9. Kapitel - Spur aus Federn

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Erst starrte Conny ungläubig an die Stelle, wo eben noch Herobrine gestanden war. Dann murmelte sie sauer: "Wie fies..." Herobrine konnte doch nicht einfach so gehen! Er hatte doch selbst gesagt dass das Bloody Chicken ihm überlegen sei. Aber jetzt hatte er sich wegteleportiert und sie konnte nichts anderes tun als zu Stevee und Alena zu gehen. Also machte sie sich auf den Weg zu Stevees Haus.

Dort angekommen trat sie durch die Tür und sah sofort Stevee, der ja unten geblieben war. "Wo ist Alena?", wollte Conny wissen und sah sich dabei um. Stevee sah zu ihr und deutete die Treppe rauf. "Oben" Conny nickte, lief nach oben und sah sich um. Aber dort war niemand. Hatte Stevee sich geirrt? Sie lief wieder nach unten. "Da ist niemand", informierte sie Stevee und sah ihn fragend an. Der sah sie nun völlig entgeistert an. "Aber sie ist hochgegangen und seitdem nicht mehr runter!", erwiderte Stevee. Er sah etwas geschockt aus. Gleichzeitig stieg Panik in Conny auf. Wo war sie dann?! "Was?! Wo ist sie dann??", fragte sie sofort mit vor Panik heller Stimme. "Wir müssen sie suchen!", rief Stevee sofort und lief zur Tür. Dorf blieb er kurz stehen und sah zurück zu Conny. "Und - wo ist Herobrine?" Conny sah ihn kurz fragend an, dann lächelte sie nervös und suchte nach einer anderen Antwort um abzulenken. "Nicht wichtig - zuerst Alena suchen!" Stevee sah sie nicht ganz überzeugt an, nickte dann aber und lief aus der Tür. Conny folgte ihm und atmete leise tief durch, als er nicht hersah. Es würde den beiden gar nicht gefallen dass Herobrine weg war... Aber der konnte eher allein überleben als Alena. Also machten sich Conny und Stevee auf die Suche. Sie fanden hinter den Haus leichte Fußspuren durch geknicktes Gras doch diese Spur endete bald und sie liefen einfach in diese Richtung weiter. Immer wieder riefen sie laut Alenas Namen. Der Tag zog sich in die Länge, es wurde langsam dunkel. Und langsam verzweifelten die beiden. Wo war Alena nur?? Als die Nacht hereinbrach wurde Conny immer panischer. Alena durfte nicht verschwunden sein! Das konnte nicht sein! Die Monster schienen sich heute Nacht nicht für sie zu interessieren. Es wurde Mitternacht, der Mond stand am höchsten Punkt. Er nahm zu. Immer wieder riefen Stevee und Conny Alenas Namen. Langsam merkten sie, dass es ihren Stimmen gar nicht gut tat. Aber sie riefen weiter. Und sie fanden sie nicht. Conny fluchte leise als sie irgendwann stehenblieben. Sie waren in einem Wald, vor ihnen eine Bergwand die steil nach oben ragte. Beide blieben mutlos stehen und sahen sich um. Dann winkte Stevee Conny zu sich und deutete auf eine dunkle Stelle in der Wand. Ein Durchgang. Sie liefen hindurch wie durch eine Tür. Dadurch kamen sie zu einem kleinen See der von steilen, kahlen Sandsteinwänden des Berges umrandet wurde. Nur die Hälfte des Mondlichts kam hier am Boden an. Und halb im Schatten lag eine Person ohnmächtig neben dem See. Es war Alena. Erschrocken liefen sie zu ihr, Conny kniete sich neben sie. "Ach du Sch...", murmelte sie und verschluckte den Rest des Satzes. Dann sah sie hilfesuchend zu Stevee. Der musterte Alena kurz stirnrunzelnd, nahm dann einen Eimer, füllte ihn mit Seewasser und lief zurück zu den beiden Mädchen. Das Wasser war kalt, da es sich über Nacht schnell abkühlte. Er kippte es einfach über Alenas Gesicht. Ein Schmunzeln konnte er sich nicht verkneifen, immerhin hatten sie das erst heute Morgen bei ihm gemacht. Alena schrak hoch. "Spinnst du eigentlich?! Willst du dass ich dich vor Schreck schlage oder was?!", fauchte sie aufgebracht. Dann sackte sie erschöpft wieder zurück. Conny und Stevee sahen sie verängstigt an und traten ein paar Schritte zurück. "Natürlich nicht - aber bevor du