12. Rückschlag

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Jackson verhielt sich auch den Rest des Abends zunehmens Feindselig und ich verstand nicht wie er mich so verabscheuen konnte. Es war nicht so, dass ich seine Anerkennung so nötig hatte, aber ich wollte nicht gehasst werden. Keine Ahnung, es lag in meinem Wesen, meiner Natur möglichst so wenig wie möglich negativ von anderen bedacht zu werden. Hass war fast etwas wie ien Fremdwort, es zerreißt dir die Seele und schlägt dein Herz in Scherben. Das war mein Motto dazu und ich würde es gewiss nicht für den Typen ändern, der meine Vergangenheit so geprägt hatte wie er. Fast wie Luca. OK, den hatte ich versucht zu hassen, aber das war was anderes. Es war reiner Selbschutz, nach dem ich ihm so nahe gewesen war innerlich. All die Jahre. Er war mein bester Freund gewesen.

Achim hatte Nudeln gekocht. Es handelte sich um Nudeln in der Form von Kleeblättern. Ich hatte sie früher immer schon geliebt. Und er hatte sie extra für meinen Besuch gekauft. Die Mühe daran war, dass es die nur in einem Laden drei Dörfer weiter gab Und günstig waren sie auch nicht. Ich hatte mich überschwänglich bei ihm dafür bedankt und war ihm erneut um den Hals gefallen, unter den bösen Blikcne von Jackson. Er mochte meine Freundschaft zu seinem Bruder nicht, soviel war klar. Allerdings wusste ich immernoch nicht warum. Womöglich wieder sein Wunsch, dass ich so schnell wie möglich wieder von hier verschwand.

Nach dem Essen bot Achim an noch einen Film zu schauen, ich lehnte dankend ab und beschloss nur noch ein Bad zu nehmen, bevor ich mich ins Bett legen konnte. Achim verstand das und schob es auf die angebliche Reisemüdigkeit. Auch das ich nicht sehr gesprächig war schob er darauf. Das keine weiteren Fragen kamen machte es mir leichter in Gedanken zu versinken.

Das Bad hatten sie renoviert. Ich sah, dass es nun lavendelfarben war und dass die Badewanne von einer normalen in einen Whirlpool umgetauscht wurde der bestimmt so groß war wie mein gesamtes Bad zuhause flößte mir gehörig respekt ein. Ich sah mich staunend um, als ich plötzlich einen Blick in meinem Nacken spürte.

"Schön habt ihrs hier, wann habt ihr das denn neu-"Langsam drehte ich mich um und sah in die ruhigen Augen von Jackson. Die Arme verschränkt lehnte er an der vermutlich echtholz Tür und sah mich wartend an. Mein Blick verfinsterte sich wie aufs Stichwort.

"Was willst du hier? Lass mich bitte alleine!", meine Stimme klang diesmal nicht provokant, sondern ehr müde und geschafft. Ich hatte keine Lust mehr auf diese Feindschaft. Wir waren keine kleinen Kinder mehr. Der Tag war anstrengend gewesen. Und ausserdem hatten wir und geküsst.

"Welch Ironie", meinte er in die Stille hinein. Unbehagliches Schweigen folgte. Ich ging zur Wanne und beschloss zu tun als wäre er nicht da. Dann könnte er mich auch nicht weiter provozieren. Ich bestaunte die verschiedenen Knöpfe  die an einem kleinen Amaturbrett der Wanne angebracht waren. Ich wollte nich unbeholfen wirken, so als würde ich nicht wissen wie all das funktioniert, auch wenn genau das der Fall war. Nach einem Moment in dem ich immernoch seinen Blick uaf mir spürte beschloss ich einen Regler, den ich für das Wasservolumen hielt zu betätigen, was mir mit meinen klammen Fingern relativ schwer viel. Wann war es nur so kalt geworden? Ich spürte wie ich zitterte und ich wusste nicht warum.

War es wei meine Vergangenheit mich drohte einzuholen, in diesem Haus an dem so viele Erinnerungen klebten? War es, weil ich Jackson einst geliebt hatte und er mich nun wahrscheinlich hasste? War es weil sich so viel geändert hatte und doch so wenig? Ich wusste es nicht, wirklich nicht. Aber die Stille, so beruhigend sie auch für beanspruchte und geschädigte Nerven sein mochte- gefiel mir nicht. Ich traute ihr nicht. Es war wie die Ruhe vor dem Strum, zumindest hatte ich das Gefühl, dass es so war.

Plötzlich lag eine warme leicht gebräunte Hand über meiner und half mir den vermeintlichen Wasserhahn aufzudrehen. Ich zuckte zusammen. Nochjemand der sich gern von hinten anschleicht, bemerkte mein Unterbewusstsein. Ich fragte mich warum es gerade jetzt wieder auftauchte, obwohl ich es doch vorhin dringender gebraucht hätte.

EisblumenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt