Szene 16 - Mages of Tartaros 2 Teaser

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Synthia

 Ich ging gedankenverloren durch die Gänge der Universität. Kyle hatte ich schon den ganzen Tag nicht gesehen, anscheinend nimmt ihn der Vorfall im Hof doch noch etwas sehr mit. Mir würde es genauso gehen wenn meine Kräfte außer Kontrolle geraten wären. Aber wie ist das bitte möglich?  Kyle hat so lange trainiert gehabt, von alleine geraten sie bei ihm nicht außer Kontrolle. Aber wenn er es nicht war, wer dann? Vielleicht die Verwandschaft die überraschender Weise aufgetaucht ist? Immerhin hat er noch nicht gezeigt was er für ein Magietyp ist, das ist verdächtig. Oder sind es die aufsässigen Erstsemester gewesen die vielleicht exotische Fähigkeiten haben? Ich rieb mir die Stirn und versuchte an was anderes zu denken. Aber die Verletzten gingen mir dennoch durch den Kopf. Wir wurden einmal mehr daran erinnert das Magie nicht nur ein Spielzeug ist. Und das man uns zu Recht fürchtet.

Ich blieb vor einem Fenster stehen und schaute der untergehenden Sonne dabei zu wie sie die Landschaft in eine goldene Decke hüllte. Ein paar Studenten schlenderten über den Hof und eine angenehm warme Briese zog durch die Gänge. Blätter wirbelten über den Boden und die Bäume wippten leicht im Wind hin und her. Aber der Wind trug mir noch etwas anderes ans Ohr. In der Ferne konnte man sanfte Töne hören die langsam immer deutlicher wurden. Jemand spielte ein Instrument, wahrscheinlich ein Klavier. Um diese Zeit? Von der Neugier gepackt machte ich mich auf den Weg zum Musikraum da ich wissen wollte wer da spielt. Denn er war ziemlich gut, meine Eltern hatten mich früher zu vielen Konzerten mitgenommen, daher kenn ich mich da ein wenig aus. Je weiter ich ging desto deutlicher konnte ich die Melodie hören. Ich war fast wie hypnotisiert und bekam eine Gänsehaut nach der anderen, obwohl es eine sehr traurige Melodie war. Mich wunderte das niemand sonst auf die Melodie reagierte, gerade zu so einer ruhigen Zeit wäre das doch was um die Leute zusammen zu bringen. Als ich den Musikraum erreichte staunte ich nicht schlecht. Die Fenster waren alle offen, die Vorhänge wehten leicht im Wind und der Flügel war aufgeklappt worden. Und auf dem Hocker vor dem Flügel saß Kyle. Sein Kopf wippte im Takt der Musik hin und her. Die Haare wehten leicht im Wind und seine Augen sahen glasig aus. Ich lehnte mich an den Türrahmen und lauschte einfach nur. "Du kannst ruhig reinkommen." Kyle sprach mit so einer ruhigen Stimme das ich fast zusammen fuhr. Langsam schlenderte ich durch den Raum und setzte mich neben ihn. "Ich wusste gar nicht das du Klavier spielen kannst." "Hatte bis jetzt auch nicht die Gelegenheit zu spielen." Er rutschte ein wenig zur Seite und begann immer mehr die tieferen Töne zu spielen. Trauer machte sich in mir breit und die Ereignisse des letzten Semesters kamen in mir hoch. Wie ich mich gegen meine Klasse gestellt hatte, gegen ihn. Der Abend mit der Kette, das Date was geplatzt ist wegen des Briefes den ich mitgenommen hatte. Eine Träne lief mir das Gesicht herunter. Ich hatte ihm und mir damals so viel Leid zugefügt mit meinem Entschluss. Aber er hat dennoch an mir festgehalten. Ich lachte kurz auf. Er hat es mit der ganzen Schule aufgenommen und mich zurück geholt.

Meine Hände fanden den Weg zu den Tasten praktisch von alleine und ich fing an mich in das Spiel mit einzuhängen. Da ich auf meiner Seite vornehmlich die helleren Töne hatte fing ich an all die guten Erinnerungen vor mein inneres Auge zu holen. Unser erstes Treffen, wie er da mit der Augenklappe auf dem Bett gelegen hat. Wie er sich für die Anderen eingesetzt hat. Die erste  Vorrunde des Tuniers wo wir zur Überraschung aller einen Sieg davon getragen haben. Meine Finger bewegten sich wie von alleine. Meine Melodie bildete einen starken Kontrast zu seiner, aber irgendwo hörte es sich stimmig an. Wir hatten zusammen gelacht, zusammen geweint. Ich erinnere mich noch wie ich auf der Insel von den Typen entführt wurde. Und wie Kyle gekommen war um mich zu retten. Unsere Hände überkreutzten sich während wir tiefer in das Spiel versanken. Der Wind fing stärker an zu wehen und meine Haare fielen mir ins Gesicht. Ich schloss die Augen und spielte zu meiner Überraschung weiter. Die Melodie begann lauter zu werden, sie war nicht mehr etwas Sanftes sondern wurde langsam aber sicher etwas Kraftvolles. Das Tunier zog an mir vorbei. Die Kämpfe, das Training, das Finale. Kyle der die Form eines Drachen annimmt. Unsere Hände wurden schneller und die Töne noch lauter. Man musste uns in der ganzen Uni hören. Die Verletzungen die Kyle wegen mir zugefügt bekommen hatte, der Schmerz den ich gefühlt hatte wenn ich mir die Kämpfe angesehen hatte, alles kam wieder hoch. Meine Hände bewegten sich immer weiter auf Kyles Seite und alles fing an wieder düsterer zu werden. Ein heller Ton lies mich hochschrecken. Die Tasten neben mir fingen an sich von alleine zu bewegen und ich sah das Kyles Hände leuchteten. Ich lachte leise auf. Egal wie viel er durchmacht, er ist immer für uns da gewesen und hat uns geholfen wieder aufzustehen. Die Melodie wurde wieder ruhiger und wir kamen mehr und mehr in Einklang miteinander. Der Wind um uns herum beruhigte sich langsam und die Sonne warf noch ein paar warme Strahlen in den Raum. Dann wurden die Abstände zwischen den Tönen immer länger und die Melodie verflog.

Ich lehnte mich an Kyles Schulter und schaute aus dem Fenster. "Das war schön." Er nickte und legte einen Arm um meine Schulter. "Ja das war es." Ich weis nicht wie viel Zeit vergangen war aber als die Sonne gerade hinter den Bergen verschwand drehte sich Kyle zu mir um. "Ich werd herausfinden was da passiert ist und warum. Ich will niemanden von euch gefärden." Ich legte ihm einen Finger auf den Mund. "Ich weis was du sagen willst. Und ich weis das du niemals jemanden von uns gefärden würdest. Nicht absichtlich. Und ich weis auch das du denjenigen finden wirst der dafür verantwortlich ist." Er nickte und lächelte mich an. Das Geräusch von Krücken lies uns beide aufschrecken. "Ah, ich hätte mir denken können das ihr das seit die hier so einen Krach machen." "John, du sollst doch im Bett bleiben." John war fast vollständig in Bandagen eingewickelt und ein Arm hing in einer Schlaufe. "Da bin ich auch gleich wieder. Ich wollte nur was loswerden. Kyle?" Er stand auf und ging auf John zu. "Ich weis das das nicht du warst. Und ich will das du den Kerl findest der dafür verantwortlich ist. Und das du ihm den Arsch aufreißt." Er legte seine Hand auf Johns Schulter und nickte. "Verlass dich drauf. Ich lass mich nciht als Spielzeug missbrauchen." Ich stand auf und stellte mich neben ihn. "Und ich werd dir dabei helfen. Und du John gehst dich jetzt erholen. Wir werden dich noch brauchen." John nickte lächelnd. "Da hat deine Ansprache wohl doch nicht so recht gezogen oder Kyle? Von wegen ruhiges Semester." Kyle fing an zu lachen. "Ja, da hast du wohl Recht. Aber wer auch immer das war wird sehen was er davon hat. Und ich werde nicht zimperlich sein." Ich nickte zufrieden. Er ist wieder zurück. Endlich.

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Coming Spring 2015 (well, lets see about that, but around that time i think^^ )

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