uns hier abkratzt...", erwiderte Conny schulterzuckend. "Sorry", murmelte Alena dann entkräftet und Conny lächelte leicht. "Ist schon okay..." Dann sah Alena die beiden verwirrt an. "Wa... Was ist passiert?", wollte sie dann wissen. "Wir haben dich gesucht weil du nicht mehr im Haus warst... Und wir haben dich hier gefunden", erklärte Stevee. Er stand immer noch auf Abstand da und hatte die Arme um sich geschlungen da es langsam kalt wurde. Alena schwieg nachdenklich. Das Wasser war kalt gewesen und die Luft war es auch - aber sie schien das kaum zu bemerken. "Wo ist Herobrine?", fragte sie dann ruhig. Conny hatte es völlig vergessen. Sie erstarrte und sah Alena mit aufgerissenen Augen an. "Ach Shit! Der wollte ja das Bloody Chicken suchen...", rief sie panisch. "Was?!", schrie Alena sofort. "Ihr habt ihn allein das Bloody Chicken suchen lassen?! Seid ihr jetzt völlig gestört oder was!!" Sie rastete echt aus. Stevee trat noch einen Schritt zurück. "Ich bin mit dir zum Haus gelaufen", erinnerte er sie. Und Conny ergänzte: "Und er hat sich wegteleportiert... Andernfalls wäre ich natürlich mitgegangen" Kurz herrschte Schweigen, dann schrie Alena: "Herobrine falls du das hörst: Du bist echt ein Idiot!!!" Danach rannte sie heulend davon, aber Conny rannte ihr sofort hinterher und hielt sie am Arm fest. "Nein, Alena! Nicht schon wieder!", ermahnte sie ihre Freundin und sah sie auch so an. Alena sackte nun stattdessen zurück auf den Boden und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Sie weinte. Conny sah unruhig zu Stevee. "...Stevee?", fragte sie ihn und sah ihn hilfesuchend an. Stevee sah kurz Conny verständnislos an, dann seufzte er und setzte sich neben Alena. "Ganz ruhig. Wir werden ihn suchen okay?", bot Stevee mit einer beruhigenden Stimme an. Schluchzend umarmte Alena ihn (später beteuerte sie, dass sie das nur aus Verzweiflung getan hätte) und murmelte ein "Okay". Sie schniefte kurz und Stevee machte ein überraschtes Gesicht. "O...okay. Bitte - ich kann nicht atmen...", keuchte er dann bittend. Sie ließ ihn sofort los. "Oh Sorry...", entschuldigte sie sich und sah beschämt zu Boden. Dann wischte sie sich die Tränen aus den Augen und stand auf. "Ist schon okay...", erwiderte Stevee noch etwas perplex und stand ebenfalls auf. "...aber wir sollten Herobrine suchen", erinnerte Conny die beiden an ihr Vorhaben. "Wo sollen wir anfangen?? Er könnte überall sein!", entgegnete Alena verzweifelt. "Stimmt auch wieder...", murmelte Conny. "Aber wir sollten erstmal zum Dorf und uns da umsehen" Sie zuckte mit den Schultern. "Ja stimmt... Hat er gesagt wo er hinwill?" Conny schüttelte betrübt den Kopf. "Nur 'das Bloody Chicken suchen', mehr nicht..." Stevee seufzte. Das klang nicht vielversprechend. "Und was wenn wir auch das Bloody Chicken suchen?", fragte Alena dann und sah alle erwartungsvoll an. "Dazu müssen wir zum Dorf", ergänzte Conny nickend. Dort hatten sie ja die Federn angeblich gesehen. "Okay lasst uns gehen" Alena machte einen Schritt, dann drehte sie sich etwas peinlich grinsend zu den beiden um. "Eh, wo geht es zu Stevees Haus? Ich hab die Orientierung verloren...", gestand sie. "Ja, ich weiß es. Wir sind nämlich nur in eine Richtung gelaufen", sagte Stevee sofort grinsend. "Ehm, gut, dann geh du vor..." Alena trat zurück damit Stevee als erster durch den Durchgang gehen konnte. "Folgt mir", wies er die beiden Mädchen an und lief dann nach draußen. Dort schlug er eine Richtung ein und die beiden folgten ihm. Alena konnte die Geschehnisse dieses Tages immer noch nicht fassen. Das Bloody Chicken war wirklich wieder da. Herobrine war verschwunden um es allein zu suchen... "Okay, da ist mein Haus. Braucht ihr eine Pause?", unterbrach Stevee Alenas Gedanken. "Ja bitte, ein bisschen ausruhen... Hast du was zum Essen?" Sie