13. Kapitel - Schicksalsschlag

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Alle vier saßen zusammen im Hof und aßen. Herobrine aber beobachtete die anderen nebenher und aß nur wenig. Alena, die neben ihm saß, bemerkte das natürlich. "Was ist los?", wollte sie wissen und sah ihn skeptisch an. Herobrine seufzte und sah zu Boden. "Es verdirbt mir den Appetit, zu wissen, dass das Bloody Chicken immer noch irgendwo da draußen ist...", antwortete er mit finsterem Gesichtsausdruck. Alena seufzte daraufhin ebenfalls. "Ach komm, denk einfach nicht dran! Iss was, damit es dich nicht überrascht während du hungrig bist" Sie lächelte aufmunternd. Aber Herobrines ernstes Gesicht änderte sich nicht. Es wurde höchstens noch finsterer. "Das wird keinen Unterschied machen...", murmelte er leise. "Ich bin nichts sicher ob ich überhaupt überlebe..." Seine Stimme wurde immer leiser, sein Gesichtsausdruck trauriger. Alena sah ich geschockt an. "Wenn du nicht überlebt... dann... bring ich mich um" Auch Alena sprach nun sehr leise und sah traurig aus, aber auch entschlossen. Herobrine sah Alena daraufhin entgeistert an. "Das darfst du nicht machen! Ich tue das, damit das Bloody Chicken stirbt und ihr nicht! Wenn du das tust wäre das alles... umsonst" Anfangs war Herobrines Stimme fest gewesen, doch der letzte Satz klang wieder leise. Er schluckte und sah wieder den Boden an. "Scheiß egal... Ohne dich würde ich nicht weiterleben wollen", widersprach Alena ihm mit entschlossener Stimme. Doch auch sie starrte immer noch den Boden an. "Wirklich, das darfst du nicht! Das geht nicht! Ich... ich will nicht das irgendjemand von euch stirbt. Alles andere ist mir egal..." Alena schüttelte energisch den Kopf. "Und ich will nicht, dass du stirbst. Alles andere ist mir egal" Sie löcherte weiterhin den Boden mit Blicken und kämpfte nun sogar mit den Tränen. Herobrine sah sie mit traurigem Blick an. "Bitte... Wenn du stirbst war alles umsonst!" Er sah sie fast schon flehend an. "Wenn du dich opferst wäre mein weiteres Leben umsonst!", erwiderte Alena sofort harscher als sie wollte und sah Herobrine kurz wütend an, dann starrte sie sofort wieder auf den Boden. "Das darf es aber nicht!" Herobrine rang nach Worten. "Wenn du dich umbringst wird nicht mal der Gedanke an mich weiterleben! Willst du das?" Herobrine selbst hatte schwer daran zu arbeiten, nicht auszusehen wie er sich fühlte. Einfach schrecklich und voller Trauer. Und Angst... "Was ist mit Stevee und Conny? Die können den Gedanken an dich weitertragen..." Alena sah starr zu Boden. Sie konnte nicht glauben was sie da hörte. "Ich würde es einfach nicht überleben, selbst wenn ich wollte" Fast gewannen die Tränen den Kampf. "Du denkst, die beiden würden meinen sowie deinen Tod verkraften?" Herobrine sah sie zweifelnd an. "Na und?! Was ist mit mir? Denkst du ich würde es aushalten wenn du einfach stirbst?" Die Tränen brannten in Alenas Augen. Sie war knapp daran, den Kampf zu verlieren. Herobrine schwieg bedrückt und vergrub dann das Gesicht in den Händen. Er verzog schmerzlich das Gesicht. "Du machst es mir echt verdammt schwer...", murmelte er niedergeschlagen. Alena wirkte nun eher abwesend. "Denkst du, dass du es mir leicht gemacht hast? Selbst am Anfang war es schon schwer sich mit dir anzufreunden!" Herobrine lachte daraufhin leise was aber kaum amüsiert oder anderweitig positiv klang. "Ich bin eben kompliziert" Dann nahm er seine Hände wieder vom Gesicht und sah gerade aus. "Aber das ändert nichts daran dass das Bloody Chicken uns finden wird" Alena konnte kaum Grinsen. "Das stimmt... Aber wie gesagt, wenn du überlebst ist sowieso alles okay..." Herobrine schüttelte leicht den Kopf und seufzte. Im Hintergrund hörte man Conny und Stevee die sich unterhielten und von diesem Gespräch nichts mitbekamen. "Aber das ich überlebe ist unwahrscheinlich. Egal wie es ausgehen wird, in jeder Hinsicht steht am Ende der Tod. Ich will aber das Bloody Chicken ebenfalls töten" Herobrine wurde während er die Worte sprach immer ernster und entschlossener. Vergessen war die Trauer, vergessen war die Furcht. Er würde das jetzt durchziehen, es gab keinen anderen Weg. Alena schwieg einfach und suchte mit dem Blick nach Gras, an dem sie herumrupfen konnte. Während Herobrine weiter schwieg und in die Ferne sah rupfte Alena das Gras zwischen den Steinritzen heraus. Daraufhin musterte Herobrine ihre Tätigkeit und lächelte traurig. "Lass das arme Gras", nuschelte er. Alena schwieg weiterhin, starrte wie in Trance den Boden an und ließ das Gras nun in Ruhe. So saßen die beiden einige Zeit schweigend nebeneinander und gingen ihren eigenen Gedanken nach. Herobrine hatte sicher ein schlechtes Gewissen, aber andererseits war er entschlossen das durchzuziehen. Plötzlich stand Alena auf, rannte zurück in die Burg und in ihr Schlafzimmer und knallte die Tür zu. Conny und Stevee sahen überrascht zu Herobrine. Der würdigte sie keines Blickes sondern lief Alena sofort nach. Angekommen klopfte er vorsichtig. "Lass mich!", kam es durch die Tür zurück. Alena lag weinend auf ihrem Bett und drückte ihr Gesicht in ihr Kissen. "Aber..." Alena schluchzte. "Dann komm halt rein - Wenn's dich glücklich macht..." Herobrine trat nervös ein und schloss die Tür hinter sich wieder. "Ich glaube nicht dass mich momentan irgendwas annähernd fröhlich machen könnte...", erwiderte er nur tonlos. Alena lag immer noch weinend auf dem Bett, schluchzte aber nicht mehr so laut. "Was willst du jetzt?", fragte sie nur mit genervter Stimme nach. Herobrine stand neben dem Bett und fühlte sich irgendwie fehl am Platz. "Kann ich dich vielleicht irgendwie aufmuntern?", fragte er vorsichtig nach. Er wollte Alena nicht so traurig sehen. Alena sah kurz erstaunt auf. "Ich glaube eher weniger...", murmelte sie dann und ließ sich wieder fallen. Jetzt weinte sie nicht mehr. Sie war einfach nur... enttäuscht? Wütend? Traurig? Langsam wusste sie es selbst nicht mehr. Herobrine blieb daraufhin einfach schweigend stehen und sah Alena traurig an. Die bemerkte es bald und fragte: "Was ist?!" wobei sie aber ins Kissen nuschelte. Herobrine sah zu Boden. "Es bricht mir das Herz dich so traurig zu sehen", erklärte er mit belegter Stimme. "Du warst die letzten Tage so tapfer" Bei seinen Worten sah Alena beschämt das Kissen an. "Ich bin nur traurig weil ich Angst habe... Angst, dich zu verlieren..." Herobrine nickte verständnisvoll. "Denkst du denn ich habe keine Angst vor dem Tod?", erwiderte er mit einem schmerzlichen Ton in der Stimme. Alena hatte diese Frage nicht erwartet und blieb stumm. Herobrine seufzte leise. "Ich weiß nicht...", flüsterte Alena mit tränenerstickter Stimme und weinte danach wieder los. Diese Tränen - diese verdammten Tränen! Herobrine konnte das kaum noch mit ansehen und setzte sich zu Alena ans Bett. "Das ist wirklich keine leichte Entscheidung für mich, glaub mir...", setzte er mit gedämpfter Stimme an und beobachtete Alena mit traurigem Blick. Plötzlich setzte sich Alena auf und umarmte Herobrine. "Natürlich", nuschelte sie. Herobrine war erst überrascht und umarmte Alena dann auch. Als Alena merkte, was sie tat, ließ sie Herobrine los und rutschte etwas weg. "Tut mir Leid...", entschuldigte sie sich und wischte sich dabei eine Träne aus dem Auge. Herobrine lächelte schwach. "Nicht schlimm. Das ist etwas... ganz Neues..." Alena sah auf und wusste nicht so ganz was er meinte. "Naja..." Herobrine starrte nun das Bettlaken an. "Mich hat noch nie jemand umarmt...", erklärte er dann mit leiser Stimme. Alena sah zu Boden. "Jetzt schon..." Herobrine nickte. "Genau", pflichtete er ihr mit einem kleinen Lächeln bei. "Danke" Alena lächelte nun auch schwach. "Man muss doch wichtige Erfahrungen mit auf den Weg geben" Herobrine lächelte immer noch, wirkte aber eher abwesend. "Ein sehr kurzer Weg...", murmelte er betrübt. Auch Alena wurde wieder traurig. "Zu kurz wenn du mich fragst..." Nun sah Herobrine wieder zu Boden. "Finde ich auch..." Alena wusste einfach nicht mehr weiter. Herobrine schien das wirklich tun zu wollen! "Aber wieso??", wollte sie wissen und warf Herobrine einen wehmütigen Blick zu. Der sah sie ruhig an. "Damit es eine Zukunft gibt", erwiderte er mit ebenso ruhiger Stimme. "Eine Zukunft ohne dich ist eine traurige Zukunft...", murmelte Alena. Herobrine biss sich kurz auf die Lippe und erwiderte dann: "Aber es ist eine Zukunft" Alena war nun wieder nah an den Tränen. Sie fragte sich langsam wie viele eigentlich noch übrig waren. "Ich will aber in keiner traurigen Zukunft leben! Da will ich lieber gar nicht leben..." Sie starrte nun wieder an Herobrine vorbei den Boden an. "Du weißt dass ich das nur dafür tue, damit ihr lebt", wiederholte Herobrine seinen Grund. "Jaa...", nuschelte Alena nur mit gesenktem Blick. Danach schwiegen beide betrübt. Irgendwann brach Herobrine das Schweigen: "Versprich mir, dass du weiterlebst" Er sah Alena fest in die Augen. "Ich werde es versuchen...", erwiderte Alena nur und sah Herobrine an. "Das hoffe ich... Aber kannst du es auch versprechen?" Herobrine sah Alena eindringlich an. Wenn sie es versprechen würde wäre sein Herz wieder leichter. Alena überlegte kurz unsicher, bestätigte dann aber mit fester Stimme: "Versprochen" Dann starrte sie den Boden wieder an. Herobrine war erleichtert. Endlich, endlich musste er sich keine Sorgen mehr um Alena machen. Alena seufzte. "Wir sollten zurück zu Conny und Stevee", meinte Herobrine dann und stand auf. "Ok..." Alena sprach leise, stand aber auf und lief aus dem Zimmer. Herobrine folgte ihr bis er sie eingeholt hatte und lief dann schweigend neben ihr her. Alena sah Herobrine den ganzen Weg über nicht an. Irgendwann waren sie wieder bei Conny und Stevee, die ein leises Gespräch führten bis sie die beiden bemerkten. "Wo wart ihr? Alena, wie geht es dir?", wollte Conny sofort wissen und sah Alena besorgt an. "Alls ok...", erwiderte die bloß. Conny schweigt kurz unentschlossen. "Wenn du das sagst...", schloss sie das Thema dann ab und sah zu Herobrine. Der setzte sich leise wieder hin. Ebenso schweigsam ließ Alena sich wieder sinken. Beide schwiegen. Stevee sah verwirrt zwischen Alena und Herobrine hin und her. "Ehh... ist was?", hakte Conny dann nach und zog eine Augenbraue misstrauisch hoch. "Nein", antwortete Alena leise. "Sicher?", hakte Conny weiter nach. Alena wirkte so - komisch. "Nein", antwortete Alena diesmal im Flüsterton. "Also bist du dir nicht sicher?" Conny war langsam etwas verwirrt. "Nein bin ich nicht...", erwiderte Alena und starrte resigniert den Boden an. Conny musterte Alena skeptisch. "Darf ich wissen über was du dir nicht sicher bist?" Alena sah sie kurz an. "Über alles", antwortete sie und sah dann zu Herobrine. Conny folgte ihrem Blick. Es lag schon seit längerem eine - betrübte Stimmung in der Luft. "Hm... Und kann ich helfen?", fragte Conny weiter nach und sah dabei wieder Alena an. "Ich denke nicht" Alena senkte ihren Blick wieder. "Hm, schade...", murmelte Conny nur und beobachtete daraufhin Herobrine etwas. "Wie gesagt ich denke... Was nichts heißen mag", ließ Alena plötzlich von sich hören und sah aus als sprach sie mit der Luft. "Ehh... okay!?" Conny wirkte langsam echt unsicher. Was war mit Alena neuerdings nur los? Alena streckte schon wieder die Finger nach dem Gras aus, um daran herumzuzupfen, Conny hielt sie aber davon ab und sie ließ das Gras in Frieden. Conny versuchte abzulenken. "Okay, was machen wir jetzt?", wollte sie wissen und sah fragend in die Runde. Niemand wusste etwas. Nur Herobrine, der bisher geschwiegen hatte, brachte einen Vorschlag: "Wir können uns entspannen" Das kam für die anderen sehr absurd rüber. Entspannen? Während das Bloody Chicken ihnen jederzeit auflauern konnte? Aber Herobrine schien es ernst zu meinen. So legten sich alle vier verteilt irgendwo in den Hof und entspannten ein wenig...

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