturen veranlassten die meisten dazu, draußen die Zeit zu genießen, aber in den letzten Wochen suchten sie sich häufig eher ungestörte Plätze.

Die vielen Geburtstagsfeiern weil so ca. alle hier Sommerkinder waren, waren ein geballter Haufen. Die Werwölfe schienen eine jede Feier als Anlass zu sehen, etwas daraus zu machen und als große Familie die Stunden zu verbringen.

Die Geburtstagsfeier von Isabella und die andere kleine Neuigkeit schaukelten alles hoch. Florin war scheinbar unter ihnen der hormongesteuerte, obwohl sie diejenige war, die ihr kleines Wunder im Bauch trug. Er ließ sie, seit er es vor zwei Wochen erfahren hatte, ungern eine Sekunde alleine, die Beschützerinstinkte waren auf Hochtouren und es kam ihm nicht zugute, dass er gerade auf keinem grünen Zweig mit Colin stand.

Seine beiden Hände lagen auf ihrem Bauch, das T-Shirt hatte er schon lange hoch geschoben. Natürlich war noch rein gar nichts zu sehen, dafür war es zu bald. Aber auch Alenia kam nicht umhin, dass bei dem Gedanken an das kleine Kind in ihr, ihr Herz vor Glück fast platzte.

Wenn es nach Florin gegangen wäre, dann hätten sie schon vor vier Jahren ein Kind bekommen, aber Alenia hatte lieber noch die Rolle als Schwester ausleben wollen und die der Tante. Es war ja nicht so, als hätte es nie die Ungewissheit ob sie schwanger war gegeben. In den Jahren hatten sie immer wieder Nächte erlebt, in denen das Kondom vergessen wurde. Besonders ihr erstes Mal und zwischen den Ballettaufführungen (ihr Geburtstagsgutschein, es nannte sich Ballett-Duett) in der Damentoilette, hatten einen starken Eindruck hinterlassen.

Nun konnte der werdende Vater sein Glück kaum fassen und trug sie auf Händen. Er hauchte Küsse in ihren Nacken und schmiegte sich enger an sie. Die großen Hände bedeckten ihren gesamten Bauch und sie blickte auf das schöne Bild hinab.

Seine Eltern wussten noch nichts von ihrem Glück wieder Großeltern zu werden, nicht nur Chiara (mittlerweile hatten sie schon das dritte Kind) sondern auch Freya, hatten Ella und James beglückt. Der kleine war ein putziger Goldjunge, der die Braunhaarige neben seinen Eltern, als dritte Bezugsperson bestimmt hatte und deswegen von Anfang an Tante-Alenia Kind war. Mittlerweile war er schon zwei und plapperte den halben Tag. Nur schade, dass Frey und Avan ein kleines Haus bewohnten und nicht mehr das Zimmer unter ihnen.

Als Luna des Rudels wusste sie, dass das Kind des Alphas dennoch einen höheren Stellenwert genoss und irgendwie gefiel ihr das gar nicht. Auch wenn Florin ihr versicherte, dass er nie Vorzüge erhalten hatte (bis auf das Gen), mochte sie es nicht. Vor allem da sie wusste, dass ihr Kind ja auch etwas von ihrer Magie erben könnte.

Sie lebten im 21 Jahrhundert, bestärkte sie sich, es könnte auch ein Mädchen die neue Anführerin werden. Aber ob sich das Gen auch auf die weiblichen Chromosomen legte? Aber wenn das Gen nicht bei einem ihrer Kinder auftreten würde, dann gäbe es immer noch Colin der es auch in sich trug.

"Ich liebe dich!", hauchte Florin in ihr Ohr. Sie stahl sich einen Kuss von seinen sündhaften Lippen und fragte sich welchen Lippenschwung ihr Kind wohl einmal haben mochte. "Du machst mich so unfassbar glücklich!", wisperte er.

Sie gab ihm den Halt den er suchte, ließ sich von ihm in der frühen Sonne des Morgens lieben und genoss es, wie beim ersten Mal. Die tiefe Verbundenheit schien durch ihr Kind nur noch enger, es kam Alenia jedes Mal aufs neue wie ein Wunder vor, so zu lieben und geliebt zu werden. Er war einfach alles, was sie sich erträumt hatte, wollte und brauchte.

Ihre nackten Leiber lagen aneinander, verflochten und ineinander verknotet wie das perfekte Puzzleteil, sie fragte sich, wie es wäre wenn ihr Bauch dick und rund war. Mit den Fingern malte sie Muster auf seine warme Haut, vorsichtig sprach sie das Thema an: "Du weißt, was heute auf dich zukommt, oder?"