sah ihn fragend an während sie dem Haus immer näher kamen. Stevee nickte. Als sie eintraten deutete er auf eine Kiste. "Da in der Kiste ist etwas Brot" Alena holte das Brot aus der Kiste und fing an zu Essen. "Danke" Stevee nickte nur und lief durch die Wohnung. Vielleicht war Herobrine ja zufällig wieder zurück. War er aber nicht. Conny stand an einem Fenster und musterte die Umgebung, die im Dunkeln lag. "Wir sollten aber nicht zu lange warten...", meinte sie und sah die beiden ernst an. "Ja ja, lass uns kurz ausruhen...", erwiderte Alena mit erschöpfter Stimme und aß das Brot weiter. "Desto länger wir warten desto weiter sinken die Chancen, Herorbine zu finden...", entgegnete Conny daraufhin mit energischem Nachdruck. Stevee seufzte. "Nur ein paar Minuten, ja? Wir waren den halben Tag auf den Beinen...", argumentierte er für Alenas Seite. Da hatte Alena das Brot auch schon gegessen. "Okay, wir können gehen" Sie sah Stevee und Conny erwartungsvoll an. "Okay zum Dorf... Stevee?" Conny sah fragend zu Stevee. Er wusste den Weg. Stevee nickte daraufhin sofort und lief aus der Tür. Die Mädchen folgten ihm. Es schien still zu sein. Monster sahen sie kaum, und wenn doch rannten sie leise außer Sichtweite. Stevee kämpfte nicht gern. Irgendwann sahen sie das beleuchtete Dorf. "Und jetzt?", wollte Alena wissen und sah sich um. "In der Umgebung nach Herobrine suchen", antwortete Conny knapp und sah sich prüfend um. "Okay, ich kann ein paar Dorfbewohner fragen", schlug Stevee eifrig vor. "Ich denk zwar nicht, dass er hier in der Nähe ist - aber okay..." Alena ließ zweifelnd den Blick schweifen. "Vielleicht haben wir ja Glück", seufzte Conny und lief ins Dorf hinein. Alena sah sich nochmal um und folgte ihr dann. Stevee war schon verschwunden und befragte ein paar Dorfbewohner. Es dämmerte bereits schon leicht.

Stevee hatte Pech. Keiner der Dorfbewohner wusste etwas von Herobrine. Sie hatten ihn seit der Versammlung nicht mehr gesehen. Alena und Conny suchten weiter. Conny entfernte sich immer mehr vom Dorf und fand dann eine Feder. Es könnte auch von einem normalen Huhn sein - oder einem Zombie... Aber nein, wenn sie sich nicht täuschte klebte Blut daran. Sie rief die anderen zu sich, die nach wenigen Minuten neben ihr standen und die Feder studierten. "Denkt ihr Herobrine hat die auch gefunden?", fragte Stevee und legte den Kopf nachdenklich schief. "Bestimmt", war Alena sich sicher. "Okay wenn wir Herobrine sein würden... Was würden wir tun?", fragte Conny dann grübelnd. Alena und Stevee hatten beide keine Antwort darauf. "Ich kann mir nicht vorstellen wie Hero denkt...", meinte Alena. Hm, sicher, man wusste ja nie was in seinem Kopf vor sich ging. "Schaut nach anderen Federn!", wies Stevee die Mädchen dann an und sah sich auch sofort suchend um. Das Blau des Himmels vermischte sich inzwischen mit einem hellen orange. Die Mädchen nickten und suchten die Umgebung ab. Die nächste, die eine Feder fand, war Alena. Die anderen beiden liefen zu ihr. "Das ist eine Fährte", murmelte Stevee. Alena nickte. "Glaub ich auch. Herobrine ist ihr vielleicht gefolgt..." Conny stimmte den beiden zu. "Ja, sogar wahrscheinlich" Alena sah kurz die Feder gedankenverloren an, dann sagte sie fest: "Und wenn nicht tun wir's jetzt halt" Mit diesen Worten lief sie los um die nächste Feder zu finden. Und wirklich, die Federn lagen wie eine Spur auf dem Boden. Sie mussten dieser Spur nur folgen. Irgendwann fanden sie keine weiteren Federn mehr. Es war bereits Vormittag. "Hm, hier hört die Spur auf. "Mist - und jetzt?", wollte Conny wissen und sah sich niedergeschlagen um. "Weiß nicht... Wo ist denn Stevee?" Erst jetzt bemerkten sie dass er nicht mehr bei ihnen lief. "Der läuft langsamer und wollte vorhin 'ne Pause machen. Du weißt schon..." Conny grinste. Stevee war einfach nicht der sportliche Typ. Da hörte man auch schon sein erschöpftes Schnaufen und Keuchen. "Ich bin hier!", rief er zwischen mehreren Atemzügen. Er stützte die Hände auf den Oberschenkeln ab und schnappte nach Luft. "Auch schon da?", fragte Alena ironisch grinsend und Conny grinste daraufhin ebenfalls. "Ja also... was machen wir jetzt?", wollte er dann nach einer kurzen Verschnaufpause wissen und sah die Mädchen fragend an. "Das wollten wir dich fragen!" Stevee sah sie irritiert an und stotterte dann nur "Eh....eh...". Alena seufzte. "Lasst uns einfach nochmal nach weiteren Federn suchen...", schlug sie dann vor. Später fand Conny dann auch eine an einem Höhleneingang. "Ich geh da nicht rein!!", protestierte Alena sofort. Die Höhle war bereits am Eingang stockdunkel. Alle drei sahen unsicher in die Höhle. "Hast du Fackeln?", wandte sich Conny dann an Stevee. "Nein, ich hab nicht an Höhlen gedacht als ich gepackt habe...", antwortete dieser ohne den Blick von der Höhle abzuwenden. "Ach mann! Ich gehe! Aber nur für Herobrine", entschloss Alena sich dann dazu und trat festen Schrittes in die dunkle Höhle. Conny hielt sie an der Schulter fest während sie nochmal Stevee scharf fragend ansah. "Hast du auch keine Zuhause?" Stevee kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Ja, schon... Aber wenn wir da hinlaufen finden wir vielleicht die Höhle nicht mehr" Er zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Mann, ey, ihr seid echt toll", beschwerte sich Alena genervt. Conny empfand dass als Beleidigung, immerhin konnte sie nichts dafür dass die Situation eben nun so war wie sie war. Aber Alena schien ziemlich mitgenommen zu sein von den letzten Ereignissen. Also verzieh sie ihr das. Stevee sah beschämt zu Boden. Alena riss sich mit wütendem Blick von Conny los und lief in die Höhle hinein. Davor drehte sie sich nochmal um. "Wir gesagt: Nur für Herobrine!" Dann bekamen ihre Augen einen trüben Ausdruck. "Falls ich da drin sterbe - sorgt dafür dass Hero es irgendwie erfährt, ja?" Sie sah die beiden nochmal an und lief dann weiter hinein. Sie verschwand schon in der Dunkelheit. Conny sah zu Stevee und murmelte: "Wenn das nicht ernst wäre würde ich die Augen verdrehen weil es so auf dramatisch ist - aber es ist ernst. Komm, Stevee" Sie lief Alena hinterher, die sie aber gar nicht mehr sah. "Oh, bitte nicht! Ich möchte warten!", flehte Stevee. Conny lief stumm weiter. Wenn er sich für seine Freunde nicht einsetzte konnte er später mit dem schlechten Gewissen leben. Stevee schluckte. "Das ist die dümmste Idee die ich je hatte...", murmelte er und lief dann ebenfalls in die Höhle. Als sie nichts fanden wurde Alena wirklich wütend und stampfte mit dem Fuß genervt auf. Doch sie merkte zu spät, dass das Kies gewesen war. Der Kies löste sich und sie fiel den Steinchen hinterher nach unten. "Oh mein Gott, Alena!", rief Conny sofort erschrocken auf und suchte den dunklen Fleck mit den Augen ab, der nach dem Rutsch entstanden war. "Alter, Leute kommt runter hier sind ganz viele Federn!", rief Alena aufgeregt. Conny atmete auf. Ihr ging es gut. Sie rutschte den Kiesberg ebenfalls hinab und sah sich in der Dunkelheit um. Man erkannte nichts. Es war finster. Stevee landete ebenfalls unten, jedoch etwas ungalanter. "Hm... Wo geht's denn hier lang?", murmelte Alena neugierig. Ihre Augen hatten sich etwas an das Dunkel gewöhnt. Sie sah, dass es hier eine Art Abzweigung gab. Sie lief hinein. "Ich seh gar nichts...", murrte sie. Man hörte, dass ihr das gar nicht gefiel. Conny ging es auch so und Stevee schwieg einfach nur. Plötzlich schrie Alena in einiger Entfernung auf. "Ahhhh, B...", mehr hörte man nicht mehr, nur noch ein Geräusch als ob etwas weggeschleift wurde.

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